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Vertrag - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 3 Minuten Lesezeit
Vertrag - was Sie wissen und beachten müssen!

Ein Vertrag ist eine Übereinkunft zwischen mindestens zwei Personen. Er kommt durch zwei übereinkommende Willenserklärungen zustande und ist in der Regel auf eine bestimmte Handlung gerichtet.

Es gibt zivilrechtliche Verträge, was die Regel ist. Doch unter bestimmten Umständen können auch öffentliche-rechtliche Verträge geschlossen werden.

Am bekanntesten sind wohl die alltäglichen Kaufverträge, bei denen man sich darüber einigt, dass die sogenannte Kaufsache an den Käufer übergehen soll und dieser den Kaufpreis dafür bezahlt. Wann und wie dieser zu leisten ist, ist von den vertraglichen Inhalten abhängig, kann also von Fall zu Fall variieren.

Wichtig dabei ist, dass die Parteien sich jedoch über den Vertragsinhalt einig sind und dementsprechend Kenntnis über diesen haben. Irrelevant ist, dass beide Parteien auch inhaltlich etwas ausgestaltet haben. Es genügt, wenn eine Partei beispielsweise bereits einen fertigen Vertrag vorstellt und die andere Partei einwilligt, diesen zu schließen.

Das Prinzip der Vertragsfreiheit

Geprägt ist das Vertragsrecht vom Prinzip der Vertragsfreiheit. Das bedeutet, jeder kann seinen Vertragspartner frei wählen und mit diesem auch den Inhalt des Vertrags ausmachen.

Unter die Vertragsfreiheit zählt die Abschlussfreiheit, also die Freiheit, ob man einen Vertrag überhaupt abschließen möchte. Daneben ist sie geprägt von der Partnerwahlfreiheit, also der Wahl, wen man gerne als Vertragspartner haben möchte.

Die Inhaltsfreiheit bzw. Gestaltungsfreiheit gibt jedem die Möglichkeit, frei zu entscheiden, was Inhalt des Vertrags werden und wie dies geschehen soll. So gibt es im deutschen Zivilrecht zwar vorgesehene Vertragsarten, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgelegt sind. Ein Abweichen davon ist jedoch grundsätzlich möglich, sodass auch vollkommen vom BGB losgelöste Vertragsarten entstehen können.

Die Formfreiheit gibt an, dass Verträge ohne Einhaltung einer bestimmten Form geschlossen werden können. Lediglich dann, wenn das Gesetz selbst eine bestimmte Form für ein Rechtsgeschäft vorschreibt, muss diese eingehalten werden. So müssen Verträge bei Grundstücksgeschäften in jedem Fall schriftlich verfasst und sodann notariell beurkundet werden. Dies hat den Grund, dass beispielsweise bei Immobiliengeschäften große Summen verschoben werden bzw. wertvolle Immobilien veräußert werden und der Verkäufer bzw. Käufer sich dessen bewusst sein soll (sog. Warnfunktion).

Die Aufhebungsfreiheit gibt an, dass man sich von Verträgen auch wieder lösen kann, wenn man dies im Einvernehmen tut. Eine einseitige Lösung vom Vertrag ist nicht ohne Weiteres möglich.

 

Wie ist ein Vertrag aufgebaut?

Oft ist es so, dass Vertragsparteien genannt werden und dann der eigentliche Vertragsinhalt genannt wird.

Dazu gehört der Vertragsgegenstand, also was genau geschuldet wird von beiden Parteien. Handelt es sich um eine fristgebundene Sache, wird die Frist benannt, innerhalb derer die Handlung bzw. Leistung vorzunehmen ist.

Oft werden Vertragsurkunden am Schluss mit Unterschrift und Datum versehen.

Gängige Verträge sind zum Beispiel der Kauf-, Werk-, Schenkungs-, Arbeits- und Mietvertrag. Diese sind zum Teil im BGB geregelt.

Grenzen der Vertragsfreiheit

Die Grenzen der Vertragsfreiheit befinden sich im geltenden Recht sowie den guten Sitten.

Wird durch den Vertrag eine Person diskriminiert bzw. weigert sich eine der Parteien, aufgrund bestimmter Merkmale einen Vertrag mit jemandem zu schließen, kann das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zum Tragen kommen. Wenn also eine Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Herkunft, Rasse, Religion usw. stattfindet und ein Vertragsschluss aus einem dieser Gründe abgelehnt wird, wird gegen geltendes Recht verstoßen.

Ist einer der Vertragspartner ein Verbraucher im Sinne des BGB, müssen ebenfalls bestimmte Grundsätze zugunsten des Verbrauchers berücksichtigt werden.

