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Ist die E-Mail-Adresse removals@google.com seriös? Fachanwalt IT-Recht klärt auf

  • 5 Minuten Lesezeit
Die E-Mail-Adresse removals@google.com gehört zur offiziellen Domain von Google und wird für Kommunikation bezüglich der Entfernung von Inhalten genutzt. Trotzdem ist bei unaufgeforderten Nachrichten von dieser Adresse Vorsicht geboten, da Phishing und E-Mail-Spoofing weit verbreitet sind. Wichtig ist, Warnsignale wie unaufgeforderte Kontaktaufnahme, dringender Handlungsbedarf, Aufforderung zur Preisgabe sensibler Daten, verdächtige Links und Anhänge, schlechte Grammatik sowie allgemeine Anreden zu beachten. Bei Unsicherheiten sollte man nicht direkt auf die E-Mail antworten, sondern die Echtheit über offizielle Google-Wege verifizieren und im Zweifel die E-Mail ignorieren und löschen. Fachanwalt für IT-Recht empfiehlt, skeptisch zu bleiben und keine voreiligen Klicks oder Dateneingaben zu tätigen, um sich vor Betrugsversuchen zu schützen.

In meiner Kanzlei für IT-Recht erreichen mich regelmäßig Anfragen besorgter Mandanten, die E-Mails von vermeintlich offiziellen Stellen erhalten haben und deren Echtheit anzweifeln. Eine Adresse, die in diesem Zusammenhang immer wieder Fragen aufwirft, ist removals@google.com.

Ist diese Adresse seriös? Kann man ihr vertrauen? Als Fachanwalt für IT-Recht möchte ich Ihnen heute eine fundierte Einschätzung geben und erklären, worauf Sie achten müssen.

Die Domain removals@google.com – Ein erster Anhaltspunkt, aber keine Garantie

Zunächst einmal: Die Domain @google.com ist die offizielle und legitime Domain des Suchmaschinengiganten Google. Eine E-Mail, die tatsächlich von einer Adresse mit dieser Endung stammt, hat also eine gewisse Grundwahrscheinlichkeit, echt zu sein. Google nutzt eine Vielzahl solcher Adressen für die Kommunikation, und removals@google.com klingt plausibel für eine Abteilung, die sich mit der Entfernung von Inhalten beschäftigt.

Aber Vorsicht ist geboten! Die Tücken der digitalen Kommunikation

Die bloße Tatsache, dass eine E-Mail-Adresse seriös erscheint, ist leider keine Garantie für ihre Echtheit. Hier sind die Gründe, warum Sie auch bei einer Adresse wie removals@google.com skeptisch bleiben sollten:

  1. E-Mail-Spoofing: Kriminelle sind technisch versiert. Sie können den Absender einer E-Mail so fälschen (sogenanntes "Spoofing"), dass für den Empfänger der Eindruck entsteht, die Nachricht stamme von einer legitimen Quelle wie @google.com. Der wahre Absender sitzt jedoch ganz woanders und hat üble Absichten.

  2. Phishing-Versuche: removals@google.com ist eine Adresse, die sich Betrüger gerne zunutze machen würden. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine E-Mail von dieser Adresse, in der Ihnen mitgeteilt wird, dass rechtsverletzende Inhalte auf Ihrer Webseite gefunden wurden und Sie dringend handeln müssen – etwa durch Klick auf einen Link oder Eingabe Ihrer Login-Daten. Solche Phishing-Mails zielen darauf ab, an Ihre sensiblen Daten zu gelangen, Schadsoftware zu verbreiten oder Sie zu unüberlegten Handlungen zu bewegen.

Wie Google typischerweise bei Entfernungsanträgen vorgeht

Um die Seriosität einer E-Mail von removals@google.com besser einschätzen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wie Google in der Regel mit Anträgen auf Inhaltsentfernung umgeht:

  • Webformulare als primärer Kanal: Für die meisten Anliegen rund um die Entfernung von Inhalten (z.B. Urheberrechtsverletzungen gemäß DMCA, Verstöße gegen das Persönlichkeitsrecht, Anträge nach der DSGVO oder dem "Recht auf Vergessenwerden") stellt Google detaillierte Online-Formulare bereit. Dies ist der offizielle und von Google bevorzugte Weg, um solche Anträge einzureichen. Sie finden diese Formulare über die Google-Hilfeseiten.
  • Kommunikation nach Antragstellung: Wenn Sie einen solchen Antrag über ein offizielles Formular gestellt haben, ist es durchaus möglich, dass Google Sie per E-Mail kontaktiert. Dies kann geschehen, um Rückfragen zu klären, weitere Informationen anzufordern oder Sie über den Status und die Entscheidung bezüglich Ihres Antrags zu informieren. In einem solchen Szenario könnte eine Adresse wie removals@google.com (oder eine spezifischere, wie z.B. dmca-agent@google.com) für die Kommunikation seitens Google verwendet werden.
  • Benachrichtigung von Webmastern: Wenn Google einen rechtsgültigen Antrag auf Entfernung von Inhalten erhält (z.B. eine DMCA-Takedown-Notice), wird der Betreiber der betroffenen Webseite in der Regel darüber informiert. Auch hier könnte eine solche E-Mail-Adresse im Spiel sein.

