Websites-Klone, gefälschte Urteile und "Spiegelkonten". Wie werden Unternehmen in Russland von Betrügern reingelegt?

  • 3 Minuten Lesezeit

Die Praxis unseres Büros zeigt, dass immer mehr ausländische Unternehmen Opfer von Betrügern werden. Dies gilt insbesondere für Unternehmen mit einem schwachen internen Kontrollsystem.

Unser Team hat die aktuellsten bösgläubigen Handlungen von Betrügern gesammelt:

1)   Man ändert den Direktor laut den gefälschten Unternehmensbeschlüssen

Manchmal gelingt es fremden (unberechtigten) Personen, Änderungen im EGRUL (im Einheitlichen staatlichen Register der juristischen Personen) zu registrieren. Zum Beispiel können sie einen Beschluss fälschen, den Direktor zu wechseln, und ihn zusammen mit einem Notar vorlegen. Durch den Erhalt einer Kopie der Satzung aus dem Föderalen Steuerdienst und die Verwendung offener Daten über das Unternehmen kann ein solcher Beschluss vorbereitet werden. Nicht alle Notare sind in der Lage, eine Fälschung zu erkennen. Im Februar dieses Jahres stand unser Team vor einer ähnlichen Situation, als das Unternehmen plötzlich den Direktor und den Namen änderte.

Wir empfehlen, in Übereinstimmung mit diesem Risiko eine Anforderung in die Satzung einzutragen, jeden Beschluss der Verwaltungsorgane notariell auszustellen und das EGRUL (das Einheitliche staatliche Register der juristischen Personen) regelmäßig zu überprüfen.

2)   Man erstellt Websites-Klone und erhält das Geld im Namen des Unternehmens

Die Betrüger erstellen oft gefälschte Websites, indem sie die Angaben und Warenzeichen von gewissenhaften Unternehmen verwenden. In einem Fall begegnete das Unternehmen den Ansprüchen von Verbrauchern aus verschiedenen Regionen, die eine Geldrückerstattung für Waren verlangten, die sie nicht erhalten hatten. Es stellte sich heraus, dass eine Firma mit einem ähnlichen Namen und einen Online-Shop erschien, in dem die Angaben eines echten Unternehmens platziert wurden und Waren zu niedrigen Preisen verkauft wurden. Bei der Überprüfung fanden die Käufer Information über ein echtes Unternehmen, das schon lange auf dem Markt ist. Das einzige, was sie nicht wussten, war, dass dieses Unternehmen keine eigene Website hatte.

Die Betrüger eröffneten ein Konto bei derselben Bank mit den Angaben des Originalunternehmens, mit Ausnahme des Verrechnungskontos. Sie erhielten eine Vorauszahlung von Kunden und die Zahlungen wurden auf ihr Konto weitergeleitet. Die Bank hat die Identifikationsnummer des Steuerzahlers von den identifizierten Kunden nicht überprüft.

Folgende Schutzmaßnahmen wurden getroffen: Die Absendung von E-Mails an Kunden mit Erklärungen und Kontoauszügen, um zu bestätigen, dass das Unternehmen nicht in den Betrug involviert ist. Es wurde auch empfohlen, eine Webvisitenkarte mit der Information über die Ablehnung von Online-Bestellungen zu erstellen. Jetzt überprüft das Unternehmen regelmäßig das Internet auf das Vorhandensein der Duplikate.

Eine zusätzliche Schutzmaßnahme wurde angenommen - ein Anspruch wurde an den Host Provider gesendet, um den Besitzer der gefälschten Website zu ermitteln. Das Unternehmen verfolgt die Situation weiterhin.

3)   Man eröffnet Spiegelkonten bei den Banken des Unternehmens

Wenn das Unternehmen Geld an Betrüger überwiesen hat, die sich als eine gewissenhafte Organisation darstellen, kann man Schadenersatz von der Bank verlangen, wenn die Bank das Konto nicht ordnungsgemäß überprüft hat.

Ein ausländisches Unternehmen hat über eine gefälschte Website eine Geschäftsbeziehung mit dem Werk eingegangen. Die Vorauszahlung, die den Agenten für die Ablieferung der Ware überwiesen wurde, wurde gestohlen, und die Lieferung fand nicht statt. Das Werk und die Agenten sagten, dass die Website verfälscht wurde und die Konten ohne ihre Zustimmung geöffnet wurden.

Das Team unseres Büros hat folgende Schutzmaßnahmen getroffen:

Man verlangte eine Entschädigung von Banken, die Konten ohne ordnungsgemäße Überprüfung eröffneten. Es stellte sich heraus, dass dies auf der Grundlage gefälschter Dokumente und ohne Überprüfung der Identität des Antragstellers geschah. Die Agenten, denen die Verträge zur Eröffnung von Konten erteilt wurden, haben sie bereits angefochten. Der Fall befindet sich derzeit in erster Instanz. Es gibt eine positive Praxis, dass Banken für die Eröffnung gefälschter Konten als Folge von Verstößen gegen Bankvorschriften verantwortlich sind. Dies gilt, weil ein gewissenhaftes ausländisches Unternehmen die Eröffnung eines Kontos ohne seine Zustimmung nicht erwarten konnte.

Foto(s): eigenes Bild

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Beiträge zum Thema