Comdirect: Erfolgreiche Rückerstattung nach Online-Banking-Missbrauch
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Ein Kunde der Comdirect Bank, der Opfer eines schwerwiegenden Online-Banking-Missbrauchs wurde, erhielt nach der Einschaltung eines Anwalts und einer anschließenden Klage vor dem Landgericht Itzehoe den vollen Betrag von 23.358,93 Euro zurück. Zusätzlich erklärte sich die Bank bereit, alle Verfahrenskosten zu übernehmen.
Der Betrugsfall: Online-Banking-Betrug und finanzielle Verluste
Im April 2024 versuchte ein Kunde der Comdirect, sich in seinen Online-Banking-Zugang einzuloggen, doch dies gelang ihm nicht. Besorgt wandte er sich telefonisch an die Bank, die daraufhin seine Zugangs-PIN zurücksetzte. Mit der neuen PIN konnte sich der Kunde zwar erfolgreich einloggen, entdeckte jedoch, dass in der Zwischenzeit neun unautorisierte Überweisungen in Höhe von jeweils 2.000 Euro von seinem Konto vorgenommen worden waren. Zusätzlich stellte er fest, dass seine Kreditkarte mit weiteren 5.358,93 Euro belastet worden war.
Schockiert und besorgt meldete der Kunde den Online-Banking-Missbrauch umgehend der Comdirect und forderte die Rückerstattung der gestohlenen Beträge. Die Antwort der Bank war jedoch enttäuschend: Sie erklärte, eine Rückbuchung sei nicht möglich, und verwies den Kunden darauf, weitere Ansprüche straf- oder zivilrechtlich gegen den Inhaber des Zielkontos geltend zu machen. Was die Bank jedoch verschwieg, war, dass nach den gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere § 675u S. 2 BGB, die Haftung für unautorisierte Zahlungen grundsätzlich bei der Bank liegt, die das Konto des Geschädigten führt – in diesem Fall also bei der Comdirect.
Der Rechtsweg: Einschaltung eines Anwalts für die Durchsetzung der Ansprüche
Angesichts der ablehnenden Haltung der Bank entschloss sich der Kunde, einen Anwalt einzuschalten, um seine Rechte geltend zu machen. Er beauftragte Fachanwalt David Stader, der den Fall übernahm und die Ansprüche des Kunden gegenüber der Comdirect geltend machte. Die Bank reagierte zunächst mit der Ankündigung, eine Stellungnahme abzugeben, was sie jedoch nicht tat. Daraufhin erhob der Anwalt Klage beim Landgericht Itzehoe, um die Ansprüche seines Mandanten durchzusetzen.
Das Gerichtsverfahren: Vollständige Rückerstattung und Übernahme der Kosten
Nach Zustellung der Klageschrift leistete die Comdirect zunächst eine Rückerstattung der Kreditkartenbelastung, allerdings unter dem Vorbehalt der Rückforderung. Kurz darauf erfolgte auch die Erstattung der unautorisierten Überweisungen, diesmal ohne Vorbehalt. Anwalt Stader erklärte den Rechtsstreit hinsichtlich der Überweisungen für erledigt, stellte jedoch klar, dass eine Vorbehaltszahlung nicht als endgültige Erfüllung gilt und die Anwaltskosten des Kunden noch offen waren.
Schließlich sah sich die Comdirect gezwungen, auch die Anwaltskosten zu übernehmen und den Vorbehalt zurückzunehmen. Zudem erklärte die Bank, die Verfahrenskosten zu tragen. Damit erzielte der Kunde einen vollständigen Erfolg und erhielt den gesamten Schaden sowie alle entstandenen Kosten erstattet.
Dieser Fall verdeutlicht, wie entscheidend die Einschaltung eines erfahrenen Anwalts bei Online-Banking-Betrug sein kann. Dank der rechtlichen Unterstützung konnte der Kunde seine Ansprüche erfolgreich durchsetzen und den finanziellen Verlust vollständig ausgleichen.
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