Werbung für Nachhaltige Geldanlagen (Fonds)

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Die Deka Investments haben für grüne Aktienfonds mit konkreten Zahlen zu weniger Abfall und weniger CO₂ geworben. Verbraucherschützer haben dies für irreführende Werbung gehalten und sind deshalb vor Gericht gezogen.

Die Frage welche das Gericht zu beantworten hatte war, wie viel CO₂ sich durch eine nachhaltige Investition von 10.000 Euro einsparen lässt. Die Deka hat als eine der vier größten Fondsgesellschaften in Deutschland hierfür konkrete Zahlen auf ihrer Webseite genannt. Für den „Deka-Nachhaltigkeit Impact Aktien“- Investmentfonds sollte ein Rechner Kunden die Wirkung dargestellt und veranschaulicht werden. So verspricht der Rechner eine Einsparung von mehr als 42.000 Liter Wasser, 830 Kilowattstunden erneuerbare Energien und 1.145 Euro Investitionen in die Gesundheitsbranche unter anderem für 10.000 Euro Investment.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hält diese Angaben für irreführende Werbung, da es für die Zahlen keine Evidenz gäbe. Deshalb hat sie eine Klage vor dem Landgericht Frankfurt eingereicht. Die Angaben, welche die Deka mache, seien vage Schätzungen, in welche noch nicht ein mal alle Unternehmen des Fonds einberechnet seien.

Kunden erfahren dies erst auf einer Unterseite in einem langen Fließtext, welcher die Berechnungsmethoden erläutert. Die Verbraucherzentrale führt an, dass diese Angaben bereits in der Werbung den Kunden mitgeteilt werden müssten. Sie beruft sich hierbei auf das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und bezeichnet dies als „Irreführung durch Unterlassen“.

Die Deka selbst kennzeichnet die Zahlen auf der Webseite als „mögliche positive Auswirkungen“ eines nachhaltigen Investments. Für die Verbraucherzentrale ist dieser Hinweis nicht deutlich genug. Die Verbraucherzentrale mahnte wohl deshalb die Deka ab. Als diese darauf nicht reagiert, zog die Verbraucherzentrale vor Gericht.

Argumente der Deka

Die Deka weist die Vorwürfe selbstverständlich zurück. Ein Sprecher sagte, dass sich die Deka gegen die Klage juristisch wehren werde. Die Schätzungen für den Nachhaltigkeitsfonds "Impact Aktien" seien nicht aus der Luft gegriffen, sondern beruhten auf belastbaren Nachhaltigkeitskriterien. Die Daten seien von Dienstleistern, welche auf jahrzehntelange Erfahrung mit der Analyse von Klimadaten und der Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien zurückgreifen könnten, der Deka bereitgestellt worden. Der Aktienfonds habe kürzlich gar einen Nachhaltigkeitspreis erhalten.

Die Verbraucherzentrale will auf lange Sicht ein gesetzlich reguliertes Kennzeichensystem für nachhaltige Investitionen erreichen. Im Moment könnten „Anbieter alles versprechen, ohne dass Verbraucher die Möglichkeit haben, die Werbeaussage zu überprüfen“, sagte ein Sprecher der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Europäische Union will den Markt für nachhaltige Geldanlagen bald stärker regulieren. Die Deka wirbt derweil weiter mit ihren Beispielen, wie viel CO₂ oder Wasser sich mit ihrem Fonds einsparen lässt.

Ihr Rechtsanwalt

Christian Keßler

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