Erbe vorbereiten: Was Sie tun können, solange der Erblasser noch lebt

  • 2 Minuten Lesezeit

Viele Menschen denken erst nach dem Tod eines Angehörigen über das Thema Erbrecht nach. Doch gerade in der Zeit, in der der Erblasser noch lebt, können wichtige Weichen gestellt werden, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden und die Erbfolge zu regeln. Dies ist auch der Moment, in dem Sie als Angehörige aktiv werden können, um Ihre eigenen Rechte zu schützen und mögliche Konflikte frühzeitig zu klären.


Warum handeln, bevor der Erbfall eintritt?


Wenn der Erblasser noch lebt, ist es oft einfacher, über das Erbe zu sprechen und Klarheit zu schaffen. Das betrifft besonders folgende Punkte:


    1.    Testament prüfen und besprechen: Hat der Erblasser ein Testament erstellt? Ist es rechtlich korrekt und klar formuliert? Ein unklarer letzter Wille führt häufig zu teuren und langwierigen Streitigkeiten zwischen den Erben.


    2.    Enterbung vorbeugen: Falls Sie den Eindruck haben, dass Sie möglicherweise enterbt werden könnten, können Sie frühzeitig das Gespräch suchen. Falls dies nicht möglich ist, sollten Sie wissen, dass Sie als Pflichtteilsberechtigter trotzdem Ansprüche geltend machen können.


    3.    Schenkungen überprüfen: Oftmals werden Vermögenswerte schon zu Lebzeiten des Erblassers verschenkt, um bestimmte Erben zu bevorzugen. Dabei können Ihre Pflichtteilsansprüche verletzt werden. Solche Schenkungen lassen sich unter Umständen rückgängig machen oder bei der Erbmasse anrechnen.


    4.    Pflegeleistungen absichern: Wenn Sie den Erblasser pflegen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Leistungen bei der Erbregelung berücksichtigt werden. Ein Pflegevertrag oder eine schriftliche Vereinbarung können hier Klarheit schaffen.


    5.    Vermögenswerte dokumentieren: Um später eine gerechte Aufteilung zu ermöglichen, kann es sinnvoll sein, sich einen Überblick über das Vermögen des Erblassers zu verschaffen. Dabei sollte allerdings immer das Einverständnis des Erblassers eingeholt werden.


Wie kann ich Konflikte vermeiden?


Oftmals scheuen sich Familien davor, über das Thema Erbe zu sprechen. Doch ein offenes Gespräch kann Missverständnisse klären und spätere Streitigkeiten vermeiden. Unterstützt durch eine fachliche Beratung können Lösungen gefunden werden, die allen gerecht werden.


Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Mandant erfuhr, dass sein Vater vorhatte, sein Haus einem entfernten Verwandten zu überschreiben, obwohl der Mandant das Haus seit Jahren renovierte und pflegte. Durch rechtzeitige Beratung konnten wir erreichen, dass ein Erbvertrag aufgesetzt wurde, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigte.


Warum eine frühzeitige Beratung wichtig ist


Das Erbrecht ist komplex, und Fehler in Testamenten oder Absprachen können später schwerwiegende Folgen haben. Als Fachanwältin für Erbrecht unterstütze ich Sie dabei, frühzeitig Lösungen zu finden und Ihre Interessen zu wahren – bevor der Erbfall eintritt.


Wenn Sie Fragen haben oder sich unsicher sind, wie Sie am besten vorgehen, vereinbaren Sie gern einen Beratungstermin. So können wir gemeinsam die Weichen stellen, um spätere Konflikte zu vermeiden.


Denken Sie daran: Es ist immer besser, frühzeitig zu handeln, als später vor vollendeten Tatsachen zu stehen.




Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwältin Anna O. Orlowa LL.M.

Beiträge zum Thema