Mercedes-Abgasskandal: Wie können Sie Ihre Schadensersatzansprüche durchsetzen?

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Auch Deutschlands Premiumautobauer wird verdächtigt, den Abgasausstoß auf dem Prüfstand illegal beschönigt zu haben. Deswegen ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen Mercedes. Anders als VW hat Mercedes nach eigener Aussage eine Grauzone ausgenutzt, die eine Abgasregulierung gestattet, um den Motor in bestimmten Situationen zu schützen. Diese Ausnahmen in der gesetzlichen Regelung sind für extreme hohe oder niedrige Temperaturen vorgesehen. Dieses sogenannte Temperaturfenster hat Mercedes allerdings so klein gewählt, dass eine effektive Abgasreinigung nicht mehr gewährleistet werden kann. 

Mercedeskäufer fühlen sich betrogen

Derzeit ist eine Klage der Kanzlei Jordan Fuhr Meyer beim Landgericht Bochum gegen Mercedes anhängig, in der auf Nachlieferung eines mangelfreien Fahrzeugs geklagt wird. Der Kläger ist Leasingnehmer einer Mercedesflotte. Ein Wagen der Flotte ist mit dem manipulierten Motor OM 651 ausgestattet. Da das Fahrzeug zudem mit der als besonders umweltverträglich beworbenen BLUETEC-Ausstattung geleast wurde, fühlt sich der Kläger betrogen. Er fordert den Wert des Neuwagens abzüglich einer Nutzungspauschale von Mercedes und ist bereit, dafür den Wagen zurückzugeben.

Mercedes fühlt sich unschuldig

Mercedes gibt in aktuellen Presseverlautbarungen zu, eine Grauzone ausgenutzt zu haben. Man sei sich jedoch sicher, absolut legal gehandelt zu haben. Doch wir von der Kanzlei Jordan Fuhr Meyer sehen das anders: Das Temperaturfenster, in dem die Abgasreinigung zum Schutz des Motors ausgeschaltet werden darf, darf nicht so klein gewählt werden, dass nur zwischen April und Mai im Südschwarzwald tagsüber zwischen 12 und 15 Uhr die richtige Temperatur erreicht wird. Was hier vielleicht etwas überspitzt formuliert ist, trifft dennoch den Kern des Vorwurfs. Das Temperaturfenster ist zu klein. Dieses Vorgehen kann nicht im Sinne des Gesetzgebers gewesen sein, der in der EU-Norm Abschaltautomatiken explizit verboten hat.

AdBlue-Tank zu klein

Mercedes hätte diesen Skandal zudem vermeiden können. Nach unseren Informationen ist die Harnstoffsäure AdBlue tatsächlich in der Lage, das giftige Stickoxid in ungiftige Bestandteile aufzuspalten. Doch dafür muss regelmäßig AdBlue bei der Verbrennung zugeführt werden. Da dieser Stoff relativ teuer ist und ein zusätzlicher Tank viel Platz verbrauchen würde, hat sich Mercedes dazu entschlossen, durch das Temperaturfenster die Motorsteuerung so einzustellen, dass der Verbrauch von AdBlue auf ein Minimum reduziert wird. Das bedeutet für alle Teilnehmer am Straßenverkehr eine deutlich höhere Belastung der Atemluft. 

Große Erfahrung mit VW-Abgasskandal

Die Kanzlei Jordan Fuhr Meyer hat durch über 400 Mandanten im VW-Abgasskandal bereits weitreichende Erfahrung in Sachen Abgasskandal gesammelt. Auch wenn die Abschaltvorrichtung technisch etwas anders funktioniert als die von VW, ist die rechtliche Beurteilung der Vorgänge doch sehr ähnlich: Mercedes hat vorgegeben, ein Fahrzeug zu liefern, das die EU-Grenzwerte hinsichtlich des Stickstoffausstoßes einhält. Da die Fahrzeuge die Grenzwerte jedoch nur auf dem Prüfstand einhalten, gibt es Fahrzeuge, wie Mercedes sie beworben hat, nicht. Deswegen hat sich Mercedes wegen Betrugs strafbar gemacht und ist den Käufern zum Ersatz des entstandenen Schadens verpflichtet. 

Die Kanzlei Jordan Fuhr Meyer unterstützt Sie dabei, Ihre Ansprüche gegen Mercedes geltend zu machen. Wenden Sie sich an unser Schadensteam, das sich auf die Durchsetzung der Schadensersatzansprüche von Käufern abgasmanipulierter Fahrzeuge spezialisiert hat. Nehmen Sie am besten Kontakt über unsere zentrale Rufnummer auf.


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