Probezeit - was Sie wissen und beachten müssen!
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Die wichtigsten Fakten
- Für die Probezeit von Arbeitnehmern gilt eine Höchstdauer von sechs Monaten.
- Arbeitgeber können mit einem Arbeitnehmer (Angestellten, Arbeiter etc.) eine Probezeit vereinbaren, müssen es aber nicht.
- Eine Probezeit ist nur für Auszubildende gesetzlich vorgeschrieben.
- Eine Probezeitverlängerung ist nur möglich, wenn die Höchstdauer noch nicht erreicht wurde.
- Während der Probezeit besteht ein anteiliger Urlaubsanspruch bezogen auf den gesamten Jahresurlaub.
Warum gibt es eine Probezeit?
Die Vereinbarung einer Probezeit im Arbeitsvertrag ermöglicht es Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sich gegenseitig „kennenzulernen“ und festzustellen, ob das Arbeitsverhältnis auch weiterhin fortgesetzt werden soll. Eine gesetzliche Vorschrift, die eine Probezeit zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vorschreibt, gibt es nicht.
Eine Ausnahme gibt es nur für Auszubildende. Im Berufsbildungsgesetz ist nämlich geregelt, dass bei einer Berufsausbildung eine Probezeit vereinbart werden muss. Diese kann in privatrechtlichen Ausbildungsverhältnissen zwischen einem Monat und vier Monaten betragen. In öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnissen ist je nach Ausbildungsberuf bis zu sechs Monate Probezeit zulässig.
Wie lange darf die Probezeit sein?
Die Dauer der Probezeit können die beiden Vertragspartner individuell festlegen. Allerdings gilt eine gesetzliche Höchstdauer von sechs Monaten. In der Praxis vereinbaren Unternehmen eine Probezeit zwischen drei und sechs Monaten, bei Auszubildenden eine Probezeit zwischen einem und vier Monaten. Beide Seiten können aber auch gänzlich auf eine entsprechende Vereinbarung verzichten.
Kann die Probezeit verlängert oder verkürzt werden?
Eine Verlängerung der Probezeit ist nur möglich, wenn der maximal mögliche Zeitraum von sechs Monaten noch nicht erreicht ist. Wurde eine Probezeit von 3 Monaten vereinbart und diese soll verlängert werden, dann höchstens um weitere 3 Monate. Zudem benötigt der Arbeitgeber für die Probezeitverlängerung das Einverständnis des Mitarbeiters.
Eine Verkürzung der Probezeit ist ebenfalls möglich. Häufig geschieht das bei einem internen Arbeitsplatzwechsel. Natürlich ist eine Verkürzung auch möglich, wenn der Beschäftigte und das Unternehmen sich schnell einig sind, dass eine langfristige Zusammenarbeit angestrebt wird.
Ist Urlaub während der Probezeit möglich?
Der Anspruch des Mitarbeiters auf den vollen Jahresurlaub besteht erst nach der sogenannten Wartezeit, also nach sechs Monaten. Dennoch hat ein Arbeitnehmer während der Probezeit einen anteiligen Urlaubsanspruch.
Welche Kündigungsfrist gilt in der Probezeit?
Während der Probezeit gilt das Kündigungsschutzgesetz nicht. Die Kündigungsfrist beträgt für beide Seiten zwei Wochen. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber können ohne Angaben von Gründen in der Probezeit kündigen. Sind die sechs Monate abgelaufen und es erfolgte keine wirksame Kündigung, gilt abhängig vom Unternehmen das Kündigungsschutzgesetz.
Stellen Sie in der Probezeit fest, dass Sie schwanger sind, sollten Sie dies dem Arbeitgeber sofort mitteilen. Denn damit gilt der besondere Kündigungsschutz für Schwangere. Bei Erhalt einer Kündigung vor der Mitteilung muss diese Mitteilung innerhalb von zwei Wochen mittels ärztlicher Bescheinigung gegenüber dem Arbeitgeber erfolgen. Denn nur so können Mütter auch während der Probezeit den besonderen Kündigungsschutz nach dem Mutterschutzgesetz beanspruchen.