Hinsichtlich wichtiger, essenzieller Güter besteht ein Zwang, einen Vertrag abzuschließen, sodass die Vertragsfreiheit hier ebenfalls eingeschränkt wird. So müssen Versicherungen teilweise Verträge abschließen, wenn es sich um eine Pflichtversicherung handelt, etwa eine Krankenversicherung.

 

Foto(s): ©Pexels/Andrea Piacquadio

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Rechtstipps zu "Vertrag" | Seite 867

  • 27.05.2009 anwaltsbüro47
    „… dem Verbraucher in schriftlicher Form zugegangen ist. Wird der Vertrag wirksam und fristgerecht widerrufen können keine Schadensersatzansprüche geltend gemacht, sondern lediglich Nutzungsersatz gefordert …“ Weiterlesen
  • 22.05.2009 Monique Michel, anwalt.de-Redaktion
    „… dem auch ausdrücklich (meist in der sog. \\\"SCHUFA-Klausel\\\" eines Vertrags) zugestimmt hat. Welche Daten speichert die SCHUFA ? Neben den Kontaktdaten (Vorname, Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Geschlcht …“ Weiterlesen
  • 20.05.2009 anwaltsbüro47
    „… , nach der fiktiven Lizenzgebühr, also nach den in vergleichbaren Fällen vertraglich vereinbarten Gebühren. Diese beurteilen sich anhand des „Werbewerts" des Abgebildeten. Dabei sind maßgeblich …“ Weiterlesen
  • 18.05.2009 Rechtsanwalt Torsten Klose
    „… kann aber ein Indiz dafür sein, dass der Arbeitnehmer vorwerfbar seine vertraglichen Pflichten verletzt. In diesem Fall muss der Arbeitnehmer erläutern, warum er trotz seiner unterdurchschnittlichen …“ Weiterlesen
  • 13.05.2009 Rechtsanwalt Michael Borth
    „… eine vertragliche Regelung her. Oft kam schon die bitter Enttäuschung, wenn der Chef im Nachhinein nicht mehr an irgendeine Zusage erinnern konnte. Bessere Ergebnisse erhalten Sie in der Regel …“ Weiterlesen
  • 13.05.2009 Rechtsanwalt Rolf Hörnlein
    „… . Wer zu Lebzeiten schon beschenkt wurde und sich heute trotzdem ein gutes Erbteil ausrechnen kann, geht dann womöglich im Todesfall leer aus. Nur wenn vertragliche Vereinbarungen vorliegen (die notariell …“ Weiterlesen
  • 08.05.2009 anwalt.de Redaktion, anwalt.de-Redaktion
    „… Beschäftigung besteht grundsätzlich ein Anspruch auf Teilzeitarbeit. Der Arbeitnehmer kann demnach verlangen, dass seine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit verringert wird. Voraussetzung für …“ Weiterlesen
  • 06.05.2009 Rechtsanwalt Siegfried Reulein
    „… , aber auch die vertraglichen Bedingungen, die dem einzelnen Geschäft zugrunde liegen. Bankkunden, die in der Vergangenheit insbesondere Fondsanlagen, aber auch Zertifikate von ihren Kundenbetreuern …“ Weiterlesen
  • 04.05.2009 Rechtsanwalt Hermann Kulzer M.B.A.
    „… der vertraglichen Verpflichtungen des insolventen Rechtsanwalts überwacht werden kann, BGH, Beschl. v. 5.12.2005 - AnwZ (B) 13/05, BRAK-Miitt.2/2006 S: 81 ff. c) Wenn ein Betroffener in einer Sozietät …“ Weiterlesen
  • 30.04.2009 Rechtsanwalt Holger Barth
    „… sei ein Vertragsarzt, der ambulante Operationen durchführt, nach dem AOP-Vertrag (im Sinne eines Gebots der Systemtreue) immer auf die vertragsärztliche Gesamtvergütung zu verweisen …“ Weiterlesen
  • 28.04.2009 Rechtsanwalt Dr. Sven H. Jürgens Experte für BAV
    „… auch dem Übereilungsschutz unter Beweisbarkeit von Abreden (BGH, MJW 2007, 3346). Zur Wahrung der Schriftform müssen sämtliche vertraglichen Vereinbarungen schriftlich festgehalten werden (vgl. BGH, ZMR 2003 …“ Weiterlesen
  • 28.04.2009 Rechtsanwalt Michael Borth
