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Achtung vor arbeitsrechtlichen gelben und roten Karten während der Fußball-WM
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Bald beginnt die Fußball-WM. Aufgrund der Zeitverschiebung beginnen die Spiele für uns in Deutschland teilweise erst um 22:00 Uhr. Für fußballinteressierte Arbeitnehmer könnte dies verschiedentlich zu Problemen führen. Selbstverständlich gelten auch bei solchen Großereignissen die arbeitsvertraglichen Verpflichtungen weiter. Das bedeutet, dass einem Arbeitnehmer arbeitsrechtliche Sanktionen drohen, wenn er gegen seine Pflichten aus dem Arbeitsvertrag verstößt.
Wenn beispielsweise ein Arbeitnehmer unberechtigt der Nachtschicht fernbleibt oder seinen Arbeitsplatz vorzeitig verlässt, um eins der Fußballspiele im TV zu sehen, berechtigt dies den Arbeitgeber, ihm eine „gelbe Karte“ zu erteilen. Die gelbe Karte im Arbeitsrecht heißt „Abmahnung“. Wenn dann der Arbeitnehmer trotz Zugangs der arbeitsrechtlichen gelben Karte bei einem der nächsten Spiele erneut der Arbeit fernbleibt, berechtigt dies den Arbeitgeber, ihm die „rote Karte“, nämlich die Kündigung zu präsentieren.
Das Gleiche gilt für den Arbeitnehmer, wenn er nach einem Spieltag verschläft und deshalb zu spät zur Arbeit kommt. Auch hier droht ihm die arbeitsrechtliche gelbe Karte.
Schließlich kommt es vor, dass der eine oder andere Arbeitnehmer sich zum Spiel ein Bierchen genehmigt. Wenn er dann allerdings am nächsten Tag nachweisbar alkoholisiert zur Arbeit erscheint, hat er mit erheblichen Folgen zu rechnen. Ist er aufgrund der Alkoholisierung nicht arbeitsfähig oder besteht zumindest die Gefahr, dass er bei der Arbeit sich oder Dritte gefährdet, ist es dem Arbeitgeber nicht zumutbar, den Arbeitnehmer zu beschäftigen. Für diesen Ausfalltag erhält der Arbeitnehmer dann aber auch kein Arbeitsentgelt. Zusätzlich gibt es natürlich dann auch hier wieder eine gelbe Karte.
Entsprechenden Problemen kann man natürlich aus dem Weg gehen, wenn man zuvor mit seinem Arbeitgeber solche Dinge einvernehmlich regelt oder etwa Urlaub beantragt.
Rechtsanwalt Jörg Wohlfeil
Fachanwalt für Arbeitsrecht
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