Job-Scamming Opfer 2025: Die gefälschten Nebenjobs!
- 7 Minuten Lesezeit
Wenn Sie Opfer von Job-Scamming geworden sind, sollten Sie bestimmte Maßnahmen ergreifen. Denn im schlimmsten Fall haben Sie sich strafbar gemacht – obwohl Sie nur einen Nebenjob wollten.
Die Betrüger hinter dieser Abzocke sind äußerst clever und schalten gezielt Werbung. In manchen Fällen erfolgt die Kontaktaufnahme direkt über social media oder Chatnachrichten.
So oder so, Sie wurden über den Tisch gezogen. Jetzt geht es darum, dass Sie Schadensbegrenzung betreiben, nicht selbst zum Täter deklariert werden und im Falle eines finanziellen Verlusts das verloren geglaubte Geld zurückfordern.
Update vom 08.01.2025: Immer mehr Fälle!
Seit der Veröffentlichung meiner Artikel steigt die Zahl der Anfragen bezüglich der Betrugsmaschen mit Scheinjobs stetig an. Betroffene berichten von gravierenden Erfahrungen und psychischem Druck durch die Betrüger.
Es ist wichtig zu wissen, dass Sie nicht wehrlos sind. Aus rechtlicher Perspektive können wir uns wirksam gegen diese Job-Betrüger zur Wehr setzen und schnell angemessene Maßnahmen ergreifen.
Bitte seien Sie sich bewusst, dass viele der unseriösen Jobangebote und falschen Teilzeitstellen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz von Betrügern erstellt werden. Es ist kein Zufall, dass sie so überzeugend erscheinen!
Wie werden Menschen zu Opfern von Job-Scamming?
Es gibt mittlerweile zig Varianten von gefälschten Stellenangeboten und fake Nebenjobs. Trotzdem versuche ich, nachfolgend einige „Dauerbrenner“ als Fallkonstellation aufzuzeigen:
- Sie sollten in Ihrem Nebenjob gewisse Aufgaben erledigen (sogenannter „task scam“). Beispielsweise Bewertungen schreiben, Pakete annehmen oder verschicken, Kryptowährungen wie Bitcoin kaufen, Einzahlungen leisten oder Ihr Bankkonto freigeben.
- Ihre Aufgaben nach der angeblich seriösen Stellenanzeige hatten etwas mit Provisionen zu tun. Ihnen wurde von einer „Mitarbeiterin“ gezeigt, was Sie tun sollen, und es endete in einer Kontosperre oder einer Zahlungsaufforderung.
Weitere Anhaltspunkte:
- Sie mussten sich beim Job-Scamming extra ein neues Onlinebanking einrichten, oder einen Account bei einer Kryptobörse eröffnen.
- Ihnen wurde eine bestimmte App oder Website mitgeteilt, die Sie installieren oder aufrufen sollten. Dort waren Aufgaben vorgegeben, die es zu erledigen galt. Dabei haben Sie nicht richtig verstanden, weshalb das getan werden musste.
- Sie mussten für den vermeintlich seriösen Nebenjob in irgendeiner Weise Ihr eigenes Geld investieren oder Ihre Kryptowährungen wie Bitcoin einsetzen.
Weshalb der gefälschte Nebenjob für Sie zum Problem wird:
- Womöglich haben Sie sich unbewusst in Straftaten verwickeln lassen. Dazu zählen Geldwäscheaktivitäten, Datenschutzverstöße, Nötigung oder Betrug.
- Ihre personenbezogenen Daten wurden abgegriffen und werden eventuell auf dem digitalen Schwarzmarkt verkauft und rechtswidrig zu Ihren Lasten eingesetzt.
- Ihre Finanzmittel wurden nie wirklich für diesen Nebenjob oder die Stellenanzeige eingesetzt, sondern von den Scammern raffiniert „beiseitegeschafft“.
- Das Job-Scamming kann dazu führen, dass Sie Ihren Zugang zum eigenen Onlinebanking verlieren, oder Ihre Accounts bei Kryptobörsen geplündert und Ihre Wallets für Bitcoin oder andere Coins missbraucht werden.