    „… ist, dass vorliegend entgegen dem Wortlaut der Kündigung die Kündigungsfrist nicht eingehalten worden ist. Zwar trifft dies zu, wenn man den Wortlaut des Vertrages liest. Allerdings kommt es darauf an, ob …“ Weiterlesen
  • 28.04.2009 Rechtsanwalt Marc-Oliver Schulze
    „… Ansprüche sollten möglichst zeitnah geltend gemacht werden, da regelmäßig vertragliche und tarifvertragliche Ausschlussfristen bestehen können. Spätestens mit Ablauf von 3 Jahren nach Ende des Jahres …“ Weiterlesen
  • 27.04.2009 Rechtsanwältin Britta Göppert
    „… Ansprüche sollten möglichst zeitnah geltend gemacht werden, da regelmäßig vertragliche und tarifvertragliche Ausschlussfristen bestehen können. Spätestens mit Ablauf von 3 Jahren nach Ende des Jahres …“ Weiterlesen
  • 22.04.2009 Rechtsanwalt Sebastian Steineke
    „… - keine Schönheitsreparatur. Sie ergibt sich vielmehr aus der vertraglichen Sorgfalts- und Obhutspflicht des Mieters zur Beseitigung von Verschmutzungen und entspreche dem Abwischen von verschmutzten …“ Weiterlesen
  • 21.04.2009 Rechtsanwalt Marc-Oliver Schulze
    „… der vertraglichen Regelungen geklärt werden, wobei diese zunächst auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen sind. Bei Überlassung eines Dienstwagens zur ausschließlich dienstlichen Nutzung kann das Fahrzeug jederzeit …“ Weiterlesen
  • 21.04.2009 Rechtsanwalt Michael Borth
    „… . Die vom Bundesarbeitsgericht Erfurt zu entscheidende Frage lautete, ob ein solcher befristeter Vertrag zusätzlich auch noch eine Probezeit enthalten darf. Bekanntlich kann in der Probezeit ohne Angaben von Gründen …“ Weiterlesen
  • 20.04.2009 Rechtsanwalt Michael Borth
    „… der gesetzlichen Kündigungsfrist, welche oftmals länger ist, als die vertragliche. Hierzu ist äußerste Vorsicht geboten. Siehe hierzu auch mein Gratis Ebook zum Aufhebungsvertrag. Die Serie wird fortgesetzt. Rechtsanwalt Michael Borth www.DieOnlineKanzlei.de Hier geht es zum Kanzleiprofil .“ Weiterlesen
  • 20.04.2009 Rechtsanwältin Britta Göppert
    „… der vertraglichen Regelungen geklärt werden, wobei diese zunächst auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen sind. Bei Überlassung eines Dienstwagens zur ausschließlich dienstlichen Nutzung kann das Fahrzeug jederzeit …“ Weiterlesen
  • 17.04.2009 Rechtsanwalt Dr. Dr. Seyed Shahram Iranbomy
    „… Opfer ungünstigeren Vertrags- oder Lieferantenkonditionen oder verschärfte Kreditgeberauflagen (z. B. Kürzung des Kontokorrentkredits) wird. Neben der Überschuldung und der Zahlungsunfähigkeit …“ Weiterlesen
  • 14.04.2009 Rechts- und Fachanwalt Sandro Dittmann
    „… der Finanzbehörden stand. Entscheidend für die Anerkennung eines Mietvertrags unter nahen Angehörigen ist, dass die beiderseitigen Hauptleistungspflichten aus dem Vertrag klar und eindeutig vereinbart …“ Weiterlesen
  • 03.04.2025 Rechtsanwalt Hermann Kulzer M.B.A.
    „… ausführen kann, soweit dies nicht vertraglich ausgeschlossen ist. Nach § 1 Abs. 3 Satz 1 KSchG stellt die Auswahl nach sozialen Gesichtspunkten die Regel, die Ausklammerung sog. Leistungsträger nach Satz …“ Weiterlesen
  • 09.04.2009 Esther Wellhöfer, anwalt.de-Redaktion
    „… für die geplante Mieterhöhung. Die Redaktion von anwalt.de gibt einen Überblick zu den verschiedenen Varianten. 1. Vertragliche Vereinbarung, § 557 Abs. 1, Abs, 2 BGB Im Zivilrecht, also …“ Weiterlesen
  • 06.04.2009 Rechtsanwalt Hermann Kulzer M.B.A.
    „… seit 1998 für den Beklagten als Erzieherin. Der Beklagte erfüllte die vertraglichen Ansprüche der Klägerin auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld nicht mehr. Im Frühjahr 2005 informierte der Beklagte …“ Weiterlesen