Steuerfalle Erbschaft: Wie vermeiden Sie hohe Erbschaftssteuern?
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Das Erben bringt nicht nur Freude, sondern oft auch finanzielle Belastungen mit sich. Besonders die Erbschaftssteuer kann zur echten Herausforderung werden. Ohne sorgfältige Planung verlieren Erben schnell einen erheblichen Teil ihres Vermögens an den Staat. Doch mit der richtigen Strategie lassen sich diese Belastungen häufig reduzieren.
Der Fall aus der Praxis
Ein Mandant erbt von seiner Tante ein Haus im Wert von 800.000 Euro. Da er zur Steuerklasse II gehört (entfernter Verwandter), beträgt sein Freibetrag lediglich 20.000 Euro. Auf den Restbetrag muss er eine Erbschaftssteuer von bis zu 30 % zahlen – das sind über 230.000 Euro! Ohne Rücklagen muss er das Haus verkaufen, um die Steuer zu begleichen.
Was hätte hier geholfen? Eine rechtzeitige Planung durch die Tante, zum Beispiel durch Schenkungen zu Lebzeiten, hätte die Steuerlast deutlich verringern können.
Wie wird die Erbschaftssteuer berechnet?
Die Erbschaftssteuer richtet sich nach dem Verwandtschaftsgrad und dem Wert des geerbten Vermögens. Je näher die Beziehung, desto höher sind die Freibeträge und desto niedriger die Steuersätze.
Freibeträge je Steuerklasse:
• Ehegatten und eingetragene Lebenspartner (Steuerklasse I): 500.000 Euro
• Kinder und Stiefkinder: 400.000 Euro
• Enkelkinder: 200.000 Euro
• Geschwister, Neffen/Nichten (Steuerklasse II): 20.000 Euro
• Nichtverwandte (Steuerklasse III): 20.000 Euro
Darüber hinaus gelten für Immobilien oder Betriebsvermögen besondere Bewertungsregeln, die die Steuerlast zusätzlich beeinflussen können.
Tipps zur Steueroptimierung
1. Schenkungen zu Lebzeiten
Erblasser können alle zehn Jahre Schenkungen in Höhe der Freibeträge steuerfrei übertragen. Eine frühzeitige Übertragung von Vermögenswerten kann die Steuerlast erheblich senken.
2. Nutzung von Nießbrauchsrechten
Wer Immobilien verschenkt, kann sich ein Nießbrauchrecht sichern. Dadurch wird der Wert der Schenkung gemindert, was die Steuer reduziert, während der Schenkende weiterhin die Einkünfte aus der Immobilie erhält.
3. Testament mit Steueroptimierung
Ein gut geplantes Testament verteilt den Nachlass so, dass Freibeträge optimal genutzt werden. Bei größeren Vermögen kann es sinnvoll sein, mehrere Personen als Erben einzusetzen.
4. Familienstiftungen
Größere Vermögen lassen sich durch die Gründung einer Familienstiftung schützen. Diese ermöglicht steuerlich begünstigte Vermögensübertragungen und eine langfristige Verwaltung des Vermögens.
5. Immobilienbewertung prüfen
Bei Immobilien kann die Bewertung durch das Finanzamt oft zu hoch ausfallen. Eine unabhängige Gutachtenerstellung kann dabei helfen, die Steuerlast zu senken.
Was Sie tun können
Um hohe Steuerbelastungen zu vermeiden, ist eine rechtzeitige Planung entscheidend. Jeder Fall ist individuell, und die optimale Lösung hängt von Ihrer Vermögensstruktur, den familiären Verhältnissen und Ihren Wünschen ab.
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