Betrügerische SMS und Anrufe – Konto leer!

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Phishing und Spoofing sind zwei Methoden, die Betrüger nutzen, um sensible Informationen zu stehlen oder Identitäten zu fälschen. Gerade in der letzten Zeit häufen sich in unserer Kanzlei Fälle, in denen Opfer um hohe Geldsummen gebracht wurden.

Besonders häufig trifft es dabei Kunden der Sparkasse: Allein ein halbes Dutzend Mandanten, die Kunden bei der Stadtsparkasse Düsseldorf sind, haben jeweils mehr als 10.000,- € verloren, während auf einem Konto der Sparkasse Duisburg ca. 250.000,- € fehlen.

Weitere Beispiele aus unserer Kanzlei: 15.000 € waren es bei einem Targo-Bankkunden, fast 40.000 € bei einem Kunden von Comdirect und fast 10.000 € bei einem Kunden der Postbank. Von einem Geschäftskonto einer Volksbank am Niederrhein sind fast 90.000 € verschwunden.

Die Betrüger gehen dabei äußerst raffiniert vor und nutzen sowohl SMS als auch Anrufe, um ihre Opfer zu täuschen.

Banken warnen ihre Kunden vor Attacken 

Ein Blick in die Nachrichten-Portale zeigt: Das Thema ist aktuell wie selten.

  • Computer Bild über Santander: „Vorsicht, diese Bank ist Opfer einer Phishing-Welle“
  • Handelsblatt über Hypo-Vereinsbank (HVB) und andere Banken: “Betrug mit Karten und Konten wächst - Verbraucherschützer kritisieren die Sicherheitslücken von Banken“ vom 24.07.2024
  • der Phishing-Radar der Verbraucherzentrale:


      • 12. Juli 2024: Abfrage der Kontodaten im Namen von Paypal
      • 11. Juli 2024: Vermeintlich dringende Sicherheitswarnung an die Kundschaft der ING
      • 10. Juli 2024: GLS-Kundschaft zur Zahlung aufgefordert
      • 09. Juli 2024: Kundschaft der Sparda-Bank zu Bestätigung der Telefonnummer angehalten
      • 08. Juli 2024: Einführung neuer photoTAN bei Comdirect-Kundschaft  
      • 05. Juli 2024: Vermeintliche AGB-Änderung bei Telekom-Kundschaft
  • Ruhr24 über Commerzbank und ING: „Warnung an Millionen Commerzbank-Kunden: Nach falschem Klick ist das Geld weg“ und „ING-Warnung: Millionen Bank-Kunden können jetzt ihr Geld verlieren“
  • CHIP und dpa: „35.000 Beschwerden in sechs Monaten: Phishing-Betrug weiter ein großes Problem“
  • und viele weitere

Wie läuft der Phishing-Betrug ab?

Der Ablauf ist in der Regel ähnlich: Eine SMS wird verschickt, die vorgibt, von einer Bank zu stammen und die Kunden auffordert, einen Link zu öffnen und ihre Daten einzugeben. Anschließend erfolgt ein Anruf, bei dem die Betrüger die Identität der Bank vortäuschen und vorgeben, sie gegen den vorherigen Betrugsversuch zu sichern. Sie bringen die Opfer dazu, einen Link oder einen Sicherheitscode zu nennen, über den die Betrüger Zugriff auf das Konto erhalten.

Die Schäden können immens sein, wie die Fälle in unserer Kanzlei zeigen. Die bisherige Höchstsumme einer Mandantin: einer Viertelmillion € Schaden auf dem Unternehmenskonto.

Wie können Sie sich vor solchen Angriffen schützen?

Es ist wichtig, zu beachten, dass Banken Sie niemals per Mail, SMS oder Anruf zur Preisgabe Ihrer Logindaten auffordern werden. Öffnen Sie keine Links in Nachrichten, mit denen Sie nicht gerechnet haben, und seien Sie vorsichtig bei Anrufen, die angeblich von Ihrer Bank stammen.

Was können Sie tun, wenn Betrüger Ihr Konto leergeräumt haben?

Wenn Sie Opfer einer Phishing- oder Spoofing-Attacke wurden, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Konto sperren und den Sperrvorgang dokumentieren.
  2. Screenshots anfertigen von allen Nachrichten, Formularen, Links, usw.
  3. Strafanzeige bei der Polizei erstatten.
  4. Sofort und detailliert aufschreiben, was wann passiert ist, um eine Chronologie der Ereignisse zu erstellen.
  5. Diese Beweise und das Ablaufprotokoll verwenden, um eine sachliche Darstellung an die Bank zu senden. Es ist empfehlenswert, dies nach Rücksprache mit einem Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht zu tun, um wichtige Details zu berücksichtigen.
  6. Wenn die Bank den von den Betrügern erlangten Betrag nicht oder nur teilweise innerhalb von 24 Stunden zurückbucht, holen Sie sich die Zusage Ihrer Rechtsschutzversicherung und suchen Sie anwaltliche Unterstützung.

Wir helfen Phishing- und Spoofing-Opfern

Gerne stehen Rechtsanwalt Dr. Jochen Strohmeyer, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, und sein Team von mzs Rechtsanwälte Geschädigten zur Verfügung.

Sie können die Kanzlei und Dr. Strohmeyer gerne telefonisch unter 0211-69002-0 oder per E-Mail an info@mzs-recht.de kontaktieren.


Über die Kanzlei

mzs Rechtsanwälte vereidigter Buchprüfer Meyer zu Schwabedissen und Partner mbB ist eine Fachkanzlei für Bank-, Kapitalmarkt- und Versicherungsrecht. In den Jahren 2016 bis 2024 wurde die Kanzlei vom US-Verlag „Best Lawyer“ in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt durchgehend in die Liste der „Besten Anwälte Deutschlands“ im Bereich Kapitalmarktrecht aufgenommen.


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Foto(s): www.mzs-recht.de

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