Computerbetrug – was ist das?
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Computerbetrug kann nach § 263a StGB mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bestraft werden. Voraussetzung für die Straftat ist eine Manipulation des Datenverarbeitungsablaufs, durch die ein Vermögensschaden eintritt.
Der Computerbetrug ist eine Straftat, die in § 263a Strafgesetzbuch (StGB) geregelt ist. Der Computerbetrug gehört zu der Gruppe der sogenannten Vermögensdelikte. Mit dieser Vorschrift wollte der Gesetzgeber die Computerkriminalität eindämmen.
Begehungsformen des Computerbetrugs
Die Strafbarkeit wegen Computerbetrugs setzt voraus, dass der Täter ohne Erlaubnis in die Funktion eines Computerprogramms eingreift, indem er beispielsweise ein Programm verändert oder das Programm mit falschen Daten bedient. Diese Tathandlungen müssen zu einem Vermögensschaden eines Dritten führen. Der Täter muss dabei in der Absicht handeln, sich einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen. Die Strafe kann von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren reichen.
Aber auch bestimmte Vorbereitungshandlungen zum Computerbetrug sind strafbar: So wird mit einer Geldstrafe oder mit einer Freiheitsstrafe von drei Jahren bestraft, wer zum Beispiel ein Computerprogramm programmiert, das dem Zweck dient, einen Computerbetrug zu begehen. Ebenso macht sich strafbar, wer solche Programme anderen zur Verfügung stellt oder auch nur besitzt.
Manipulation des Datenverarbeitungsablaufs
Zentrales Tatbestandsmerkmal des Computerbetrugs ist, dass der Täter durch eine Tathandlung den Datenverarbeitungsablauf manipuliert. Der Täter muss also Einfluss auf das Ergebnis des Datenverarbeitungsablaufs genommen haben. Zu solchen strafbaren Manipulationen zählen der Missbrauch von Telefonkarten, Kreditkarten, ec-Karten sowie der unerlaubte Zugriff auf das Online-Konto. Wer aber seine eigene Kreditkarte missbraucht, indem er diese benutzt, ohne den Kredit zurückzahlen zu können, begeht keinen Computerbetrug, kann aber möglicherweise wegen Missbrauch von Scheck- und Kreditkarten nach § 266b StGB bestraft werden. Ein strafbarer Computerbetrug liegt beispielsweise vor, wenn der Täter ohne Erlaubnis des Kontoinhabers die PIN- und TAN-Daten für das Online-Konto eingibt und Überweisungen veranlasst.
Unmittelbarer Vermögensschaden die Folge
Als weiteres Tatbestandsmerkmal muss als „unmittelbare“ Folge ein Vermögensschaden eintreten. Im oben genannten Beispiel des unbefugten Zugriffs auf das Online-Konto stellt die durch Überweisungen entstehende Vermögensminderung einen unmittelbaren Vermögensschaden dar – je nach Fall bei der Bank oder beim Kontoinhaber: Zwar wird durch solche Manipulationen zunächst „nur“ die Bank geschädigt, welche aber durch vertragliche Konstruktionen üblicherweise den Schaden auf den Kontoinhaber abzuwälzen sucht.
Nicht ausreichend als unmittelbarer Vermögensschaden ist die Überwindung von elektronischen Sperren, wie zum Beispiel die Wegfahrsperre eines Fahrzeugs: Denn für den Eintritt des Vermögensschadens ist noch eine weitere Handlung – das Wegfahren – erforderlich.
Höhere Strafe bei besonders schweren Fällen
In besonders schweren Fällen des Computerbetrugs reicht das Strafmaß von sechs Monaten Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren. So zählen zu den besonders schweren Fällen, wer beispielsweise Computerbetrug wie einen Nebenverdienst begeht, oder diese Straftat als Mitglied einer Bande begeht, die wiederholt Computerbetrug begehen möchte. Als Mitglied einer Bande zählt, wer sich mit mindestens zwei Komplizen zusammengetan hat. Als weitere Beispiele zählt das Gesetz als besonders schweren Fall auf, wenn der Täter einen Vermögensverlust großen Ausmaßes, also von über 50.000 Euro, verursacht oder das Opfer in wirtschaftliche Not bringt, beispielweise der Betroffene seinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kann.
