Rückrufe und Software-Updates: der Audi A4 im Abgasskandal

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Der Audi A4 ist der meistproduzierte Wagen des Ingolstädter Autobauers. Besonders gern wird die Limousine in Deutschland als Dienstwagen genutzt. Das beliebte Mittelklasse-Fahrzeug befindet sich nun jedoch mitten im Diesel-Abgasskandal.

Audi A4 als Teil des deutschen Dieselgate

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg hat – wie in diversen anderen Modellen deutscher Autobauer – eine unzulässige Abschalteinrichtung im Audi A4 entdeckt. Damit steckt selbst der beliebte A4 im Abgasskandal – auch Dieselgate genannt. Diese Abschalteinrichtung sorgt dafür, dass der Audi A4 unter Testbedingungen eine voll umfängliche Abgasreinigung vornimmt. Das Testfahrzeug konnte auf dem Prüfstand des KBA die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide (NOx) also einhalten und durfte somit für den Verkehr zugelassen werden. Ganz anders sieht es aber im Normalbetrieb aus: Im Straßenverkehr drosselt der Audi A4 die Abgasreinigung automatisch. Die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide werden auf der Straße also nicht eingehalten. Das ist ein Grund für eine hohe Schadstoffbelastung in der Luft und die drohenden Fahrverbote in deutschen Großstädten.

Verschiedene A4-Ausführungen von Rückruf betroffen

Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnete daher verpflichtende Rückrufe für den Audi A4 an, denen Audi als Hersteller nun folgt. Die von Audi vorgeschlagene Lösung ist ein Software-Update, das in den Werkstätten auf die betroffenen Fahrzeuge aufgespielt wird. Die neue Software deaktiviert die unzulässige Abschalteinrichtung und soll die umfassende Abgasreinigung während des Realbetriebs bewirken. Aktuell sind folgende A4-Ausführungen mit Dieselmotor von diesen Pflichtrückrufen betroffen:

  • Audi A4 3.0 TDI V6
  • Audi A4 2.0 TDI
  • Audi A4 2.0 TDI Avant (Euro 6)

Die Rückrufe organisiert Audi dabei mithilfe von Herstellercodes, die entsprechende Software-Updates für die einzelnen betroffenen Motoren zusammenfassen. Alle Audi A4-Fahrzeuge mit einem EA189-Motor werden unter dem Herstellercode 23Q7 zurückgerufen. A4-Modelle mit einem V6- oder V8-Motor werden unter dem Herstellercode 23X6 in die Werkstätten beordert. Die A4-Halter bekommen ein entsprechendes Rückrufschreiben von Audi, in dem die Maßnahmen für das betreffende Auto angegeben werden.

A4-Rückruf: Software-Update mit Nebenwirkungen?

Das KBA überwacht die angeordneten Rückrufe und deren Umsetzung. Die Autobauer sind dazu verpflichtet, die Software-Updates zur Verbesserung der Abgasreinigung für alle betroffenen Fahrzeuge durchzuführen. Auf der anderen Seite sind die Fahrzeughalter in der Pflicht, dem Rückruf zu folgen und ihren Audi A4 in die Werkstatt zum Update zu bringen. A4-Fahrer sollten jedoch bedenken, dass das Software-Update auch ungewünschte Nebenwirkungen haben kann. Verschiedene Dieselfahrer berichten von einer verringerten Motorleistung und einem erhöhten Kraftstoffverbrauch, nachdem ein Update aufgespielt wurde. Bei einem Mercedes-Modell wurde sogar festgestellt, dass das Fahrzeug nach dem Update mehr Schadstoffe ausstößt als vorher.

Audi A4-Halter sollten daher gemeinsam mit einem Anwalt, der sich mit dem Abgasskandal intensiv befasst, Rücksprache halten, wie sich ein folgenreiches Software-Update am besten vermeiden lässt. Denkbar sind etwa die Rückgabe des Fahrzeugs und die Erstattung des Kaufpreises durch den Autohersteller. Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN hat bereits 5.000 Mandanten gegen deutsche Autobauer vertreten und kümmert sich auch gern um Ihren speziellen Fall. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!


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