Krypto-Betrug bei Interactive Capital Corp? Anzeichen für Betrug
- 6 Minuten Lesezeit
1. Sind Sie als Kunde von Interactive Capital Corp. Opfer von Krypto-Betrug geworden?
Es steht der ernste Verdacht im Raum, dass Kunden der Plattform Interactive Capital Corp. Opfer von Krypto-Betrug geworden sind!
Ein kritischer Punkt bei der Interactive Capital Corp. ist die ausstehende Erlaubnis von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die essentiell ist, um Finanzdienstleistungen in Deutschland legal anbieten zu können. Ohne diese Lizenz operiert das Unternehmen illegal, was nicht nur gegen das Kreditwesengesetz (KWG) verstößt.
Die Abwesenheit eines gesetzlich erforderlichen Impressums auf der Webseite der Interactive Capital Corp. erweckt erhebliche Zweifel an der Legitimität des Unternehmens. Ein korrektes Impressum ist entscheidend, um die Identität und den rechtlichen Status einer Firma offenzulegen.
2. Erfahrungen unseres Mandanten mit Interactive Capital Corp.
Ende Januar 2024 wurde eine Mandantin unserer Kanzlei durch ein Interview auf Instagram auf die Plattform trade.interactivecapital.org aufmerksam und entschloss sich zur Investition. Die erste Einzahlung betrug 250 EUR. Nach dieser Transaktion nahm eine sich als Mitarbeiterin der Plattform ausgebende Person Kontakt zu unserem Mandaten auf und behauptete, dass eine schnelle Wertsteigerung der Anlage erfolgt sei und empfahl weitere Investitionen. Daraufhin überwies unsere Mandantschaft zusätzlich 1.500 EUR auf das Konto der Plattform.
Die Ansprechpartnerin riet zu weiteren Einzahlungen mit dem Ziel, in diverse Anlageformen wie Öl, Gas, Gold sowie Aktien von Amazon und BMW zu investieren. Auf ihr Anraten hin leistete unsere Mandantin eine zusätzliche Zahlung von 20.000 EUR, um einen höheren Gewinnanteil und einen Anteil von 25% eines Bitcoins zu erwerben. Uns liegen Hinweise vor, die darauf hindeuten, dass diese Gelder nie für die angegebenen Investitionen verwendet wurden.
Anschließende Probleme bei der Gewinnauszahlung und mutmaßlicher Betrug
Trotz wiederholter Anfragen und der Versprechen von Gewinnauszahlungen wurde unsere Mandantin hingehalten. Als der Gewinn angeblich auf 83.000 EUR angestiegen war und eine Auszahlung in Aussicht gestellt wurde, forderte die Plattform eine Provisionsgebühr von 9.340 EUR, angeblich 15% des Gewinns. Eine Auszahlung des investierten Kapitals war nicht mehr möglich! Wir bezweifeln die Echtheit der Angaben zum Handelskonto unserer Mandantin und gehen davon aus, dass kein reales Depot angelegt wurde.
3. Was versteht man eigentlich unter Krypto-Betrug?
Sie fürchten als Kunde von Interactive Capital Corp. Opfer eines perfiden Betrugs geworden zu sein, wissen aber nicht, wann in rechtlicher Hinsicht von einem Betrug zu sprechen ist? Dann lesen Sie weiter.
Krypto-Betrug umfasst alle Betrugsformen, die mit oder über Kryptowährungen abgewickelt werden. Die Arten des Betrugs reichen von gefälschten Handelsplattformen über betrügerische Broker bis hin zu überhöhten Gebühren oder Pyramidensystemen.
Juristisch gesehen gibt es keinen spezifischen Straftatbestand nur für Krypto-Betrug. Betrug
(§ 263 StGB) ist eine strafbare Handlung, bei der jemand durch Täuschung über Fakten einen Irrtum erregt, der zu einer Vermögensverfügung führt. Bei Krypto-Betrug liegt meist ein Irrtum über eine (oft nicht existente) Kryptowährung als Investitionsobjekt vor.
4. Krypto-Betrug: Wie reagieren, wenn man betroffen ist?
Falls Sie Opfer von Krypto-Betrug geworden sind, ist schnelles Handeln gefragt. In der oft undurchsichtigen Welt des Internets ist es schwierig, seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden. Machen Sie sich keine Vorwürfe für den Betrug.
Wichtig ist, keine weiteren Zahlungen zu tätigen und zu versuchen, bereits überwiesenes Geld zurückzufordern. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und ignorieren Sie jegliche Drohungen. Oft setzen Krypto-Betrüger auf kurze Zahlungsfristen und drohende Konsequenzen, um Angst zu verbreiten.
Sichern Sie Beweise, indem Sie Screenshots von Chats, Webseiten, Kontoständen und Ähnlichem anfertigen. Bewahren Sie auch Kontaktdaten wie Telefonnummern oder E-Mail-Adressen sicher auf. Jedes Detail, das den Betrug belegen kann, ist hilfreich. Seien Sie zudem wachsam, da sich Betrüger häufig erneut melden, oft unter anderen Namen.