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Rechtstipps zu "Computerbetrug" | Seite 5
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04.07.2023 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… von Cardsharing macht sich in der Regel des Computerbetruges strafbar. Ferner liegt in der Regel auch eine Strafbarkeit nach dem Urheberrecht, nämlich nach § 108b UrhG vor. Welche Strafe droht …“ Weiterlesen
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05.04.2025 Rechtsanwalt Sören Grigutsch„… Strafbarkeitslücken entstehen, die es zu schließen gilt, hat der Gesetzgeber erkannt und den Straftatbestand des Computerbetrugs nach § 263a StGB eingeführt. Durch die Täuschung muss ein Irrtum erregt werden …“ Weiterlesen
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11.07.2023 Rechtsanwalt, Steuerberater Jan-Henrik Leifeld„… sich ebenfalls wegen Betrugs, Computerbetrugs oder Erpressung (z. B. Ransomware) strafbar gemacht haben. Wenn man nur die bloße Aktivität auf Wall Street Market betrachtet, also das Kaufen und/oder Verkaufen …“ Weiterlesen
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17.03.2019 Rechtsanwältin Heike Michaelis„… der Massedaten und Kundendaten werden gegen die Kunden der Cardharing-Anbieter Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten bzw. Computerbetrug eingeleitet. Die Strafbarkeit von Pay-TV …“ Weiterlesen
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04.07.2023 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… Tat (der sogenannten "Vortat") herrühren, verborgen bzw. umgetauscht oder übertragen haben. Typische Vortaten, aus denen das zu waschende Geld herrührt, sind beispielsweise Computerbetrug, wobei …“ Weiterlesen
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15.03.2018 Rechtsanwalt Philipp Adam„Das Amtsgericht München (Jugendschöffengericht) hat mit einem Urteil vom 05.02.2018, Aktenzeichen 1015 Ls 455 Js 167072/16 jug, einen 21-jährigen Angeklagten aus München u. a. wegen Computerbetruges …“ Weiterlesen
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25.02.2018 Rechtsanwalt Christian Fiehl„… es sich bei der Verwendung von gestohlenen Kreditkarten und EC-Karten mit entweder gefälschten oder ebenfalls gestohlenen PIN- oder TAN-Nummern um einen Computerbetrug. Nach § 263a StGB macht sich nämlich …“ Weiterlesen
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25.03.2025 Rechtsanwalt Benjamin Grunst„Sollten Sie eine Vorladung wegen Computerbetrugs erhalten, sollten Sie dieser in der Regel erst einmal nicht sofort folgen, sondern lieber vorab einen Anwalt für Strafrecht konsultieren …“ Weiterlesen
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05.04.2025 Rechtsanwalt Benjamin Grunst„… erheblicher Bedeutung abgelehnt. Dem unbekannten Täter wurde der Computerbetrug gemäß § 263a StGB vorgeworfen, da er sich mithilfe einer rechtswidrig erlangten Debitkarte Zugang zu Geldausgabeautomaten …“ Weiterlesen
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11.07.2017 Rechtsanwalt Philipp Adam„… des Computerbetrugs und 4 Fällen des Betrugs zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 3 Jahren verurteilt. Im vorliegenden Fall entwendete der Angeklagte, der über keinen festen Wohnsitz in Deutschland verfügt …“ Weiterlesen
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20.06.2017 Rechtsanwalt Daniel Krug„… auch verpflichtet, dem jeweiligen Händler bei Vorlage eines ordentlichen Leistungsbelegs den abgewickelten Umsatz zu bezahlen. Nach Ansicht des Gerichts scheidet daneben auch ein Computerbetrug aus, sofern …“ Weiterlesen
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18.02.2017 Rechtsanwälte Zipper & Partner„… auch ein gewerbsmäßiger Betrug oder eine Urkundenfälschung kommen. Nicht gesichert ist die Frage des Computerbetrugs, wenn man eine Elektronische Kasse manipuliert. Gerade in Restaurants und bei Gastwirten …“ Weiterlesen
