Schufa-Recht: Verbraucher Darlehen – Schufa-Negativeintrag ungerechtfertigt

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Negativeintrag nach fragwürdiger Kündigung ohne Überziehung des Dispos – Negativeintrag der Barclays Bank PLC erfolgreich gelöscht. Eintrag bei der Schufa Holding AG ungerechtfertigt, was tun?

Erneut kam es zu einem negativen Schufa-Eintrag durch die Barclays Bank PLC. Genauso wie in anderen Verfahren wurde der Eintrag jedoch in der Zwischenzeit durch die Schufa Holding AG zur Löschung gebracht, nach die betroffene Person die Kanzlei AdvoAdvice Rechtsanwälte aus Berlin eingeschaltet hatte.

Negativeintrag nach Kündigung ohne Überziehung des Kreditrahmens / Dispos?

Der Betroffene unterhielt ein Konto bei der Barclays Bank PLC. Für dieses Konto wurde ihm ein Kreditrahmen über einen niedrigen fünfstelligen Betrag eingeräumt. Im Juli wurde dem Betroffenen sodann die Kündigung des Kontos angedroht, wenn dieser nicht den rückständigen Betrag ausgleiche. Daraufhin überwies der Betroffene knapp 75 % des offenen Betrages, um die Kündigung zu verhindern.

Trotz der Überweisung wurde das Konto Mitte des Monats August zur Kündigung gebracht. Dabei wurde ein Betrag von etwas mehr als 13.000,00 Euro fällig gestellt. Paradoxerweise wurde dem Betroffenen am gleichen Datum ein Schreiben zugesandt, worin ihm mitgeteilt wurde, dass sein Kreditrahmen auf 14.220,00 Euro gesenkt wurde!

Obwohl dem Negativeintrag ein offensichtlich fragwürdiger Sachverhalt zugrunde lag, wurde ein Schufa-Negativeintrag veranlasst.

Rechtliche Bewertung

Bei der rechtlichen Bewertung sind zwei wichtige Dinge zu berücksichtigen: Zum einen müssen Darlehensnehmer dringend davor gewarnt werden, im Falle eines Zahlungsrückstandes nicht den gesamten Betrag zurückzuweisen. Laut dem Gesetz darf ein Verbraucher-Darlehen nur gekündigt werden, wenn der Darlehensnehmer mit mindestens zwei Raten und mindestens 5 % der Gesamtsumme im Rückstand ist (siehe § 498 Absatz 1 BGB). Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes muss ein Darlehensnehmer jedoch den gesamten rückständigen Betrag ausgleichen, um die Kündigungsvoraussetzungen entfallen zu lassen (BGH Urteil v. 26.01.2005, Aktenzeichen: VIII ZR 90/04). Unter diesem Aspekt hätte die Kündigung durch die Barclays Bank PLC womöglich noch Bestand gehabt.

Jedoch wurde bei der rechtlichen Bewertung durch die Barclays Bank PLC und durch die Schufa Holding AG mehrfach ignoriert oder übersehen, dass dem Darlehensnehmer ein Kreditrahmen gewährt worden war, welcher noch nicht ausgeschöpft war. Eine Kündigung war deshalb mangels Überziehens des Kreditrahmens gar nicht möglich. Der Negativeintrag wurde durch die Schufa Holding AG daher erst nach mehrfacher Intervention durch die Experten der Kanzlei Advoadvice Rechtsanwälte mbB aus Berlin entfernt.

Was tun bei einem negativen Schufa-Eintrag?

Realisieren Betroffene, dass die eigene Kreditwürdigkeit unter einem negativen Schufa-Eintrag leidet, sollte dringend ein Experte für Schufa-Recht herangezogen werden. Häufig entstehen bei der Eintragung eines Schufa-Eintrages formale Fehler. Sollte sich ein solcher Fehler eingeschlichen haben, kann ein negativer Schufa-Eintrag auch vorzeitig zur Löschung gebracht werden.



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