Kapitalanleger gegen Daimler: 900 Millionen Euro Forderungen im Abgasskandal

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Schadenersatzklage gegen Daimler: Anleger reichten Ende 2019 Klage ein – knapp 900 Mio. Euro werden verlangt wegen Pflichtverletzungen im Abgasskandal.

Schadenersatzklage: Über 200 institutionelle Investoren klagen gegen Daimler

Zum Jahreswechsel reichten über 200 institutionelle Investoren vor dem Landgericht (LG) Stuttgart Klage gegen Daimler ein: „Die Klage zielt auf die Einleitung eines Kapitalanlegermusterverfahrens ab“. Verlangt werden von Daimler knapp 900 Mio. Euro Schadensersatz. Grund für die Klageinreichung sei der Vorwurf gegen Daimler, „kapitalmarktrechtliche Pflichten verletzt zu haben“.

Aktienkäufe 2012 – 2018 betroffen: Auch Privatanleger können profitabel klagen

Unter den Klägern finden sich „Banken, Versicherer und Pensionsfonds aus Deutschland und anderen EU-Staaten, Nordamerika, Asien und Australien“, heißt es in der Pressemitteilung der Klägerseite. Daimler soll „dem Kapitalmarkt die Verwendung von illegalen Abschalteinrichtungen in seinen Diesel-Fahrzeugen sowie die damit einhergehenden finanziellen Risiken verschwiegen und Investoren getäuscht haben“. Diese „Desinformationsphase“ soll Aktienkäufe in den Jahren 2012 bis 2018 betreffen. Wird das angestrebte Kapitalanlegermusterverfahren festgestellt, können auch Privatanleger mit ihren Klagen profitieren.

Skandal europaweit: Rückruf von knapp 780.000 Mercedes-Fahrzeugen seit 2018

Noch im September 2015 hatte Daimler sich vehement gegen alle Vorwürfe, in den Abgasskandal verwickelt zu sein, gewehrt. Im Juni 2018 jedoch ordnete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den deutschlandweiten Rückruf von knapp 240.000 Daimler-Fahrzeugen an – europaweit waren knapp 780.000 Fahrzeuge von Mercedes betroffen, darunter die Transporter Vito, Modelle der C-Klasse und Geländewagen GLC. Einen weiteren Rückruf gab es 2019 – diesmal für 60.000 Fahrzeuge Typ GLK 220.

Fazit: Nicht nur Fahrzeughalter betroffen – Anleger klagen auf Schadenersatz im Abgasskandal

Für die Betroffenen ist das Thema „Diesel-Abgasskandal“ aktuell wie nie zuvor: Nicht nur betroffene Fahrzeughalter klagen ihr Recht ein – nun auch betroffenen Anleger. Dass es zunächst institutionelle Investoren sind, die Klage einreichen, kann den Weg für Privatanleger ebnen: Von der gerichtlichen Feststellung der Einleitung eines Kapitalanlegermusterverfahrens, können private Anleger profitieren. Haben auch Sie Aktien von Konzernen gekauft, deren Fahrzeuge in den Abgasskandal verwickelt sind? Möchten Sie ihre Schadenersatzansprüche prüfen lassen? Dann wenden Sie sich gern an BERND Rechtsanwälte. Als eine der führenden Kanzleien im Bereich des Bank- und Kapitalmarktrechts, beraten und vertreten wir Sie in allen Belangen rund um Aktien, Verträge, Investitionen und Co.



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