Arrestiertes Geld für geprellte Trader?

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Option Stars Global hieß nur eine etlicher Handelsplattformen, die im Internet Anlegern vorgaukelten, dass man als ihr Kunde tatsächlich mit dem Handel von Derivatgeschäften Geld machen kann. Das Gegenteil war der Fall.

Alles beruhte im Fall der oben genannten Handelsgesellschaften auf einem großen Schwindel. So die Erkenntnisse der international erfolgreich ermittelnden Staatsanwaltschaft(en).

Presseberichterstattungen des Bundeskriminalamtes (BK-Österreich) zufolge waren Ermittlungen gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Feldkirch äußerst erfolgreich. So wird nun seitens der Staatsanwaltschaft einer internationalen Tätergruppierung vorgeworfen, durch Online-Trading-Plattformen für binäre Optionen, Forex, Kryptowährungen und ähnliche Finanzprodukte europaweit mehrere tausend Personen um etwa 100 Millionen Euro pro Jahr geschädigt zu haben. Betroffen von diesem Ermittlungsergebnis sind diese Handelsgesellschaften:

  • Options Stars Global XTraderFX
  • Optionstars
  • OptionstarsGlobal
  • Goldenmarkets
  • SafeMarkets
  • Cryptopoint

Das Geschäftskonzept sah soweit wir dies aufgrund von Fällen, die wir in unserer Kanzlei vertreten und geprüft haben vor, dass die Anleger Ihr Geld lediglich in ein groß virtuell angelegtes Schauspiel investieren sollten.

So zum Beispiel im Fall der Options Stars Global

Die Betriebsgesellschaft in Samoa, also im europäischen Ausland, war von vorneherein nur zum Zweck der Erschwerung der Geltendmachung von Ansprüchen installiert worden.

Trickreich wurde die Homepage aber durch Empfehlungsgeber, wie z. B. einen Berater namens Niclas Colditz, tatsächlich als Vermittler der Handelsplattform geprüftertrader.com empfohlen, wobei sogar noch der Eindruck geschaffen werden sollte, dass die Verantwortlichen der Options Stars Global mit hoher Qualität Anlagegeschäfte zugunsten der Anleger durchführen. Das Gegenteil war aber der Fall. Die Anleger wurden regelrecht abgezockt.

Geblendet von vorgegebener Professionalität wussten es virtuelle Profis wie der voraussichtlich selbst ernannten Marktanalyst James Morra, so lange Anleger über seine Marktkenntnisse und Chartanalysen sowie Handelsempfehlungen zu begleiten und davon zu überzeugen, dass die Marktrisiken beherrschbar sind. Dem schenkte der Anleger Glauben, der nicht selten stattliche Gewinne auf seinem Handelskonto verbuchen konnte und nur allzu bereit weitere Einzahlungen leistete. Dies in dem Irrtum, dass tatsächlich dem virtuellen Handelskonto eine real und ernst gemeinte Geschäftsbeziehung zu Grunde liegt.

Tatsächlich war beabsichtigt worden, Kundengelder lediglich virtuell zu verwalten, nicht aber zurückzubezahlen, auch nicht, wenn der Kunde Gewinne auf seinem virtuellen Konto verzeichnen konnte. Dabei war auch im Übrigen alles so eingerichtet, dem Kunden die Durchsetzung seiner Ansprüche so schwer wie nur irgendwie möglich zu machen. Eine angebliche Betreibergesellschaft in Samoa, New Marktes S.A., verschiedenste Firmen die für den Zahlungsverkehr eingesetzt wurden, nämlich die:

  • B2G GmbH
  • Global Payment Solutions DOO

u. ggf. viele andere mehr, die den Verdacht begründen, dass auch eine Geldverwaltung wie dies eigentlich bei der ordnungsgemäßen Durchführung von Derivatgeschäften dieser Art notwendig ist, überhaupt nicht stattfand.

Dies konnten die Anleger nicht erkennen, denen vorgegaukelt worden war, dass die auf der Homepage der Option Stars Global gehandelten Trades angeblich sogar der europäischen Entschädigungsreinrichtung unterfallen.

Weitere Unternehmen leisteten den Verantwortlichen Hilfestellungen, Geld einzunehmen und den Glauben an einen tatsächlich funktionierenden Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Tatsächlich sollte durch deren Mithilfe das Geld zielgerichtet von vorneherein abfließen.

Ein Geschäftsmodell, womit sich nun international tätige Staatsanwaltschaften beschäftigen, die Gelder in Millionenhöhe arrestierten, was unzweifelhaft ein großer Schlag gegen die Cyber-Kriminalität ist.

Betroffenen Anlegern wird das Stellen einer Strafanzeige und eine anwaltliche Vertretung dringend empfohlen. Soweit Sie Interesse an der Beauftragung unserer Kanzlei besitzen, müssen Sie nur eins tun:

Übermitteln Sie uns gerne via Mail oder postalisch die in Ihrem Fall vorhandenen Informationen und Unterlagen (Abrechnungen, Chatverläufe, mit einer kurzen Schilderung des Sachverhaltes). Wir erstellen Ihnen ein Angebot für Ihre rechtliche Interessenvertretung.


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