Wie lange dauert eine Klage gegen ein Online-Casino oder einen Anbieter von Online-Sportwetten?
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Wer seine Spielverluste von einem Online-Casino oder Sportwettanbieter zurückholen will, braucht etwas Geduld. Bis es zu einer Verhandlung kommt, dauert es hierzulande zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Allerdings müssen Kläger nicht immer bis zu einem Verhandlungstermin warten. Nicht selten einigen sich Spieler und Anbieter außergerichtlich. Dabei gibt es zwar nie den vollen Betrag zurück, aber da die Rechtslage vor allem bei Sportwetten noch nicht endgültig geklärt ist, kann es sehr lohnenswert sein, sich auf diese Abkürzung einzulassen.
Online-Sportwetten: Was bedeutet die Vorlage vor dem EuGH für Spieler?
Die große Frage, die sich viele in Bezug auf Online-Sportwetten gerade stellen ist, wie sehr die laufenden Verfahren gerade dadurch ausgebremst werden, dass sich der Europäische Gerichtshof nun mit dem Thema beschäftigen muss. Grund dafür ist, dass es ein Fall, in dem ein Spieler seine Wettverluste von Tipico zurückfordert, im Juli 2024 bis vor den BGH geschafft hat. Eigentlich wurde ein Urteil des BGH erwartet. Dieser möchte nun aber zuerst den BGH über zwei Fragen zur Dienstleistungsfreiheit im europäischen Raum entscheiden lassen. Wie lange es dauert, bis eine Antwort kommt, kann niemand verlässlich beantworten. Experten gehen davon aus, dass es sich mindestens um einige Monate handelt, die Sache kann sich aber auch über ein Jahr oder länger ziehen.
Unsere eigene Erfahrung zeigt, dass Verfahren vor Landgerichten zurzeit dennoch weitergeführt werden. Einige Oberlandesgerichte und der BGH setzen Entscheidungen aber momentan aus und warten die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ab.
Unser Tipp: Spieler sollten mit dem Klagen trotzdem nicht zögern. Vor allem solche, die bereits vor zehn Jahren gespielt haben. Denn die Ansprüche gegenüber Online-Glückspielanbietern verjähren nach diesem Zeitraum. Es gilt dabei das Einreichungsdatum der Klage.
Mehr zum aktuellen Fall, der es nun bis zum EuGH geschafft hat, lesen Sie hier auf unserem Blog.
Sie haben die Daten von Ihrem Spielerkonto bereits? Dann verlieren Sie keine Zeit und klagen Sie jetzt!
Wer seine Daten bereits vorliegen hat, sollte auf keinen Fall zögern, sondern schnell klagen. Abwarten bringt eher Nachteile, auch wenn die aktuellen Fälle momentan nicht gerade im Eiltempo an deutschen Gerichten verhandelt werden und obwohl es noch keine hundertprozentige Rechtssicherheit gibt. Ein wichtiger Grund ist, dass momentan tausende deutsche Spieler ihre Verluste zurückfordern. Vor allem für kleiner Online-Casinos und Sportwettanbieter kann dies das Aus bedeuten. Es geht um Rückforderungen in Millionenhöhe, die die solche Anbieter nicht in voller Höhe zurückzahlen werden können. Einige Online-Casino-Provider sind bereits liquidiert worden. Profitiert haben davon die Spieler, die bereits gegen diese Unternehmen geklagt hatten. Sie haben zumeist Vergleichsangebote erhalten und dadurch einen Teil ihres eingesetzten Geldes wieder zurückbekommen. Warten Sie nicht, bis auch ihr Anbieter liquidiert wird und es nicht mehr zu holen gibt!
Wer seine Daten noch nicht angefordert hat, sollte dies jetzt auch schnell tun. Unser Tipp: Schalten Sie dabei erst einen Anwalt ein, wenn Sie alleine nicht weiterkommen. Wenn der Anwalt für Sie eine Runde durch die Legitimierungsschleife des Datenschutzes drehen muss, dauert die Sache auch länger.
Sie wissen nicht, wie Sie einen Glücksspiel-Anbieter ansprechen sollen? Hier geht es zu unserer Mustervorlage.
Online-Glücksspiel: Klagen ohne Risiko
Wer also seine Verluste von Online-Glücksspielanbietern zurückholen möchte, kann nicht damit rechnen heute zu klagen und morgen die gesamte Verlustsumme auf seinem Konto zu haben. Ein Problem sehen viele Spieler darin, dass die Anwalts- und Gerichtskosten erst einmal vorgestreckt werden müssen. Viele haben diese Mittel nicht oder wollen das volle Risiko nicht übernehmen. Die einfachste Lösung dafür ist die Vorfinanzierung und das Risiko an einen Prozesskostenfinanzierer abzugeben. Die HFS Rechtsanwälte arbeiten dabei mit seit Jahren erprobten und spezialisierten Anbietern zusammen. Unsere Mandanten geben dabei ihr Risiko an einen unserer kompetenten Partner ab, der nur im Fall des Erfolgs 30 bis 40 Prozent – je nach Fall – verdient. Sollten unerwartete Schwierigkeiten auftreten und es kommt zu keiner Rückerstattung, geht der Prozesskostenfinanzierer leer aus. Mandanten kostet die Sache in diesem Fall gar nichts.
Falls Sie ein sehr niedriges Einkommen haben oder gar keines und kein Vermögen, dann können wir für Sie Prozesskostenhilfe beantragen. Das bedeutet für Sie: Wenn der Antrag angenommen wird, trägt die Staatskasse die Kosten für den Prozess. Oder falls Sie die finanziellen Möglichkeiten haben, zahlen Sie der Staatskasse die Prozesskosten in Raten zurück. Dabei wird die Höhe der Raten so festgesetzt, dass Sie diese auch bezahlen können.
Sie möchten Ihre Verluste aus Online-Glücksspiel zurückholen? Dann helfe ich Ihnen gerne! Bitte kontaktieren Sie mich hier auf anwalt.de oder über: schopf@hfs-rechtsanwälte.de
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