Testament anfechten: Ihr Anwalt im Erbrecht erklärt Gründe, Fristen, Kosten – Kämpfen Sie jetzt um Ihr Erbe!

  • 13 Minuten Lesezeit

Sie halten ein Testament in Händen, das Sie schockiert, enttäuscht oder wütend macht? Sie fühlen, dass der letzte Wille Ihres Angehörigen nicht fair ist, gegen frühere Absprachen verstößt oder schlichtweg nicht dem tatsächlichen Wunsch des Erblassers entsprechen kann? Vielleicht wurden Sie entgegen Ihren Erwartungen enterbt oder Ihr Anteil am Erbe ist unverhältnismäßig klein?

Ich bin Rechtsanwältin und spezialisiert auf Erbrecht. In meiner täglichen Praxis sehe ich, wie sehr unklare oder gefühlt ungerechte Testamente Familien belasten und zu tiefen Erbschaftsstreitigkeiten führen können. Doch ich kann Ihnen sagen: Auch wenn ein Testament existiert, bedeutet das nicht zwangsläufig sein endgültiges Wort. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie ein Testament anfechten.

Dieser Weg ist jedoch juristisch anspruchsvoll und emotional belastend. Er erfordert präzises Wissen über das Erbrecht, strikte Einhaltung von Fristen und oft detektivische Arbeit bei der Beweisführung. Hier stehe ich Ihnen als Ihre Anwältin zur Seite, um Ihre Situation zu prüfen und Ihr gutes Recht auf Erbe oder Pflichtteil durchzusetzen.


Wer kann ein Testament überhaupt anfechten? Die Anfechtungsberechtigung

Nicht jeder, der mit dem Inhalt eines Testaments unzufrieden ist, kann es auch rechtlich anfechten. Das Erbrecht sieht hierfür einen bestimmten Personenkreis vor, die sogenannte Anfechtungsberechtigung (§ 2080 BGB). Dazu gehören in erster Linie:

  • Der gesetzliche Erbe: Jemand, der nach der gesetzlichen Erbfolge erben würde, wenn das vorliegende Testament oder Teile davon ungültig wären.
  • Der frühere Erbe: Jemand, der in einem älteren Testament (oder Erbvertrag) als Erbe eingesetzt war, dessen Erbeinsetzung aber durch das neuere Testament wegfällt.
  • Der Pflichtteilsberechtigte: Personen, denen ein gesetzlicher Pflichtteil zusteht (z.B. Kinder, Ehepartner des Erblassers), die aber durch das Testament enterbt wurden. Sie können das Testament anfechten, um ihren Pflichtteil geltend zu machen, wenn der Grund für die Enterbung im Testament unwirksam ist.
  • Personen, denen ein Vorteil entgehen würde: Jemand, der durch die Unwirksamkeit des Testaments einen unmittelbaren Vermögensvorteil erlangen würde (z.B. ein Vermächtnisnehmer, dessen Vermächtnis durch eine spätere Testamentsänderung gestrichen wurde).

Kurzum: Sie müssen ein berechtigtes Interesse an der Ungültigkeit des Testaments haben, weil Sie von dessen Unwirksamkeit unmittelbar profitieren würden, typischerweise indem Sie selbst Erbe würden oder Ihr Pflichtteil fällig wird.


Wann kann ich ein Testament anfechten? Die wichtigsten Anfechtungsgründe im Erbrecht

Das deutsche Erbrecht kennt verschiedene, klar definierte Gründe, aus denen ein Testament oder einzelne Verfügungen darin angefochten werden können (§§ 2078 ff. BGB). Diese Gründe zu erkennen und nachzuweisen, ist oft die größte Herausforderung. Hier die häufigsten Konstellationen, die ich in meiner Praxis erlebe:


Anfechtung wegen Formfehlern:

Ein Testament muss bestimmte Formvorschriften zwingend einhalten, sonst ist es oft schon aus diesem Grund unwirksam oder zumindest anfechtbar.

