Funktionsweise von Lichtschranken und Blitzern

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Blitzer: Wie funktioniert eine Lichtschranke?

Bei den Messverfahren mit Lichtschrankentechnik wird eine Weg-/Zeit-Messung vorgenommen. Die Messanlagen bestehen entweder aus einem Lichtstrahler und einem Lichtempfänger oder lediglich aus einem Lichtempfänger. Die Lichtempfänger verfügen über mehrere nebeneinander angeordnete Messsensoren. Bei der Durchfahrt eines Fahrzeuges reagieren die Messsensoren auf die Unterbrechung des Lichtstrahls bzw. die Helligkeitsveränderung. Mit dem Messgerät ist eine getrennte Fotoanlage verbunden, die das Beweisfoto erstellt.

Bekannte Blitzer in Form von Lichtschranken sind:

  • ESO ES 1.0
  • ESO ES 3.0
  • ESO µP 80

Wie sieht eine ordnungsgemäße Messung bei einem solchen Blitzer aus?

a) Die Eichung

Das Gerät muss zum Zeitpunkt der Messung gültig geeicht sein. Dies ist anhand der Eichurkunde zu überprüfen. Es sollte auch geprüft werden, ob nach der Messung eine erneute Eichung vorgenommen wurde. Falls die Messbehörde eine Lebensakte des Messgeräts führt, sollte Einsicht in diese genommen werden. Hierdurch kann festgestellt werden, ob und wann Reparaturen und Nachjustierungen an dem Messgerät durchgeführt waren.

b) Die Testmessung

Vor Beginn der Messung und am Ende des Negativfilms müssen Testmessungen durchgeführt werden. Diese werden fotografisch registriert und können anhand des Messfilms überprüft werden. Durch die Tests soll unter anderem die ordnungsgemäße Übertragung und Einblendung der Daten im Messfilm garantiert werden.

c) Position des Radarmessgeräts vor und nach der Messung

Nach Beginn der Messung darf die Position des Messgeräts nicht mehr verändert werden um den eingestellten Messwinkel nicht zu verändern. Eine Ortsveränderung des Messgeräts während einer Messreihe lässt sich anhand der Testmessungen am Beginn und am Ende eines Messfilms überprüfen. Wenn die horizontale Ausrichtung des Messgeräts zur Fahrbahn nicht exakt ist, kann dies zu Messfehlern zuungunsten des Betroffenen führen, d. h. die gemessene Geschwindigkeit ist höher als die tatsächlich gefahrene.

d) Funktionsfähigkeit des Messgeräts

Bei Messgeräten mit Fototeil kann die Verbindung zwischen Messgerät und Fototeil fehlerhaft sein, sodass dem gefertigten Lichtbild ein falscher Messwert zugewiesen wird. Falls das Messgerät nach der Messung repariert und oder neu justiert werden musste, kann dies ein Indiz dafür sein, dass die vorherigen Messungen durch den nunmehr behobenen Fehler beeinflusst wurden.

Die technischen Fehlerquellen dieser Blitzer

a) Abtastfehler

Bei einem Abtastfehler messen die Lichtsensoren verschiedene herausragende Teile eines Fahrzeugs anstatt jeweils denselben Punkt des Fahrzeugs. Ein solcher Fehler kann z. B. durch die Oberkante der Stoßstange veranlasst werden.

b) Lichtbildauswertung

Es ist darauf zu achten, dass das Fahrzeugposition auf dem Lichtbild korrekt ist. Befindet sich das Fahrzeug in einer ungewöhnlichen Position (z. B. zu weit links oder rechts im Bild), kann dies darauf hindeuten, dass die Messung durch ein anderes, nicht abgebildetes Fahrzeug ausgelöst wurde. Sind mehrere Fahrzeuge auf dem Lichtbild erkennbar, sollte die Zuordnung des Messwerts stets gründlich, ggf. unter Hinzuziehung eines Sachverständigen, überprüft werden. Der Bildausschnitt, der von den Bußgeldbehörden gelegentlich dem Anhörungsbogen beigefügt wird, reicht hierzu nicht aus, es muss vielmehr ein auswertungsfähiges Lichtbild von der Behörde angefordert werden.

Axel Schwier

www.carright.de


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