Crypto Trading Plattformen – Verluste vermeiden

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Crypto Trading auf Plattformen wird bei Privatanlegern immer beliebter. Denn die Zinsen für klassische Anlageprodukte wie Tagesgeld oder Festgeld verharren mittlerweile seit Jahren auf einem kaum noch wahrnehmbaren Niveau.

Das stellt Anleger vor die Herausforderung, nach renditestärkeren Alternativen zu suchen. Ein potenzieller Kandidat: das Crypto Trading.

Doch bevor man mit dem Crypto Trading beginnt, gilt es, einige Fragen zu beantworten:

  • Ist Crypto Trading seriös?
  • Wo kann man mit Kryptowährungen handeln?
  • Wo liegen Risiken?
  • Welche Warnsignale gibt es bei der Auswahl eines Anbieters?

Dieser Text richtet sich an interessierte Anleger, die sich vorab über die Wagnisse beim Handel mit Kryptowährungen informieren möchten. Zudem finden bereits investierte Anleger Informationen über potenzielle Risiken und Verhaltensweisen bei Verlusten.

Crypto Trading Plattformen

Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die auf sogenannten kryptografischen Werkzeugen basieren. Hierzu gehören die Blockchain oder digitale Signaturen. Das Besondere an Kryptowährungen im Vergleich zum „normalen“ Geld ist, dass sie weder von Finanzbehörden noch von Regierungen reguliert werden.

Viele Kryptowährungen entstehen durch das sogenannte „Mining“. Dieser Begriff ist an das Schürfen von Gold angelehnt und bezeichnet das Erzeugen von Coins durch aufwendige Rechenprozesse. Vielen Investoren ist das Thema zu fremd oder sie scheuen den technischen Aufwand. Daher rückt für sie der Handel mit existierenden Coins in den Vordergrund.

Ist Crypto Trading seriös?

Die mangelnde staatliche Regulierung beim Crypto Trading ist ein wesentlicher Unterschied zum FIAT-Geld (Währungen wie Euro, US-Dollar oder britisches Pfund).

Einerseits öffnet dieser Umstand kriminellen Machenschaften von Geldwäsche bis Betrug Tür und Tor. Andererseits kann die fehlende staatliche Aufsicht für den Anleger aufgrund von ungeklärten Haftungsfragen im Falle eines Crashs schnell zum Risiko werden. Dies sollte man berücksichtigen, wenn man sich für Crypto Trading interessiert.

Grundsätzlich jedoch ist der Handel mit Kryptowährungen ein legales Unterfangen. Zudem unterliegt der gewerbliche Handel mit Kryptowährungen seit Beginn des Jahres 2020 der Aufsicht der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). Denn wer in eigenem Namen gewerbsmäßig virtuelle Währungen für fremde Rechnung an- oder verkauft, betreibt Crypto Trading als erlaubnispflichtiges „Finanzkommissionsgeschäft“.

Wo kann man Crypto Trading betreiben?

Beim „Crypto Trading“ tauscht man entweder eine Kryptowährung gegen eine andere (zum Beispiel Bitcoin gegen Litecoin) oder eine Kryptowährung gegen FIAT-Geld (zum Beispiel Bitcoin gegen Euro). Die Durchführung dieser Transaktionen bietet mittlerweile eine Reihe von Crypto Trading-Dienstleistern aus der ganzen Welt an.

Die Marktplätze für Crypto Trading bezeichnet man als „Exchanges“, also im Grunde als Börsen. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen zentralisierten Börsenplätzen und dezentralisierten Börsen, wo es keine Zwischenhändler gibt und der Austausch direkt („Peer-to-peer“) erfolgt.

Zu den bekannten Börsen für Crypto Trading gehören Anbieter wie Binance, Bitpanda, Bittrex oder Coinbase. Anders als bei herkömmlichen Börsen gibt es für Kryptowährungen keine Handelszeiten. Man kann das Crypto Trading also rund um die Uhr betreiben.

Neben den Krypto-Börsen gibt es eine große Zahl von Unternehmen, die das Online-Trading mit Kryptowährungen über eine Handelsplattform anbieten. Viele der Anbieter haben ihren Sitz in der Karibik oder in Asien und bieten neben dem Crypto Trading auch den Handel mit Währungspaaren, Aktien oder Indizes an.