Beim handschriftlichen Testament (eigenhändiges Testament): Es muss vom Erblasser vollständig eigenhändig (mit der Hand, nicht getippt!) geschrieben und unterschrieben sein. Ort und Datum sind zwar keine zwingende Wirksamkeitsvoraussetzung, ihr Fehlen kann aber Unsicherheiten über die Gültigkeit bei mehreren Testamenten begründen und eine Anfechtung erleichtern. Fehlt die eigenhändige Unterschrift oder ist nur ein Teil handschriftlich, liegt ein Formfehler vor.

Beim notariellen Testament (öffentliches Testament): Es muss vor einem Notar errichtet und von diesem beurkundet werden. Auch hier gibt es strenge Vorgaben.

Beim Nottestament: Für besondere Notsituationen gibt es spezielle Formen (z.B. vor drei Zeugen), die aber nur unter sehr engen Voraussetzungen gültig sind.

Meine Einschätzung als Anwältin: Formfehler sind oft auf den ersten Blick erkennbar und ein relativ einfacher Anfechtungsgrund. Manchmal sind die Fehler aber subtil, oder es ist unklar, ob die Notsituation tatsächlich vorlag.


Anfechtung wegen Testierunfähigkeit des Erblassers:

Dies ist einer der häufigsten und komplexesten Anfechtungsgründe. Ein Testament ist unwirksam, wenn der Erblasser im Zeitpunkt der Errichtung nicht testierfähig war (§ 2229 Abs. 4 BGB). Testierunfähig ist, wer nicht mehr in der Lage ist, die Bedeutung einer letztwilligen Verfügung zu erkennen und seinen Willen danach auszurichten. Ursachen können fortgeschrittenes Alter, Demenz, psychische Erkrankungen, starke Medikamenten- oder Alkoholeinfluss im Zeitpunkt der Errichtung sein.

Die Herausforderung: Die Testierunfähigkeit muss exakt für den Zeitpunkt der Testamentserrichtung nachgewiesen werden. Dies ist oft lange nach dem Tod des Erblassers schwierig. Ich helfe Ihnen dabei, alle verfügbaren Beweismittel zu sammeln: ärztliche Atteste, Krankenakten, Gutachten (z.B. des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung), Aussagen von Pflegepersonal, Betreuern, Nachbarn oder Freunden, die den Zustand des Erblassers im fraglichen Zeitraum bezeugen können. Gelegentlich kann auch ein Sachverständigengutachten basierend auf diesen Unterlagen erforderlich sein.

Meine Einschätzung als Anwältin: Fälle von Testierunfähigkeit erfordern eine sehr sorgfältige und akribische Beweisführung. Hier ist anwaltliche Erfahrung im Umgang mit medizinischen Sachverhalten und Zeugenaussagen Gold wert.


Anfechtung wegen Sittenwidrigkeit:

Ein Testament kann angefochten werden, wenn seine Errichtung gegen die guten Sitten verstößt (§ 138 BGB analog angewendet im Erbrecht). Das ist der Fall, wenn das Testament ausschließlich oder überwiegend auf einem sittlich verwerflichen Motiv beruht. Klassisches Beispiel ist die sogenannte "Geliebten-Testierung", bei der eine vermögende, verheiratete Person ihre Geliebte(n) nur deshalb zur Erbin einsetzt, um die außereheliche Beziehung zu vergüten oder fortzusetzen, und dies das alleinige oder ganz überwiegende Motiv ist, das Testament zu errichten und die Familie zu enterben.

Die Herausforderung: Nachzuweisen, dass ausschließlich das sittlich verwerfliche Motiv handlungsleitend war. Es muss eine "Unwertigkeit" des Motivs vorliegen. Eine reine Dankbarkeit für Fürsorge oder Pflege, auch außerhalb einer Ehe, macht ein Testament für sich genommen noch nicht sittenwidrig.

