Nuri Bank und Celsius insolvent

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Der Kurs vieler Kryptowährungen ist eingebrochen. Das bekommt auch die Neobank Nuri zu spüren. Am 9. August 2022 hat die Bank Insolvenz angemeldet. Rund 500.000 Kunden sind von der Insolvenz betroffen. Ihre Einlagen seien aber sicher, teilt die Nuri Bank auf ihrer Webseite mit.

Als Gründe für die Insolvenz führt die Nuri Bank die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und verschiedene negative Entwicklungen auf den Kryptomärkten an. Zu diesen negativen Entwicklungen zählt auch die Insolvenz von Celsius Network, die schon unmittelbare Auswirkungen für Kunden der Nuri Bank mit einem sog. Bitcoin Ertragskonto hatte. Die Konten sind seit der Celsius-Insolvenz eingefroren und Auszahlungen nicht möglich. Das bleibt auch nach der Insolvenz der Nuri Bank so.

Abgesehen von dem Bitcoin Ertragskonto könnten die Kunden auf ihre Euro-Einlagen auf dem Bankkonto und alle Bitcoin- und Ether-Einlagen in Wallets und Vaults wie gewohnt zugreifen, versichert Nuri. Die Einlagen und Investitionen seien durch die Partnerschaft mit der Solarisbank AG sicher. Da Nuri über keine eigene Banklizenz verfügt, arbeitet sie mit der Solarisbank zusammen. Diese ist wiederum Teil des Einlagensicherungsfonds. „Einlagen bis 100.000 Euro sind dadurch geschützt. Bei Beträgen, die über 100.000 Euro hinausgehen, müssen die Forderungen geltend gemacht werden“, sagt Rechtsanwältin Eva Birkmann, Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht bei BRÜLLMANN Rechtsanwälte.

Um ihre Einlagen fürchten müssen weiterhin die Kunden mit dem Bitcoin Ertragskonto. Dabei wurden die Kryptowerte der Kontoinhaber gegen einen Zinssatz von 3 Prozent jährlich an die Celsius verliehen, die diese wiederum an andere Unternehmen gegen Gebühren weiterverlieh. Als die Rechnung nicht mehr aufging, musste die Celsius Mitte Juli Insolvenz anmelden und die Anleger erhalten keine Zahlungen mehr. An diesem Auszahlungsstopp hat sich nichts geändert.

Celsius hat eine Insolvenz nach Chapter 11 beantragt. In so einem Verfahren wird versucht, eine umfassende Restrukturierung durchzuführen und das Unternehmen wieder auf die Beine zu stellen. „Solche Sanierungsbemühungen sind häufig mit Einschnitten bei den Gläubigen verbunden. Ob und wann es wieder Auszahlungen an die Anleger gibt, ist daher ungewiss. Anleger können aber prüfen lassen, ob sie Schadenersatzansprüche geltend machen können“, so Rechtsanwältin Birkmann.

Nuri hat das Bitcoin Ertragskonto vermittelt. Den Anlegern können dabei Schadenersatzansprüche bspw. wegen einer fehlerhaften Anlageberatung entstanden sein. „So hätten die Anleger über die bestehenden Risiken wie das Einfrieren der Kryptoeinlagen aufgeklärt werden müssen“, sagt Rechtsanwältin Birkmann.

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Mehr Informationen: https://bruellmann.de/bank-und-kapitalmarktrecht



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