Anders als bei einer Crypto Exchange findet das Crypto Trading auf den Trading-Plattformen häufig in Form von sogenanntem CFD Trading statt (Handel mit Differenzkontrakten). Hierbei erwirbt der Anleger nicht die jeweilige Kryptowährung an sich, sondern spekuliert auf eine Entwicklung des Kurses des zugrundeliegenden Basiswertes.

Wo liegen Risiken?

Das CFD Trading mit Kryptowährungen auf einer Online-Trading-Plattform birgt – gerade für unerfahrene Anleger – vor allem zwei Risiken:

  1. Ein Charakteristikum des CFD Tradings ist die optionale Hebelwirkung beim Margin-Trading. Hierbei handelt der Investor nur mit einem Bruchteil des eigentlichen Einsatzes und leiht sich die Differenz vom Broker („Margin“). Das potenziert zum einen die Chancen auf einen höheren Gewinn, zum anderen aber auch auf erhebliche Verluste – bis hin zum Totalverlust der Einlage.
  2. Ein weit größeres Risiko besteht darin, dass manche Crypto Trading-Plattformen nur zum Schein existieren. Hier sind Betrüger am Werk, die traumhafte Renditen versprechen und Anlegern nicht selten sechs- bis siebenstellige Guthaben auf ihren Konten vorgaukeln. Doch sobald man den Versuch einer Abhebung vornimmt, kommt es zu Problemen. Beispielsweise ist dann der Anbieter nicht mehr erreichbar oder der Investor solle zunächst fällige „Steuern“ vorab entrichten, um die Auszahlung (zu der es nie kommt) zu ermöglichen.

Krypto Handel Warnsignale

Dementsprechend gilt: Wer sich für das Crypto Trading oder für den Online-Handel mit anderen Vermögenswerten interessiert, sollte Angebot und Anbieter vor seinem Investment umfassend prüfen. Das Vorliegen eines oder mehrerer der nachstehenden Punkte sollte als Warnsignal verstanden werden:

  • Der Crypto Trading-Anbieter führt auf seiner Website kein rechtsgültiges Impressum oder verschleiert seinen Unternehmenssitz gänzlich.
  • Der Anbieter ist nicht bei einer staatlichen Finanzaufsichtsbehörde in Europa registriert und unterliegt keiner Regulierung.
  • Über den Anbieter existieren bereits Warnmeldungen von Finanzaufsichtsbehörden wie der BaFin, der FCA (Großbritannien), der CNMV (Spanien) oder der FINMA (Schweiz).
  • In Foren, in denen sich Anleger zu ihren Erfahrungen mit Trading-Anbietern austauschen, finden sich überwiegende negative Meinungen.
  • Ein Anbieter verspricht überdurchschnittliche Renditen von mehreren Prozent pro Woche für das angebliche „Mining“ von Kryptowährungen.
  • Der Anbieter übt Druck aus, indem er Vorzüge verspricht, die nur bei kurzfristigem Handeln zu erzielen seien.

Was tun bei bei Crypto Trading Verlusten?

Wenn man beim Crypto Trading oder anderen (Online-)Trading-Aktivitäten Kapital verloren hat, sollte man schnell handeln und zunächst weitere Zahlungen stoppen. Dies gilt auch für den Fall, dass der Broker diese anrät, um Verluste zu kompensieren.

Daraufhin sollte der Versuch unternommen werden, mit dem Anbieter über die Gründe für den Verlust zu sprechen. Auch über eventuelle Möglichkeiten zur Kompensation sollte man sich erkundigen.

Sollte der Austausch mit dem Vertragspartner unbefriedigend verlaufen, haben Anleger die Möglichkeit, sich an die Kanzlei Herfurtner zu wenden.

Unsere Rechtsanwälte prüfen für Sie, ob es Ansprüche gegen den Anbieter gibt, machen diese gegebenenfalls geltend und kooperiert auch mit den Strafverfolgungsbehörden.

Foto(s): https://pixabay.com/images/id-3090250/


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