Bundeskriminalamt (BKA) löst Kinderporno-Plattform im Darknet auf

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Im Darknet wurde eine der größten Plattformen weltweit für Kinderpornografie aufgelöst und vier Beschuldigte festgenommen. Unter den Beschuldigten sollen auch die Administratoren der Darknet-Webseite sein. Laut Ermittlern des BKA solle die Darknet Plattform „Boystown“ zuletzt mehr als 400.000 Mitglieder gehabt, bereits seit mindestens Juni 2019 bestanden und seither illegale kinderpornografische Inhalte angeboten haben.

In sieben Objekten in Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen fanden Durchsuchungen durch das BKA statt. Insgesamt habe das BKA drei mutmaßliche Verantwortliche, bzw. Mitglieder der Webseite festgenommen. Ein Deutscher wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls in Paraguay festgenommen.

Festnahme aufgrund Internationalem Haftbefehl

Laut BKA soll es sich bei den drei Hauptbeschuldigten um einen 40 Jahre alten Mann aus dem Kreis Paderborn, einen 49-Jährigen aus dem Landkreis München und einen 58-Jährigen Mann aus Norddeutschland, welcher seit mehreren Jahren in Südamerika lebt, handeln. Ihnen wird das Betreiben der kinderpornografischen Plattform als Administratoren vorgeworfen.

Die Hauptbeschuldigten sollen die Darknet-Seite entwickelt, eingerichtet und die Serverstruktur gewartet haben. Ebenfalls sei die Mitgliederbetreuung eine weitere Aufgabe gewesen. Bei dieser Betreuung sollen Sicherheitshinweise an die Mitglieder der Plattform gegangen sein, in welcher Anweisungen erteilt wurden, um das Entdeckungsrisiko vor den Strafverfolgungsbehörden zu senken.

Ein anderer Beschuldigter solle seit Juli 2019 als sehr aktives Mitglied der Plattform „Boystown“ mehr als 3.500 Beiträge gepostet haben.

Mehrmonatige Ermittlung gegen Kinderpornografie-Plattform

Vor den Festnahmen waren durch deutsche Ermittler mehrmonatige Ermittlungen unter der Koordination von Europol und weiteren Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Schweden, Kanada, Australien und den USA durchgeführt worden.

Laut Mitteilung des BKA befinden sich die Beschuldigten seit dem 14./15. April in Untersuchungshaft. Der Beschuldigte aus Paraguay wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen und soll nun auch deshalb nach Deutschland ausgeliefert werden.

Nach den Durchsuchungen wurden neben der Darknet-Plattform „Boystown“ auch weitere Chatplattformen abgeschaltet.

Sobald die umfangreichen Daten aus den Durchsuchungen ausgewertet wurden, ist mit einer Welle an Anzeigen bezüglich der Verbreitung und dem Besitz kinderpornografischer Schriften zu rechnen.

Ihr Rechtsanwalt

Christian Keßler

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