HCI Schiffsfonds Krise reißt nicht ab: HCI Shipping Select 25 meldet Insolvenz an

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Die Krise unter den HCI Schiffsfonds will nicht abreißen. Fast nahezu jede Woche werden die Anleger der seitens des Emissionshauses HCI aufgelegten geschlossenen Schiffsfonds mit Insolvenzanmeldungen der schon seit längerem in Schieflage und weit unter Plan fahrenden HCI Fondsschiffe konfrontiert. Aktuell betroffen: Die ca. 1000 Anleger des HCI Shipping Select 25.

HCI Shipping Select 25 Insolvenz: Vier Einschiffsgesellschaften betroffen

Von der Insolvenz des 2007 aufgelegten HCI Shipping Select 25 sind insgesamt vier Einschiffsgesellschaften betroffen: MS "Voge Prestige" GmbH & Co. KG, MS "Vogetrader" GmbH & Co. KG, MS "Voge Prosperity" GmbH & Co. KG und MS "Vogevoyager" GmbH & Co. KG. Symptomatisch für die HCI-Fonds Krise waren es auch im HCI Shipping Select 25 weit unter Plan liegende Charterraten, fehlende Einnahmen und die im Zuge von Wechselkursschwankungen hervorgerufene Verteuerung der auf Japanische Yen lautende Fremdwährungsdarlehen , welche die finanzielle Schieflage der vier Panamaxbulker begünstigten.

Gläubigerbanken des HCI Shipping Select 25 stellen Darlehen fällig

Der Insolvenz des HCI Shipping Select 25 waren auch hier Sanierungsverhandlungen zwischen der HCI Fondsgeschäftsführung und den angeschlagenen Schiffsfonds bis dato finanziell über Wasser gehaltenen Gläubigerbanken vorausgegangen. Wie das Fondstelegramm in dessen aktuellen Ausgabe berichtet, hatten diese ihre Bereitschaft zu einer Rettung des früh in Schräglage geratenen HCI Schiffsfonds zum einen von einer Besicherung und zum anderen von einem Vorratsbeschluss für einen Verkauf abhängig gemacht. Nachdem im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Gesellschafterversammlung lediglich die Besicherung der HCI-Fondsschiffe die Zustimmung unter den HCI Schiffsfondsanlegern finden konnte, zogen die Gläubigerbanken die Reißleine und forderten die Rückzahlung der gewährten Darlehen.

1000 Anlegern des HCI Shipping Select 25 droht Totalverlust

Für die ohnehin Leid geprüften 1000 Anleger des HCI Shipping Select 25 stellt die Insolvenz das schlimmstmöglich eingetretene Szenario dar. Da selbst ein Notverkauf der vier HCI Panamaxbulker nicht einmal ansatzweise ausreichen dürfte, die im Laufe der Jahre stetig angewachsenen HCI Fondsverbindlichkeiten zu bedienen, werden sich die ohnehin schon seit längerem auf Ausschüttungen verzichtenden HCI Schiffsfondsanleger aller Voraussicht nach mit einem Totalverlust des ihrerseits investierten Geldes abfinden müssen.

Haftung für falsche Beratung

Betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger sollten sich mit deren Situation nicht abfinden, sondern umgehend den Rat eines auf Bank- und Kapitalanlagerechts spezialisierten Rechtsanwalts suchen.

Sollten betroffene HCI Schiffsfonds-Anleger von ihrem Anlageberater oder von ihrer Bank nicht umfassend über die Risiken einer Beteiligung an einem Schiffsfonds aufgeklärt worden sein, so bestehen möglicherweise Schadensersatzansprüche. Des Weiteren kommt für die Anleger von Schiffsfonds in Betracht, gegen die Initiatoren der Fonds und gegen den Vertrieb Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Die Schadensersatzansprüche können sich zum einen aus Prospekthaftung, zum anderen aufgrund Falschberatung ergeben.

In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde zudem festgestellt, dass die beratende Bank beim Verkauf von geschlossenen Fonds die Rückvergütungsgebühren offenlegen muss. Deshalb kann im Fall der Zahlung von versteckt geflossenen Innenprovisionen (kick-back) und mangelnder Information hierüber der Anleger verlangen, so gestellt zu werden, als hätte er die Beteiligung nicht geschlossen.


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