Kann ich mich als Opfer gegen Job-Scamming wehren?
Selbstverständlich. Die Täter haben in eigener Sache vermutlich mehrere Straftaten begangen.
Ihren speziellen Einzelfall kenne ich noch nicht, aber ich gehe davon aus, dass Sie einen Schaden – finanziell oder emotional – erlitten haben.
Gegen die Scammer können wir rechtlich vorgehen. Beispielsweise können wir zivilrechtlich die finanziellen Verluste ersetzt verlangen, und die Täter strafrechtlich anzeigen.
Wieso es so perfide ist:
Immerhin wollten Sie einen echten Nebenjob, und stattdessen sind Sie in etwas Übles hineingeraten. Darüber hinaus sollten wir die zuständigen Behörden informieren, sodass die Ermittlungsarbeit begonnen werden kann.
Selbst die Verbraucherzentralen können wir einschalten. Denn nicht nur Sie, sondern zig andere Opfer leiden unter ein- und derselben Betrugsmasche von den fake Jobangeboten.
Wenn wir tatenlos dabei zusehen, machen die Abzocker einfach weiter.
Welche Fälle ich in meiner Anwaltskanzlei bearbeite:
Mittlerweile liegen mir als Rechtsanwalt zahlreiche Erfahrungsberichte von Opfern des Job-Scammings vor. Ein gemeinsames Merkmal dieser Berichte ist die Verlockung durch scheinbar lukrative Nebenjobs, die über Online-Plattformen und Affiliate-Websites angeboten werden. Beispielsweise wurde der gute Ruf von Kaufland, Zalando, eBay oder Yatego von den Scammern missbraucht.
In den Berichten wird beschrieben, wie die Opfer zunächst von vermeintlichen Arbeitgebern kontaktiert wurden, die attraktive Verdienstmöglichkeiten versprachen. Diese "Arbeitgeber" boten scheinbar seriöse Arbeitsverträge an, jedoch ohne tatsächlich einen solchen zu liefern.
Die Opfer wurden angewiesen, verschiedene Aufgaben auszuführen, wie das Verfassen von Bewertungen oder das Kaufen von Waren, um dann angeblich Provisionen oder das investierte Geld zurückzuerhalten.
Nebenjob-Betrugsmasche „fängt klein an“ und artet dann aus:
Einige Opfer berichten von anfänglichen kleinen Investitionen, die durch hohe Provisionen vermeintlich schnell wieder hereingeholt werden konnten.
Jedoch entwickelte sich die Situation oft schnell zum Albtraum, als die vermeintlichen Arbeitgeber immer höhere Geldsummen forderten, um angeblich das verdiente Geld auszahlen zu können. Ein Opfer berichtet sogar, dass ihm gedroht wurde, sein persönliches Bankkonto zu schließen, falls nicht weitere Gelder investiert würden.
Die Opfer investierten oft große Summen, teilweise ihr gesamtes erspartes Geld oder sogar geliehene Beträge von Freunden und Verwandten, in der Hoffnung, schnell Gewinne zu erzielen. Doch letztendlich wurden sie um ihr Geld betrogen und stehen nun vor finanziellen Problemen und dem Verlust ihres Vertrauens.
Die Täter lauern überall im Internet:
Keine Plattform ist vor der durchdringenden Präsenz vom Job-Scamming sicher: sei es Facebook, Instagram oder LinkedIn, sogar Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram sind mittlerweile von den kriminellen Machenschaften durchtränkt (siehe: Fake Jobs auf WhatsApp).
Hinterlistig nutzen die Täter diverse Kanäle, um ihre Opfer zu umgarnen. Sie streuen gefälschte Stellenanzeigen auf einschlägigen Jobportalen (z.B. StepStone, Glassdoor oder Kununu) oder locken ahnungslose Suchende gezielt mit verführerischer Werbung an.
