Geld von Online-Casinos zurückfordern: Keine strafrechtlichen Folgen wegen illegalen Glücksspiels

  • 3 Minuten Lesezeit

Spieler, die verlorenes Geld von Online-Casinos zurückfordern wollen, müssen keine strafrechtlichen Folgen wegen illegalen Glücksspiels fürchten. Denn im Gegensatz zu den Online-Casinos wussten die Spieler nicht, dass sie rechtswidrig handelten. In Deutschland war das Anbieten von Online-Glücksspiel bis zum 01. Juli 2021 nicht erlaubt (und ist es teilweise heute immer noch). Deshalb sind alle geschlossenen Verträge zwischen Online-Casino und Kunde nichtig, sodass Spieler verlorenes Geld aus den vergangenen zehn Jahren zurückfordern können.  

Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing: »Der § 285 StGB besagt, dass, wer sich an einem öffentlichen Glücksspiel beteiligt, mit Freiheits- oder Geldstrafe bestraft wird. Somit hätten sich deutsche Online-Spieler tatsächlich strafbar gemacht. Aber: Spielt man bei einem Anbieter ohne gültige Lizenz und weiß nicht, dass dieser über keine Lizenz verfügt, ist hier kein Vorsatz zu erkennen. Das bedeutet, dass in diesem Fall keine Strafbarkeit vorliegt. Daher müssen Spieler, wenn sie verlorenes Geld von Online-Casinos zurückfordern, auch keine strafrechtlichen Folgen befürchten.« 

Immer mehr deutsche Gerichte sprechen sich zum Thema Online-Casinos verbraucherfreundlich aus, wie kürzlich auch das OLG Frankfurt am Main in einem bemerkenswerten Beschluss (Az. (Az. 23 U 55/21). Hier muss ein Online-Casino einem Kunden knapp 11.000 Euro an verlorenem Geld zurückzahlen. In anderen Urteilen wie beispielsweise vor dem LG Freiburg (Az.: 2 O 518/20) sprachen die Richter den Spielern gar sechsstellige Summen zu. 

Bei Online-Casinos handelt es sich um Glücksspielangebote über das Internet. Dazu gehören übliche Casinospiele wie Poker, Blackjack oder Roulette, die online auf dem Smartphone, dem PC oder einem Smart-TV gespielt werden. Zu den betroffenen Online-Casinos zählen bekannte Anbieter wie Tipico, Bwin, Mr. Green, William Hill oder bet-at-home. Die meisten Betreiber haben ihren Sitz nicht in Deutschland, sondern in Malta, Gibraltar, Zypern oder auch im nichteuropäischen Raum wie beispielsweise Curaçao. Die entsprechende Lizenz für das Glücksspielangebot erhalten sie in der Regel im Land des Firmensitzes. 

Für den deutschen Markt hingegen hatten die Betreiber keine gültige Lizenz. Das heißt: Die zahlreichen im Internet aufrufbaren Angebote wurden von den deutschen Behörden zwar geduldet, jedoch blieben sie zu jeder Zeit illegal. Dadurch ist der zwischen Kunde und Online-Casino geschlossene Vertrag zum Spielen ungültig, der Betreiber muss das Geld, das der Kunde verloren hat, zurückerstatten. 

»Auch wenn die Betreiber im europäischen Ausland sitzen, greift hier deutsches Recht«, sagt Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff von der Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing »Die Betreiber der Online-Casinos versuchen zwar zu argumentieren, dass es sich bei den Spielern nicht um Verbraucher handele und deutsche Gerichte deshalb nicht zuständig seien. Allerdings hat bisher so gut wie kein deutscher Richter oder keine deutsche Richterin an der Verbraucher-Eigenschaft der Spieler oder der Zuständigkeit deutscher Gerichte ernstzunehmende Zweifel gehabt.« 

Haben Sie in den vergangenen zehn Jahren Geld bei Online-Casinos verloren? Dann können Sie dies vom Betreiber zurückfordern – auch wenn dieser im europäischen Ausland seinen Sitz hat. Die Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing gehört zu den führenden Online-Kanzleien Deutschlands und hat bereits über 25.000 Mandanten erfolgreich beraten. Wir setzen uns  für betroffene Kunden von Online-Casino-Portalen ein und helfen ihnen bei der Rückforderung ihrer verlorenen Spieleinsätze – schnell, einfach und jederzeit diskret. Auf www.baumeister-rosing.de/online-casinos/ können Sie kostenfrei prüfen, ob Sie Geld zurückfordern können. Um den Rest kümmern wir uns. Wir machen uns für Sie stark! 

Foto(s): Verbraucherkanzlei BRR Baumeister Rosing


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Helmut Dreschhoff

Beiträge zum Thema