Meine Einschätzung als Anwältin: Sittenwidrigkeit ist ein schwieriger Anfechtungsgrund, der eine genaue Analyse der Umstände und der Motivation des Erblassers erfordert. Hier ist Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt.


Anfechtung wegen Irrtums oder Drohung:

Das Testament kann angefochten werden, wenn der Erblasser bei der Errichtung einem relevanten Irrtum unterlag oder durch Drohung oder Zwang zu dieser Verfügung gebracht wurde (§ 2078 BGB).

Irrtum: Der Erblasser irrt sich z.B. über den Inhalt seiner Erklärung (Inhaltsirrtum), über die Person des Bedachten (Identitätsirrtum) oder über die Motive, die ihn zu dieser Verfügung bewogen haben (Motivirrtum – z.B. er enterbt seinen Sohn, weil er fälschlicherweise glaubt, dieser habe ihn bestohlen). Wichtig ist, dass der Erblasser die Verfügung bei Kenntnis der wahren Sachlage nicht getroffen hätte.

Drohung/Zwang: Jemand hat den Erblasser widerrechtlich durch Drohung oder Zwang zu einer bestimmten Testamentsverfügung veranlasst. Beispiele sind die Drohung mit Gewalt, Offenlegung kompromittierender Geheimnisse oder dem Abbruch lebensnotwendiger Pflege, falls das Testament nicht im Sinne des Drohenden ausfällt.

Die Herausforderung: Nachzuweisen, dass der Irrtum oder die Drohung ursächlich für den Inhalt des Testaments waren. Dies erfordert oft Zeugenaussagen, Indizien und eine genaue Rekonstruktion der Ereignisse rund um die Testamentserrichtung.

Meine Einschätzung als Anwältin: Bei Irrtum und Drohung ist die Beweislage oft schwierig, da es um die innere Willensbildung und äußeren Druck auf den Erblasser geht. Hier kann eine sorgfältige Befragung von Zeugen und das Sammeln aller relevanten Fakten entscheidend sein.


Anfechtung wegen Fälschung:

Liegt gar kein echtes Testament des Erblassers vor, sondern eine Fälschung, ist das Testament unwirksam.

Die Herausforderung: Eine Fälschung nachzuweisen erfordert oft Schriftsachverständigengutachten, die die Unterschrift oder die Handschrift prüfen. Auch hier sind Zeugen oder Indizien, die zeigen, dass der Erblasser gar kein Testament errichtet hat oder zu dem Zeitpunkt nicht mehr schreiben konnte, wichtig.

Meine Einschätzung als Anwältin: Eine Fälschung ist ein klarer Anfechtungsgrund. Die Beweisführung ist hier oft technisch (Schriftgutachten) und erfordert anwaltliche Kenntnis der notwendigen Schritte.

Der Prozess: Wie wird ein Testament angefochten? Ein Fall für das Nachlassgericht (und Ihren Anwalt)

Die Anfechtung eines Testaments erfolgt nicht formlos. Sie müssen eine sogenannte Anfechtungserklärung abgeben. Diese Erklärung muss den Anfechtungsgrund klar benennen und den Sachverhalt darlegen, auf dem dieser Grund basiert.

Die Anfechtungserklärung ist gegenüber der Person abzugeben, die durch die Anfechtung einen rechtlichen Vorteil erlangen würde (§ 2081 BGB). In der Praxis richtet sich die Anfechtungserklärung meist an das zuständige Nachlassgericht, das das Testament eröffnet hat. Das Gericht leitet die Erklärung dann an die anderen Beteiligten des Nachlassverfahrens weiter.

Nach der Anfechtung kommt es in der Regel zu einem Erbschaftsstreit. Wird das Testament vom Nachlassgericht oder im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens tatsächlich für unwirksam erklärt, wird es so behandelt, als hätte es nie existiert (oder die unwirksame Verfügung wird ignoriert). Dann tritt entweder die im vorherigen Testament getroffene Regelung in Kraft oder – falls kein älteres gültiges Testament existiert – die gesetzliche Erbfolge.