Kryptobörsen und Bitcoin-Wallets:
Selbst die Kryptobörsen wie Coinbase, Binance, OKX, Kraken, Bitpanda oder Kucoin bleiben von dieser Epidemie nicht unberührt und werden von den Tätern gekonnt als „Umtauschplatz“ und „Transaktionsvehikel“ missbraucht.
Ebenso werden die bekannten Wallets wie das Trust Wallet, das Exodus Wallet, das MetaMask Wallet oder das Atomic Wallet von den Scammern zweckentfremdet.
Die verführerische Lockung eines sofortigen oder gar überstürzten Jobangebots, ohne jegliche Prüfung oder Rückfragen seitens des vermeintlichen Arbeitgebers, sollte alle Alarmglocken schrillen lassen.
Wie ich als Rechtsanwalt in diesen Fällen arbeite:
Wenn sich ein Opfer von Job-Scamming bei mir meldet, biete ich zuerst eine kostenfreie Ersteinschätzung an. Welchen Vorteil hat das? Ganz klar: Sie können mir als betroffene Person Ihren Einzelfall unverbindlich schildern.
Dann schaue ich mir die Sache für Sie an. Es handelt sich um einen kostenfreien Service meiner Kanzlei.
Sie erhalten zeitnah eine konkrete Rückmeldung von mir als spezialisiertem Anwalt. Dabei sind auch Handlungsempfehlungen enthalten.
Bedeutet:
Falls sich herausstellt, dass Sie in etwas Bedrohliches hineingeraten sind, kann ich Ihnen als Rechtsanwalt weitere Hilfe anbieten.
Gemeinsam mit meinen Mandantinnen und Mandanten arbeite ich den genauen Tatverlauf auf. Wir müssen Beweise sichern und herausfinden, was wirklich vorgefallen ist.
Danach geht es ans Eingemachte. Ich werde Strafanzeige gegen die Täter hinter dem Job-Scamming stellen, die Kommunikation mit den Ermittlungsbehörden für Sie übernehmen und Ihre finanziellen Verluste ausgeglichen verlangen.
Neu: Scammer nutzen künstliche Intelligenz!
Betrüger nutzen zunehmend fortschrittliche Künstliche Intelligenz (KI), um ihre Betrugsmethoden zu verfeinern. Besonders auffällig ist dies in der Gestaltung und Kommunikation.
Sie verwenden KI, um täuschend echte Grafiken und Designs zu erzeugen. Damit erstellen sie überzeugende Webseiten und gefälschte Dokumente, die das Vertrauen der Opfer gewinnen sollen. Zusätzlich setzen sie hochentwickelte Chatbots ein. Diese Bots sind so programmiert, dass sie auf Fragen sofort und glaubwürdig antworten.
Ihre menschenähnliche Art der Kommunikation täuscht die Opfer wirkungsvoll. Mit diesen Technologien erreichen die Betrüger schnell und mit wenig Aufwand eine große Zahl von Menschen. Dadurch wächst das Risiko und die Reichweite ihrer Betrugsversuche erheblich.
Und worauf muss noch geachtet werden?
Womöglich sind Sie als Opfer vom Job-Scamming nicht nur selbst geschädigt worden, sondern Sie müssen in eigener Person mit einer Strafverfolgung rechnen. Je nachdem, wie sich Ihr konkreter Einzelfall darstellt, müssen wir für Sie eine strafrechtliche Verteidigungsstrategie entwickeln.
Denn beim Job-Scamming sollte nicht das Opfer, sondern die wahren Täter zur Rechenschaft gezogen werden (siehe: Was tun bei Job-Scamming). Doch die Abzocker wissen, wie es geht, und schieben die Schuld an rechtswidrigen, finanziellen Transaktionen sozusagen auf die Betrugsopfer!
Ein perfides System. Trotzdem brauchen Sie die Hoffnung nicht zu verlieren. Denn ich gehe davon aus, dass Sie nicht wussten, auf was für einen hochdubiosen Nebenjob Sie sich da eingelassen haben. Es sollte uns leichtfallen, Ihre Unschuld zu beweisen und die wahren Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen.
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