Auf Phishing reingefallen – So verhalten Sie sich richtig!

  • 5 Minuten Lesezeit

Wurden Sie per Mail oder SMS zu einer Passworteingabe aufgefordert und haben erst zu spät bemerkt, dass es sich um einen Betrug handelt? Dann sind Sie Opfer eines Phishing-Angriffs geworden.

Sie sollten nun schnellstmöglich reagieren, um den möglichen Schaden für Sie so niedrig wie möglich zu halten. Haben sich die Hacker in Ihr Online-Banking eingeloggt und unrechtmäßig Geld übertragen, besteht für Sie die Möglichkeit, das Geld von Ihrer Bank zurückzufordern.

Sind Sie auf Phishing reingefallen, gilt: bleiben Sie ruhig, sperren Sie sofort alle betroffenen Konten und wenden Sie sich im Schadensfall an einen Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Phishing und Online-Banking-Betrug.

Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

So erkennen Sie einen Phishing-Angriff

Bei einem Phishing-Angriff haben es Kriminelle meist auf ihre Zugangsdaten für wichtige Benutzerkonten abgesehen wie beispielsweise Ihren Online-Banking-Account. Dafür erstellen die Datendiebe oft täuschend echt aussehende Websites, die den entsprechenden Login-Seiten nachempfunden sind. Geben Sie dann Ihre Zugangsdaten dort ein, werden diese umgehend an die Diebe weitergeleitet.

Phishing-Mails und SMS enttarnen

Auf die fingierten Login-Seiten gelangen Sie meist über Hyperlinks, die per Mail oder SMS an Sie verschickt werden. In diesen Nachrichten geben sich die Kriminellen als Repräsentanten einer Organisation wie etwa Ihrer Bank aus und fordern Sie auf, Ihre Login-Daten einzugeben. Als Grund dafür wird beispielsweise auf eine dringend notwendige Passwortänderung verwiesen.

Die Mails sind so gestaltet, dass sie auf den ersten Blick echt aussehen. Allerdings können Sie durch genaues Hinsehen erkennen, dass es sich um einen Fake handelt. Oft enthalten die Nachrichten eklatante Rechtschreib- und Grammatikfehler. Außerdem stimmt die Domain der E-Mail-Adresse, von der aus die Mail gesendet wird, nicht mit der der echten Organisation überein.

Gefälschte Login-Seiten enttarnen

Auch die gefälschte Login-Seite weist im Detail meistens Fehler und Diskrepanzen zum Original auf (siehe hier). Am einfachsten können Sie den Betrug erkennen, indem Sie die Webadresse der Login-Seite checken. Diese wird sich von der echten Login-Seite unterscheiden und nicht einmal auf derselben Domain liegen. Schauen Sie genau hin, da Betrüger gerne ähnlich aussehende Domains verwenden.

Zusätzliche Sicherheit gewinnen Sie durch eine Überprüfung des sogenannten SSL-Zertifikats, das den Betreiber der Website als solchen auszeichnet. Jede vertrauenswürdige Organisation nutzt diese Zertifikate, was sie am „https“ am Anfang der URL erkennen können.

Seien Sie in jedem Fall wachsam, wenn Sie per Mail oder SMS zu einer Passworteingabe aufgefordert und direkt zu einer Login-Seite geführt werden. Geben Sie Ihre Zugangsdaten außerdem niemals via Mail oder per Telefon weiter.

Ich bin auf Phishing reingefallen – Was soll ich tun?

Haben Sie Ihre Login-Daten auf einer betrügerisch genutzten Login-Seite eingegeben, sind diese sofort in den Händen der Täter. Sie müssen nun davon ausgehen, dass diese sich kurz darauf in Ihren Account einloggen werden, um Daten oder Geld abzuziehen.

Sobald Ihnen auffällt, dass Sie auf Phishing reingefallen sind, sollten Sie im Falle Ihres Online-Bankings umgehend die Betroffenen Konten sperren lassen. Dafür können Sie den Kundenservice Ihrer Bank kontaktieren. Dieser wird außerdem die nächsten Schritte für die Wiederherstellung Ihrer Konten veranlassen.

Bei anderen Benutzerkonten sollten Sie zunächst schnellstmöglich Ihre Zugangsdaten ändern und falls möglich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einrichten. Nehmen Sie dann ebenfalls Kontakt mit der Organisation auf, um sie über den Vorfall zu informieren und gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen einleiten zu lassen.

