Diskriminierung am Arbeitsplatz / Discrimination at the workplace

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Deutsche Fassung

Allgemeine Informationen

Seit 2006 gilt in Deutschland das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Es regelt die Rechte von Betroffenen im Falle von Diskriminierung am Arbeitsplatz, d. h. es sollen unzulässige unmittelbare und mittelbare Benachteiligungen verhindert werden.

Rechte und Ansprüche von Betroffenen

Den Betroffenen stehen im Falle einer Diskriminierung insbesondere die folgenden Rechte zu:

  • Beschwerderecht gemäß § 13 AGG: Der Arbeitnehmer hat das Recht sich bei der jeweils zuständigen Stelle beim Arbeitgeber zu beschweren. Ist seine Beschwerde begründet, so hat der Arbeitgeber die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Diskriminiert beispielsweise ein anderer Arbeitnehmer, so kann der Arbeitgeber den diskriminierenden Arbeitnehmer abmahnen, um- oder versetzen oder gar kündigen. 
  • Recht zur Leistungsverweigerung gemäß § 14 AGG: Ergreift der Arbeitgeber keine oder offensichtlich ungeeignete Maßnahmen zur Unterbindung einer Belästigung oder sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz, sind die betroffenen Beschäftigten berechtigt, ihre Tätigkeit ohne Verlust des Arbeitsentgelts einzustellen, soweit dies zu ihrem Schutz erforderlich ist 
  • Anspruch auf Schadensersatz und Entschädigung gemäß § 15 AGG: Verstößt der Arbeitgeber gegen das Verbot der Benachteiligung, so ist er verpflichtet den daraus entstanden Schaden zu ersetzen, sofern er die Pflichtverletzung zu vertreten hat.

Unzulässige Benachteiligungen

Das Gesetz schützt vor Benachteiligungen aufgrund von Rasse, ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion beziehungsweise Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexueller Identität.

Verfahren

Der Betroffene hat im Streitfall Indizien zu beweisen, die eine Benachteiligung vermuten lassen. In der Folge hat dann die andere Partei die Beweislast dafür, dass kein Gesetzesverstoß vorliegt.

Ansprüche nach dem AGG müssen grundsätzlich binnen zwei Monaten geltend gemacht werden, sofern etwas anderes nicht tarifvertraglich vereinbart ist. Maßgeblich für den Fristbeginn ist die Ablehnung bei Bewerbung oder beruflichen Aufstiegs und in sonstigen Fällen der Zeitpunkt der Kenntnisnahme der Benachteiligung.

Im Fall von Abweichungen zwischen englischer und deutscher Fassung, ist die deutsche Fassung maßgeblich.

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Englische Fassung

General information

Since 2006 the General Law On Equal Treatment (AGG) is in force, protecting the rights of people affected by discrimination in the workplace, meaning it shall prevent any unadmissable direct or indirect unfairness.

Legal rights and claims

In case of discrimination people affected by discrimination have the following rights:

  • Right of Complaint (§ 13 AGG): The employee has the right to file a complaint with the competent body at his workplace. In case the complaint is justified, the employer has to take reasonable measures. For example, in case another employee is discriminating against another, the employer can give a written warning, relocating the employee or even terminate employment.
  • Right of refusal to fulfill an obligation (§ 14 AGG): In case the employer does not take obviously unsuitable measures to stop harassment or sexual harassment in the workplace, the employee affected is entitled to refuse to fulfill his obligation without loss or employment, provided it is necessary for the employee's protection
  • Right to demand damages and compensation (§ 15 AGG): In case the employer is in violation of the prohibition of discrimination, he has to make good the damages the employee has suffered, provided the employer is responsible for the given breach of duty.

Prohibited discrimination

The law prohibits discrimination because of race, ethnic origin, gender, religion, philosophy of life, age, disability or sexual orientation.

Procedure

In case of a dispute, the affected person has to prove indications of a discrimination. The opposing side then has too proof that no discrimination has occured.

Claims in accordance with AGG have to be asserted within two months, unless it is otherwise regulated by collective agreement. The two month period starts with either the rejection of the application for job or professional advancement or – in other cases – at the time the affected person learns of the discrimination.

In case of discrepancies between the English and German version, the German version shall prevail


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