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Recht - gut versichert!

  • 3 Minuten Lesezeit
Pia Löffler anwalt.de-Redaktion

[image]Beim Blick auf die eigenen monatlichen Ausgaben stellt sich oft die Frage, ob man wirklich alle seine Versicherungen braucht. Rechnet man die Prämien für die „wichtigsten" Versicherungen zusammen, kommt dabei meist ein gar nicht so unerheblicher Betrag pro Monat zusammen. Stellt man dann einzelne Versicherungen auf den Prüfstand, fällt der Blick schnell auf die Rechtsschutzversicherung: „Streitet" man so viel, dass sich diese Versicherung über die Jahre rechnet? Und wenn man mit Anwalt streitet: Ist das wirklich so teuer, dass man das nicht aus eigener Tasche bezahlen kann?

Streit wird schnell teuer

Ein Rechtsstreit kann schnell teuer werden, auch wenn der Anlass auf den ersten Blick noch so nichtig erscheint. Da sind zunächst die Kosten für den Anwalt. Diese Kosten sind zwar gesetzlich geregelt. Aber ist der Streitwert hoch, steigen auch diese Kosten schnell an, vor allem wenn der Streit vor Gericht geht. Ist das der Fall, kommen zu den außergerichtlichen Kosten auch noch diverse Gerichtskosten. Diese Kosten müssen zumindest vorgestreckt werden, auch wenn man am Ende den Rechtsstreit gewinnt und die Kosten bestenfalls komplett erstattet bekommt.  

Rechtsschutzversicherung übernimmt Kosten

Unterliegt man im Rechtsstreit, bleibt man im Zweifel auf allen Kosten sitzen - auf den eigenen und den Kosten der Gegenseite. Hat man eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, ersetzt diese Versicherung solche Kosten im besten Fall vollständig. Ob und welche Kosten übernommen werden, regelt der Vertrag mit dem Versicherer. Er regelt auch, welche Streitigkeiten bzw. Risiken abgesichert sind, wie man sich im Rechtsschutzfall verhalten muss oder welchen Anwalt konsultieren muss, damit die Versicherung tatsächlich greift.

Bedarf gründlich ermitteln

Für den Versicherten ist es wichtig, die passende Versicherung zu finden. Welcher „Rechtsschutz" nötig ist, kann man bei den meisten Versicherern mit entsprechenden Tools selbst online ermitteln. Wichtig ist dabei auf die aktuelle persönliche Situation zu achten, weil Versicherungen neben „rundum-sorglos-Paketen" auch Verträge anbieten, in denen einzelne Module günstig kombiniert werden können.

Mit einer passgenauen Auswahl verhindert man zu hohe Prämien und wenn man nicht auf einem „rundum Sorglos-Paket" bestehen will, sollte man nur versichern, was einen auch betrifft: Wer nicht mehr berufstätig ist, kann auf Rechtsschutz im Bereich „Beruf" verzichten, wer im eigenen Heim wohnt muss über den Bereich „Wohnen" anders nachdenken, als ein Mieter oder Vermieter.

Selbstbeteiligung als Kostenbremse

Auch eine Selbstbeteiligung - zwischen 150 Euro und 1000 Euro je Versicherungsfall möglich -kann die Prämien drücken. Je nach Höhe der Selbstbeteiligung kann das die Jahresprämie nahezu halbieren. Über die Jahre gesehen - und wenn man nicht zum Streiten neigt - ist die Selbstbeteiligung also eine gute Möglichkeit, abgesichert zu sein ohne finanziell übermäßig belastet zu werden.

Rechtzeitig an die Versicherung denken

Nicht vergessen: Die meisten Verträge sehen Sperrfristen vor. Sperrfrist bedeutet, dass die Versicherung innerhalb einer bestimmten Frist nach Vertragsschluss nicht greift, auch wenn eigentlich ein Versicherungsfall vorliegt. Diese Sperrfristen belaufen sich - je nach versichertem Rechtsgebiet - auf drei Monate bis zu drei Jahre.

Ebenfalls darf man nicht vergessen: Der Grund für den Streit, für den man die Versicherung in Anspruch nehmen will, darf nicht vor Abschluss des Vertrages entstanden sein. Wehrt man sich zum Beispiel mit anwaltlicher Hilfe gegen eine Kündigung, die nach Ablauf der Sperrfrist ausgesprochen wurde, liegen die Gründe für die Kündigung aber zeitlich vor dem Vertragsschluss, muss die Versicherung in der Regel nicht leisten.

(LOE)
Foto(s): ©Fotolia.com

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