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02.02.2017 Rechtsanwältin Heike Michaelis„… gehören die Delikte wie Computerbetrug, Ausspähen/Abfangen von Daten, Datenveränderung, Datenhehlerei, Computersabotage, Betrug mit Zugangsberechtigung zu Kommunikationsdiensten. Moderne …“ Weiterlesen
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01.02.2017 Rechtsanwältin Heike Michaelis„Computerbetrug ist eine Manipulation an einem Computer die zu einer Vermögensschädigung führt. Hierbei wird also kein menschliches Opfer getäuscht (wie bei Betrug nach § 263 StGB) sondern …“ Weiterlesen
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23.10.2016 Rechtsanwalt Philipp Adam„… von Pay-TV ist, dann den Tatbestand des Computerbetruges erfüllt, wenn er für Dritte über seinen Server unbefugt Sendesignale mit Pay-TV-Programmen entschlüsselt. Im vorliegenden Fall hatte …“ Weiterlesen
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05.09.2016 Rechtsanwalt Dr. Ulrich Schulte am Hülse„… festgenommen worden sein. Die Beschuldigten, mit Wohnsitz in Frankreich und England, wurden in Untersuchungshaft genommen und müssen sich wegen Computerbetrug, Bandendiebstahl und Ausspähen von Daten …“ Weiterlesen
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19.07.2016 Rechtsanwalt Philipp Adam„Das Landgericht Osnabrück hat mit einem Urteil vom 15.07.2016, Aktenzeichen: 15 KLs 12/14, in einem Strafverfahren wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrugs mittels „mTAN-Phishing …“ Weiterlesen
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02.12.2015 Rechtsanwalt Dr. Ulrich Schulte am Hülse„… , wie ein aktueller Fall zeigt. Die Polizei Berlin sucht mit der Veröffentlichung von Bildern aus einer Überwachungskamera nach einem mutmaßlichen Computerbetrüger. Bisherige Ermittlungen haben ergeben …“ Weiterlesen
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26.11.2015 Rechtsanwalt Dr. Ulrich Schulte am Hülse„… von Daten (Phishing), der Computerbetrug, die Datenveränderung und die Fälschung beweiserheblicher Daten. Unter diesem Aspekt nehmen sowohl die Attacken auf das Online-Banking mittels einer Schadsoftware …“ Weiterlesen
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12.10.2015 Rechtsanwalt Prof. Christian Solmecke LL.M.„… geahndet. § 263a StGB stellt den Computerbetrug unter Strafe und wird mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren bestraft. Häufig jedoch fürchten auch die betroffenen Nutzer selbst eine Strafe. Diese Angst …“ Weiterlesen
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09.01.2015 Rechtsanwalt Philipp Adam„Der Computerbetrug ist in Deutschland gemäß § 263a StGB strafbar. Der Tatbestand ist dann gegeben, wenn man in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil …“ Weiterlesen
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23.01.2014 Rechtsanwalt Philipp Adam„… , Computerbetrug, Dreiecksbetrug, Beitragsbetrug, Bettelbetrug, Spendenbetrug, Forderungsbetrug, Internetbetrug, Ebaybetrug, Sachbetrug, Schenkungsbetrug, Subventionsbetrug, Sozialleistungsbetrug …“ Weiterlesen
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18.12.2013 Rechtsanwalt Prof. Christian Solmecke LL.M.„… auf Redtube gelenkt worden sind. (Mehr dazu hier: http://www.wbs-law.de/urheberrecht/wird-aus-der-groessten-abmahnwelle-jetzt-die-groesste-betrugswelle-49284/ ) Der Verdacht auf Computerbetrug gem …“ Weiterlesen
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22.10.2013 Rechtsanwalt Daniel Krug„Das Oberlandesgericht Hamm hat mit Beschluss vom 08.08.2013 entschieden, dass eine Strafbarkeit wegen Computerbetruges nach § 263 a Strafgesetzbuch nicht gegeben ist, wenn jemand …“ Weiterlesen