Was gilt für das befristete Probearbeitsverhältnis?
Als Arbeitgeber können Sie ebenfalls ein befristetes Probearbeitsverhältnis vereinbaren, z. B. für sechs Monate. Dieses Arbeitsverhältnis läuft aus, wenn der vereinbarte Endtermin erreicht ist und keine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses vereinbart wurde. Eine Kündigung ist in diesem Fall nicht nötig. Das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) sieht diese Probezeit als sachlichen Grund für ein befristetes Arbeitsverhältnis vor.
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Rechtstipps zu "Probezeit" | Seite 44
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25.07.2008 Rechtsanwalt Markus Zorn„Wichtig zum Verständnis des Probearbeitsverhältnisses ist die Unterscheidung zwischen der Wartezeit des § 1 Abs. 1 KSchG (Kündigungsschutzgesetz ) und der Probezeit des § 622 Abs. 3 BGB (Bürgerliches …“ Weiterlesen
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27.05.2008 Laux Rechtsanwälte PartGmbB„… in der Regel ein Bedürfnis für eine „Probezeit“, in der festgestellt werden kann, ob zwischen den alten und dem neuen Gesellschafter das für eine dauerhafte Zusammenarbeit notwendige Vertrauen besteht …“ Weiterlesen
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25.04.2008 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion„… unentgeltlich laufen darf. Es ist in etwa mit der Probezeit eines Arbeitsverhältnisses vergleichbar. Hier prüfen die Vertragsparteien zunächst, ob sie sich fest binden wollen. Im Rahmen …“ Weiterlesen
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02.08.2007 Rechtsanwalt Dr. jur. Sven Hufnagel„… die Fahrsicherheit des Betroffenen beeinträchtigt ist oder nicht, kommt es hingegen nicht an. Betroffen sind von dem Alkoholverbot des § 24c Abs.1 StVG zunächst all diejenigen, die sich noch in der Probezeit …“ Weiterlesen
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17.07.2007 Rechtsanwalt Michael Krüger„Ein Arbeitgeber kündigte einer Lehrerin während der Probezeit im Wege der ordentlichen Kündigung. Zuvor hatte es den zuständigen Personalrat um Zustimmung zu dieser Maßnahme ersucht. Hierzu legte …“ Weiterlesen
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27.06.2007 Rechtsanwalt Sascha Förthner„Gemeinschaftspraxen können für neue Partner eine Probezeit von bis zu drei Jahren vereinbaren. Ein "Hinauskündigungsrecht" bis nur bis zu dieser Dauer ist wirksam. Die Parteien sind Fachärzte für …“ Weiterlesen
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20.06.2007 Rechtsanwalt Sascha Förthner„… Jahre nicht beanstandet. Die Entscheidung des BGH hat daher bereits zu vielfachen Meldungen geführt, in denen immer wieder die Nachricht kursiert, eine dreijährige Jahre Probezeit sei nun zulässig …“ Weiterlesen
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19.06.2007 Speckhardt & Coll. Rechtsanwälte„… Jahre nicht beanstandet. Die Entscheidung des BGH hat daher bereits zu vielfachen Äußerungen und Vermutungen geführt, eine dreijährige Jahre Probezeit sei nun zulässig. Dies ist jedoch undifferenziert …“ Weiterlesen
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Kündigung - Unterschiede zwischen fristloser und ordentlicher Kündigung, betriebsbedingter Kündigung23.04.2007 Rechtsanwältin Simone Weber„… festgehaltenen Probezeit eine Kündigungsfrist von zwei Wochen vor, während des normalen Arbeitsverhältnisses gilt eine Frist von vier Wochen. Für den Arbeitgeber gelten gesetzlich gestaffelte …“ Weiterlesen
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23.04.2007 Rechtsanwältin Simone Weber„… vereinbart werden. Aber die Fristen dürfen für den Arbeitnehmer dann nicht länger sein als für den Arbeitgeber. Kündigung in der Probezeit Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis …“ Weiterlesen