Wann sollten Ihre Alarmglocken schrillen?

Unabhängig vom Absender, achten Sie auf folgende Warnsignale, die auf einen Phishing-Versuch hindeuten könnten:

  • Unaufgeforderte Kontaktaufnahme: Haben Sie Google überhaupt kontaktiert oder einen Antrag gestellt? Wenn nicht, ist eine unaufgeforderte E-Mail, insbesondere mit Handlungsaufforderungen, höchst verdächtig.
  • Dringender Handlungsbedarf und Drohungen: E-Mails, die Sie unter Druck setzen (z.B. "Ihr Konto wird gesperrt, wenn Sie nicht sofort...") sind oft gefälscht.
  • Aufforderung zur Preisgabe sensibler Daten: Google wird Sie niemals per E-Mail unaufgefordert nach Passwörtern, Kreditkartennummern oder anderen streng vertraulichen Informationen fragen.
  • Verdächtige Links und Anhänge: Fahren Sie mit der Maus über Links (ohne zu klicken!), um das tatsächliche Linkziel zu sehen. Weicht dieses von einer offiziellen Google-Domain ab, ist Vorsicht geboten. Öffnen Sie niemals Anhänge von unbekannten oder unerwarteten E-Mails.
  • Schlechte Grammatik und Rechtschreibung: Obwohl Betrüger immer professioneller werden, können sprachliche Fehler immer noch ein Indiz sein.
  • Allgemeine Anreden: "Sehr geehrter Nutzer" statt einer persönlichen Anrede kann ein Warnsignal sein, wenn Google Sie eigentlich persönlich kennen müsste.

Meine Empfehlung als Fachanwalt für IT-Recht:

  1. Bleiben Sie skeptisch: Gehen Sie bei jeder unerwarteten E-Mail, auch von scheinbar offiziellen Adressen wie removals@google.com, von der Möglichkeit eines Betrugsversuchs aus.
  2. Keine unüberlegten Klicks oder Dateneingaben: Klicken Sie nicht auf Links in verdächtigen E-Mails und geben Sie keine Daten preis. Öffnen Sie keine Anhänge.
  3. Verifizieren Sie die Echtheit über offizielle Kanäle:Wenn Sie unsicher sind, ob eine E-Mail von Google echt ist:
    • Antworten Sie nicht direkt auf die E-Mail.
    • Gehen Sie stattdessen direkt über Ihren Browser auf die offiziellen Google-Websites (z.B. die Google-Hilfe oder Ihr Google-Konto).
    • Wenn die E-Mail sich auf einen von Ihnen gestellten Antrag bezieht, prüfen Sie den Status über das Portal, in dem Sie den Antrag eingereicht haben.
    • Suchen Sie gegebenenfalls über die Google-Hilfe nach offiziellen Kontaktmöglichkeiten.
  4. Prüfen Sie den E-Mail-Header: Für technisch versierte Nutzer kann die Analyse des E-Mail-Headers Aufschluss über den wahren Ursprung geben.
  5. Im Zweifel: Ignorieren und Löschen: Wenn Sie die Echtheit nicht zweifelsfrei klären können und die E-Mail eine der oben genannten roten Flaggen aufweist, ist es am sichersten, sie zu ignorieren und zu löschen.
  6. Melden Sie Phishing-Versuche: Google und andere Dienstanbieter haben ein Interesse daran, Phishing-Versuche zu unterbinden. Nutzen Sie die entsprechenden Meldefunktionen.

Fazit:

Die E-Mail-Adresse removals@google.com gehört zur legitimen Domain von Google und kann daher in bestimmten Kontexten von Google-Mitarbeitern verwendet werden – typischerweise als Reaktion auf Ihre vorherige Kontaktaufnahme oder im Rahmen eines laufenden Verfahrens zur Inhaltsentfernung. Aufgrund der allgegenwärtigen Gefahr von Phishing und E-Mail-Spoofing ist jedoch höchste Vorsicht geboten, insbesondere bei unaufgefordert erhaltenen Nachrichten. Vertrauen Sie nicht blind dem Absender, sondern hinterfragen Sie den Inhalt und den Kontext kritisch.

Sollten Sie Opfer eines Betrugsversuchs geworden sein oder rechtliche Unterstützung im Zusammenhang mit der Entfernung von Inhalten aus dem Internet benötigen, stehe ich Ihnen als Fachanwalt für IT-Recht gerne zur Verfügung.

Foto(s): Thomas Feil

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