Die absolute Härte: Die Anfechtungsfrist – Versäumen ist fatal!

Einer der kritischsten Punkte beim Testament anfechten ist die Frist. Die Anfechtung muss innerhalb eines Jahres erfolgen (§ 2082 BGB).

  • Die Frist beginnt in dem Zeitpunkt, in dem der Anfechtungsberechtigte von dem Anfechtungsgrund Kenntnis erlangt.
  • Spätestens 30 Jahre nach dem Erbfall ist die Anfechtung ausgeschlossen, selbst wenn der Anfechtungsgrund erst später bekannt wird.

Meine eindringliche Warnung als Anwältin: Das Versäumen dieser Frist ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden. Selbst der stichhaltigste Anfechtungsgrund nützt Ihnen nichts mehr, wenn die Frist abgelaufen ist. Prüfen Sie daher sofort nach Kenntnis des Testaments Ihre Situation und mögliche Anfechtungsgründe!


Wer beweist was? Die Beweislast bei der Testamentsanfechtung

Grundsatzlich trägt die Person, die das Testament anfechtet, die Beweislast für das Vorliegen des geltend gemachten Anfechtungsgrundes. Sie müssen also dem Nachlassgericht oder dem zuständigen Gericht (wenn es zu einem Prozess kommt) beweisen, dass z.B. der Erblasser testierunfähig war, einem relevanten Irrtum unterlag oder dass Formfehler vorliegen.

Dies kann, wie bereits erwähnt, bei komplexen Gründen wie Testierunfähigkeit sehr schwierig sein und erfordert das Zusammentragen verschiedenster Beweismittel und oft auch die Beauftragung von Sachverständigen.


Warum Sie beim Testament anfechten unbedingt anwaltliche Hilfe brauchen

Das Testament anfechten ist kein Do-it-yourself-Projekt. Die rechtlichen Anforderungen sind hoch, die Fristen streng und die Beweisführung oft kompliziert. Fehler können dazu führen, dass Ihr Anspruch, selbst wenn er berechtigt wäre, ins Leere läuft.

  • Das Nachlassgericht bietet keine Rechtsberatung an und wird Ihnen nicht aktiv bei der Formulierung der Anfechtungserklärung oder der Beweisführung helfen.
  • Die Gegenseite (die Personen, die vom Testament profitieren) wird sich voraussichtlich zur Wehr setzen, möglicherweise ebenfalls anwaltlich vertreten.
  • Die psychische Belastung eines Erbschaftsstreits ist enorm. Es ist schwer, in dieser emotionalen Ausnahmesituation objektiv zu bleiben und die notwendigen rechtlichen Schritte korrekt durchzuführen.

Hier setze ich als Ihre erfahrene Anwältin für Erbrecht an. Ich nehme Ihnen die rechtliche Last ab, behalte die Fristen im Blick, entwickle eine maßgeschneiderte Strategie für Ihren Fall und vertrete Sie kompetent gegenüber dem Nachlassgericht und allen anderen Beteiligten.


Meine Expertise für Ihr Recht auf Erbe – So kämpfe ich für Sie

Als Ihre Rechtsanwältin im Erbrecht biete ich Ihnen umfassende Unterstützung beim Testament anfechten:

  1. Detaillierte Fallanalyse: Ich prüfe das Testament, die Umstände seiner Errichtung und Ihre Position in der Erbfolge, um mögliche Anfechtungsgründe zu identifizieren und Ihre Erfolgsaussichten realistisch einzuschätzen.
  2. Sorgfältige Beweismittelstrategie: Gemeinsam sammeln wir alle relevanten Unterlagen und identifizieren potenzielle Zeugen. Ich berate Sie, welche Beweismittel am aussichtsreichsten sind (z.B. medizinische Unterlagen, Gutachten).
  3. Präzise Anfechtungserklärung: Ich formuliere die notwendige Anfechtungserklärung juristisch korrekt und fristwahrend gegenüber den richtigen Adressaten bzw. dem Nachlassgericht.
  4. Verhandlungen und außergerichtliche Lösungen: Manchmal ist eine einvernehmliche Lösung im Rahmen einer Verhandlung möglich. Ich vertrete Sie auch hier und prüfe, ob eine gütliche Einigung im Erbschaftsstreit für Sie sinnvoll ist.
  5. Vertretung vor Gericht: Sollte eine außergerichtliche Einigung nicht möglich sein, vertrete ich Sie konsequent vor Gericht, um Ihre Rechte durchzusetzen.
  6. Umfassende Beratung zu Kosten und Risiken: Ich informiere Sie transparent über die anfallenden Kosten und die möglichen Risiken des Verfahrens, damit Sie fundierte Entscheidungen treffen können.

Mein Ziel ist es, Ihnen in dieser schwierigen Situation zur Seite zu stehen, Licht ins Dunkel des Erbrechts zu bringen und Ihr Recht auf das Erbe oder Ihren Pflichtteil bestmöglich durchzusetzen.

Lassen Sie sich nicht von einem ungerechten Testament entmutigen – Handeln Sie jetzt und suchen Sie professionelle Hilfe!


Ein Testament anfechten ist Ihr gutes Recht, wenn es berechtigte Zweifel an seiner Gültigkeit gibt. Doch die komplexen Regeln, die kurzen Fristen und die notwendige Beweisführung erfordern die Unterstützung einer spezialisierten Rechtsanwältin.

Warten Sie nicht, bis wichtige Fristen verstreichen! Nehmen Sie Ihre Zukunft selbst in die Hand.

Kontaktieren Sie mich noch heute für eine erste vertrauliche Einschätzung Ihres Falles. Schildern Sie mir Ihre Situation, und wir besprechen gemeinsam die nächsten Schritte.

Ich stehe bereit, um Sie im Erbschaftsstreit zu vertreten und für Ihr Erbe zu kämpfen. Für eine umfassende Beratung in Ihrer Rechtssache stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. 

Jetzt hier Erstberatung anfragen – persönlich, vertraulich, bundesweit.

Wichtige Informationen: 


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- keine Erben?


- zum Erbstreit:

- Erbschutz

- Pflichtteil ausschalten

- Teilungsversteigerung

- Verjährung von Pflichtteilsansprüchen


FAQ 

Kann ich ein Testament anfechten, nur weil ich mit dem Inhalt nicht einverstanden bin?
  • Nein, die reine Unzufriedenheit reicht leider nicht aus. Das Erbrecht sieht vor, dass Sie einen gesetzlich anerkannten Grund für die Testamentsanfechtung benötigen. Dazu gehören schwere Fehler des Erblassers beim Verfassen des Testaments oder unzulässige äußere Einflüsse.

  • Wer darf ein Testament überhaupt anfechten?Nicht jeder kann anfechten. Sie müssen ein sogenanntes berechtigtes Interesse haben. Dazu gehören typischerweise gesetzliche Erben, frühere Erben aus einem älteren Testament, Pflichtteilsberechtigte oder andere Personen, die von der Ungültigkeit des Testaments unmittelbar profitieren würden.