Schützen Sie Ihre Geräte mit Antivirus-Software vor Malware, die Ihren Computer oder Ihr Smartphone infizieren könnte. Vermeiden Sie es, auf Links in dubiosen oder verdächtigen E-Mails zu klicken. Bei Unsicherheit, ob eine Nachricht von Ihrem Broker oder Ihrer Bank stammt, kontaktieren Sie diese direkt, um die Echtheit zu bestätigen.
5. Bevor es zu einem Geldverlust kommt, hier einige wichtige Tipps, um Kryptobetrug zu vermeiden:
Seien Sie skeptisch! Skepsis schützt vor Betrug. Hinterfragen Sie Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein. Krypto-Investitionen sind immer spekulativ und mit Risiken behaftet. Versprechen von risikolosen Investitionen sind unwahr.
Informieren Sie sich über den Anbieter: Im Internet finden sich zahlreiche Bewertungen und Erfahrungsberichte. Vertrauen Sie nur bekannten und verlässlichen Brokern und Finanzdienstleistern.
Teilen Sie nie sensible Daten, insbesondere private Schlüssel, Kontodaten oder Passwörter.
Nehmen Sie Warnungen ernst: Nicht nur von anderen Personen, sondern auch Sicherheitswarnungen von Apps und Websites. Führen Sie regelmäßig Updates durch, um Sicherheitslücken zu schließen.
Kontaktieren Sie so schnell wie möglich einen erfahrenen Anwalt, wenn Sie gegen Krypto-Betrug vorgehen möchten. Als Spezialisten für Bank- und Kapitalmarktrecht bieten wir Ihnen ein kostenloses Erstgespräch an, in dem Sie uns Ihre Situation schildern können. Anschließend unterstützen wir Sie bei der rechtlichen Verfolgung der Täter.
5. Krypto-Betrug: Effektive Schritte zur Rückgewinnung Ihres Geldes!
Sie sind von Krypto-Betrug betroffen? Reagieren Sie umgehend, denn eine schnelle Reaktion erhöht die Chancen, die Täter zu identifizieren und Ihr Geld zurückzuerlangen!
Hier eine Checkliste zur ersten Orientierung, die jedoch keine Rechtsberatung durch einen spezialisierten Anwalt ersetzt. Erst in einem persönlichen Gespräch kann Ihnen eine verlässliche rechtliche Auskunft zu Ihrem spezifischen Fall gegeben werden:
- Stellen Sie weitere Zahlungen sofort ein und versuchen Sie, alle weiteren Transaktionen zu stoppen. Lassen Sie sich dabei nicht unter Druck setzen.
- Sichern Sie alle vorhandenen Beweismittel wie E-Mails, Chats, Kontostände etc.
- Speichern Sie Ihre Daten, insbesondere Blockchain-Daten, ab und dokumentieren Sie diese.
- Achten Sie auf weitere Straftaten wie Identitätsdiebstahl oder Geldwäsche.
- Verfolgen Sie den weiteren Verlauf der Geldströme und die Entwicklungen auf der Blockchain.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Dies verhindert, dass Ihnen der Vorwurf der Geldwäsche gemacht wird, sollte Ihr Name für illegale Aktivitäten verwendet werden.
- Kontaktieren Sie so schnell wie möglich einen erfahrenen Anwalt, der Ihnen die rechtlichen Möglichkeiten aufzeigt und Sie bei der Rückgewinnung Ihres Geldes unterstützt. Je früher Sie in den Betrugsfall eingreifen, desto höher stehen meist die Chancen, das Investment zu „retten“.
6. Muss man Kryptobetrug melden?
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt regelmäßig vor Betrug im Bereich Kryptowährungen. Eine Strafanzeige ist zwar keine Pflicht, kann aber helfen, die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Durch eine Strafanzeige werden die Ermittlungsbehörden auf den Fall aufmerksam und können strafrechtlich gegen die Täter vorgehen. Sollten die Betrüger im Ausland sitzen, ist eine Zusammenarbeit mit anderen Behörden möglich. Zudem schützen Sie sich selbst davor, dass der Verdacht auf Sie fällt, wenn Ihr Name für illegale Aktivitäten genutzt wird.
Die Erstattung vieler Anzeigen erhöht das öffentliche Interesse an solchen Betrugsmaschen. Viele Anzeigen bedeuten auch viele Beweise, die zur Ergreifung der Täter führen können. Eine Anzeige ist daher häufig der beste Weg, um das gesellschaftliche Problem von Kryptobetrug anzugehen. Lassen Sie sich dabei gerne anwaltlich unterstützen, wenn Sie unsicher sind.
Sie sind bereits betroffen? Kryptobetrug wird immer häufiger und ist kein Grund, resigniert zu reagieren – Sie sind nicht allein. Wir haben bereits zahlreiche Mandanten in diesen Fällen betreut und kennen die entscheidenden Schritte. Kontaktieren Sie uns.
7. So erreichen Sie unsere Kanzlei:
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