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Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts - was Sie wissen und beachten müssen!

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Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts - was Sie wissen und beachten müssen!

Die wichtigsten Fakten

  • Die maximal erlaubte Geschwindigkeit auf Bundes- und Landstraßen liegt für Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bei 100 km/h.
  • Pkw mit Anhängern und Wohnmobile müssen außerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h einhalten, sofern keine besondere Erlaubnis für das Fahren mit einer höheren Geschwindigkeit besteht.
  • Auf Autobahnen gilt in Deutschland für Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen ohne anderslautende Verkehrsbeschilderung und Verkehrsverhältnisse keine Begrenzung auf eine Höchstgeschwindigkeit.
  • Für Fahrzeuge mit einem zulässigem Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen gelten außerorts Geschwindigkeitsbeschränkungen je nach Fahrzeugart zwischen 60 und 100 km/h.

Welche Geschwindigkeitsbegrenzung gilt außerhalb geschlossener Ortschaften auf Bundes- und Landstraßen?

Die gleiche Geschwindigkeitsüberschreitung wird außerorts weniger hart bestraft als innerorts. Trotzdem sollten Autofahrer auch außerhalb geschlossener Ortschaften unbedingt Vorsicht und Rücksicht walten lassen.

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Bundes- und Landstraßen beträgt 100 km/h für alle Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen. Pkw mit Anhänger und Wohnmobile dürfen, genau wie leichte Lkw unter 7,5 Tonnen (siehe unten), höchstens mit 80 km/h unterwegs sein.

Diese Höchstwerte finden selbstverständlich nur dann Anwendung, wenn nichts anderes ausgeschildert ist. Schreibt ein Verkehrsschild eine niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzung vor, gilt diese.

Mit welchen Sanktionen muss man bei einem Geschwindigkeitsverstoß mit einem Pkw außerorts rechnen?  

Wenn man außerhalb einer geschlossenen Ortschaft zu flott unterwegs ist, richtet sich die Strafe danach, wie schnell man genau gefahren ist. Allerdings erfolgt ein Toleranzabzug, der bei Messungen von mehr als 100 km/h im Regelfall 3 Prozent der gefahrenen Geschwindigkeit ausmacht.

Für zu schnelles Fahren muss man außerorts mit einem Verwarngeld, also einem geringen Bußgeld, von mindestens 10 Euro rechn

en. Auch zu Punkten in Flensburg sowie Fahrverboten kann es bei höheren Geschwindigkeitsüberschreitungen kommen.

Laut Bußgeldkatalog drohen für seit dem 9. November 2021 begangene Geschwindigkeitsverstöße außerhalb geschlossener Ortschaften folgende Bußgelder, Punkte und Fahrverbote. Die zuvor für Geschwindigkeits geltenden Bußgelder sind in der mit Bußgeld alt bezeichneten Spalte angegeben:

zu schnell
Bußgeld alt
Bußgeld neu
Punkte
Fahrverbot
bis 10 km/h
10 Euro
20 Euro
keine
nein
11-15 km/h
20 Euro
40 Euro
keine
nein
16-20 km/h
30 Euro
60 Euro
keine
nein
21-25 km/h
70 Euro
100 Euro
1
nein
26-30 km/h
80 Euro
150 Euro
1
1 Monat
31-40 km/h
120 Euro
200 Euro
1
1 Monat
41-50 km/h
160 Euro
320 Euro
2
1 Monat
51-60 km/h
240 Euro
480 Euro
2
1 Monat
61-70 km/h
440 Euro
600 Euro
2
2 Monate
über 70 km/h
600 Euro
700 Euro
2
3 Monate

Wer mindestens zwei mal binnen zwölf Monaten wegen einer Geschwindigkeitsübertretung von mehr als 26 km/h belangt wird, kann als Wiederholungstäter gelten und muss deshalb ebenfalls mit einem einmonatigen Fahrverbot rechnen.

Wann begeht man mit einem Pkw auf Autobahnen eine Geschwindigkeitsüberschreitung?            

Da Autobahnen für den Schnellverkehr gedacht sind, existieren hier höhere Tempolimits als auf Straßen innerhalb geschlossener Ortschaften oder auf Bundes- und Landstraßen. Allerdings ist in Deutschland für Pkw keine allgemein-gültige Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen festgelegt. Es besteht nur eine Richtgeschwindigkeit. Diese liegt bei 130 km/h.

Jedoch gilt nicht auf jedem Streckenabschnitt einer Autobahn keinerlei Geschwindigkeitsbegrenzung. Streckenweise schreiben auch entsprechende Verkehrsschilder Höchstgeschwindigkeiten vor, die Autofahrer dann einhalten müssen. Daher kann eine Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts auch auf Autobahnen verübt werden.

Wenn man auf einer Autobahn zu schnell unterwegs war, wird dieses Vergehen genauso geahndet wie jede andere Geschwindigkeitsübertretung außerhalb geschlossener Ortschaften. Es kann aber ein höheres Bußgeld für die Autobahn verhängt werden, wenn eine spezielle Gefahrenlage vorlag. Das ist beispielsweise der Fall, wenn sich an der entsprechenden Stelle eine Baustelle befand.

Wann liegt bei einem Lkw außerorts ein Geschwindigkeitsvorstoß vor?             

Für Lkw existiert eine zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen, Kraftfahrstraßen und Schnellstraßen. Diese ist abhängig vom zulässigen Gesamtgewicht des jeweiligen Lastwagens. Für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen gilt auf Autobahnen eine erlaubte Geschwindigkeit von höchstens 80 km/h.

Auf Bundes- und Landstraßen dürfen Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen ebenfalls höchstens mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h unterwegs sein. Für Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, verringert sich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h.

Bei Lkw mit weniger als 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht finden außerorts generell dieselben Vorschriften wie für Pkw Anwendung.

Wie schnell dürfen Busse außerorts unterwegs sein?

Reisebusse müssen auf Autobahnen im Regelfall eine maximale Geschwindigkeit von 100 km/h einhalten. Ziehen sie einen Gepäckanhänger, sind es höchstens 80 km/h.

Für Linienbusse gilt dagegen eine generelle Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf Autobahnen. Hat mindestens ein Fahrgast keinen Sitzplatz, sind es sogar nur maximal 60 km/h.

Auf Bundes- und Landstraßen dürfen alle Busse maximal 80 km/h fahren, vorausgesetzt sämtliche Fahrgäste haben einen Sitzplatz. Ist dies nicht der Fall, darf eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h nicht überschritten werden.

Foto(s): ©AdobeStock/benjaminnolte

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