  • Was sind die häufigsten Gründe, ein Testament anzufechten?Häufige Anfechtungsgründe sind:

    • Formfehler (z.B. nicht eigenhändig geschrieben bei einem handschriftlichen Testament).
    • Testierunfähigkeit des Erblassers im Zeitpunkt der Errichtung (z.B. wegen fortgeschrittener Demenz).
    • Irrtum des Erblassers über Personen oder Umstände.
    • Drohung oder Zwang, unter dem das Testament errichtet wurde.
    • Sittenwidrigkeit (sehr selten, z.B. Vererbung nur zur Fortsetzung einer sittenwidrigen Beziehung).
    • Das Vorliegen einer Fälschung.
  • Wie lange habe ich Zeit, ein Testament anzufechten? Gibt es eine Frist?Ja, und diese Frist ist absolut entscheidend! Sie müssen die Anfechtung innerhalb von einem Jahr erklären, nachdem Sie von dem Anfechtungsgrund Kenntnis erlangt haben. Spätestens 30 Jahre nach dem Erbfall ist die Anfechtung ausgeschlossen. Das Versäumen der Frist ist endgültig.

  • Wie gehe ich formal vor, um ein Testament anzufechten?Die Anfechtung muss durch eine formelle Erklärung erfolgen, in der Sie den Anfechtungsgrund benennen und darlegen. Diese Erklärung richten Sie in der Regel an das zuständige Nachlassgericht, das das Testament eröffnet hat. Das Gericht informiert dann die anderen Beteiligten.

  • Muss ich den Anfechtungsgrund beweisen?Ja. Sie, als Anfechtende, tragen die Beweislast dafür, dass der von Ihnen geltend gemachte Grund für die Ungültigkeit des Testaments vorliegt. Dies erfordert oft das Sammeln von Dokumenten, das Finden von Zeugen und eventuell auch das Einholen von Gutachten.

  • Was passiert, wenn ich das Testament erfolgreich anfechte?Wird das Testament erfolgreich angefochten, wird es ganz oder teilweise für unwirksam erklärt. Es wird dann so behandelt, als hätte es diese Verfügung nie gegeben. Die Erbfolge richtet sich dann nach einem möglicherweise älteren gültigen Testament oder, falls keines existiert, nach der gesetzlichen Erbfolge.

  • Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn ich ein Testament anfechten will?Die Kosten setzen sich aus Gerichts- und Anwaltskosten zusammen, die sich in der Regel nach dem Wert des Erbes (dem Gegenstandswert) richten. Hinzu können Kosten für Gutachten oder Auslagen kommen. Ich bespreche die voraussichtlichen Kosten und die Risiken transparent mit Ihnen.

  • Warum sollte ich einen spezialisierten Anwalt beauftragen und es nicht allein versuchen?Das Erbrecht ist komplex, die Anfechtungsgründe sind juristisch diffizil und die Einhaltung der Fristen ist zwingend. Zudem ist die Beweisführung oft sehr schwierig und erfordert Erfahrung. Das Nachlassgericht bietet keine Rechtsberatung. Als spezialisierte Anwältin für Erbrecht kenne ich die Fallstricke, weiß, wie die notwendigen Beweise gesammelt und rechtlich gewürdigt werden, und vertrete Sie kompetent gegenüber dem Gericht und der Gegenseite. Allein ist die Chance auf Erfolg in der Regel gering.

  • Was können Sie konkret tun, um mir beim Testament anfechten zu helfen?Ich prüfe Ihren Fall gründlich, bewerte Ihre Erfolgsaussichten, entwickle eine maßgeschneiderte Strategie, sichere Beweise, formuliere die Anfechtungserklärung juristisch korrekt und vertrete Sie in Verhandlungen sowie vor Gericht, um Ihr Recht auf Ihr Erbe oder Ihren Pflichtteil durchzusetzen. Ich bin Ihre Partnerin in diesem oft emotionalen Erbschaftsstreit.

  • Ich habe einen Verdacht und möchte mein Testament prüfen lassen. Wie kontaktiere ich Sie?Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Zeit ist, besonders wegen der kurzen Fristen, oft ein kritischer Faktor. Sie finden meine Kontaktdaten direkt im Anschluss an diesen FAQ-Bereich. Rufen Sie an oder schreiben Sie eine E-Mail, um einen Termin für eine erste vertrauliche Einschätzung Ihres Falles zu vereinbaren.


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