Überwachsen Sie weiterhin Ihre betroffenen Konten auf verdächtige Veränderungen und scannen Sie Ihren PC nach Malware, da über Links in Phishing-Mails gleichzeitig auch Malware installiert werden kann.

Bekomme ich mein Geld nach Online-Banking-Betrug zurück?

Haben die Betrüger Zugriff auf Ihr Online-Banking erhalten und Geld abgezogen, gibt es eine gute Nachricht: Sie haben in vielen Fällen realistische Chancen, das Geld in einem solchen Fall von Ihrer Bank zurückerstattet zu bekommen.

Können Sie belegen, dass Betrüger sich Zugriff auf Ihre Konten verschafft und die Zahlungen ohne Ihre Autorisierung veranlasst haben, ist Ihre Bank zur Rückzahlung des entstandenen Schadens verpflichtet.

Nur in Fällen, in denen Sie grob fahrlässig gegen die notwendige Sorgfalt verstoßen haben, darf Ihre Bank die Rückzahlung verweigern. Die Beweislast dafür liegt jedoch aufseiten der Bank.

Kommt es zum Streit, sollten Sie sich in jedem Fall von einem erfahrenen Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Phishing und Online-Banking-Betrug vertreten lassen, um Ihre Chancen auf einen positiven Verfahrensausgang zu erhöhen.

Lassen Sie sich umgehend beraten und nehmen zu uns auf. 

Was kann ich tun, um mich gegen Phishing zu wehren?

Sie können sich gegen Phishing-Betrug am besten zur Wehr setzen, indem Sie ihn verhindern oder zumindest dafür sorgen, dass die Betrüger keinen direkten Schaden mit Ihren Zugangsdaten anrichten können. Zu diesen Maßnahmen gehören:

  • Richten Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für Ihre Benutzerkonten ein. Mit 2FA wird neben den Login-Daten eine zweite Sicherheitshürde errichtet, die beim Login überwunden werden muss. Das kann beispielsweise die Verifizierung über einen App-generierten Sicherheitscode oder direkt per App geschehen. 2FA schützt Sie wirkungsvoll vor Schäden, dennoch sollten Sie nach Phishing in jedem Fall Ihre Login-Informationen ändern.
  • Nutzen Sie für jeden Account ein anderes Passwort. Auf diese Weise kann ein gestohlenes Passwort nicht für den Zugang zu anderen Diensten missbraucht werden.
  • Lesen Sie Nachrichten, die Sie zur Eingabe von Login-Informationen auffordern, aufmerksam durch. Kontaktieren Sie die als Absender genannte Organisation, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt. Diese kann die Echtheit verifizieren oder Ihren Verdacht bestätigen und ihrerseits Gegenmaßnahmen einleiten.
  • Loggen Sie sich nur auf bekannte Weise in Websites ein. Folgen Sie keinen Hyperlinks aus E-Mails oder SMS, die zu Login-Seiten führen. Prüfen Sie vor dem Login außerdem, ob Sie auf der korrekten Website sind. Sie können bereits an der Webadresse sehen, wenn es etwas nicht stimmt. Über eine Prüfung des SSL-Zertifikats können Sie weitere Zweifel beseitigen.

Ist Ihnen durch Phishing ein Schaden entstanden, etwa weil die Betrüger Zugriff auf Ihren Online-Banking-Account hatten, können Sie sich auch im Nachhinein noch gegen die Folgen wehren. Am besten schalten Sie jetzt einen Anwalt mit Schwerpunkt Phishing ein, der Ihre Rechte bestmöglich durchsetzet.

Auf Phishing hereingefallen? Ich berate & vertrete Sie!

Ihnen ist durch Phishing ein Schaden entstanden, etwa durch Online-Banking-Betrug, und Sie möchten kurzfristig eine umfassende Beratung über Ihre Chancen und Möglichkeiten? Dann kontaktieren Sie mich gerne!

Als erfahrener Rechtsanwalt mit den Schwerpunkten Phishing und Online-Banking-Betrug berate und vertrete ich Sie gegenüber Ihrem Geldinstitut und vertrete Ihre Rechte durchsetzungsstark. Gerade in Fällen, in denen Sie mit dem Vorwurf mangelhafter Sorgfalt konfrontiert werden, ist eine professionelle Rechtsvertretung unerlässlich.

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Foto(s): https://ra-araujo-kurth.de/


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