Computerbetrug – was ist das?
- 2 Minuten Lesezeit
Computerbetrug kann nach § 263a StGB mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bestraft werden. Voraussetzung für die Straftat ist eine Manipulation des Datenverarbeitungsablaufs, durch die ein Vermögensschaden eintritt.
Der Computerbetrug ist eine Straftat, die in § 263a Strafgesetzbuch (StGB) geregelt ist. Der Computerbetrug gehört zu der Gruppe der sogenannten Vermögensdelikte. Mit dieser Vorschrift wollte der Gesetzgeber die Computerkriminalität eindämmen.
Begehungsformen des Computerbetrugs
Die Strafbarkeit wegen Computerbetrugs setzt voraus, dass der Täter ohne Erlaubnis in die Funktion eines Computerprogramms eingreift, indem er beispielsweise ein Programm verändert oder das Programm mit falschen Daten bedient. Diese Tathandlungen müssen zu einem Vermögensschaden eines Dritten führen. Der Täter muss dabei in der Absicht handeln, sich einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen. Die Strafe kann von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren reichen.
Aber auch bestimmte Vorbereitungshandlungen zum Computerbetrug sind strafbar: So wird mit einer Geldstrafe oder mit einer Freiheitsstrafe von drei Jahren bestraft, wer zum Beispiel ein Computerprogramm programmiert, das dem Zweck dient, einen Computerbetrug zu begehen. Ebenso macht sich strafbar, wer solche Programme anderen zur Verfügung stellt oder auch nur besitzt.
Manipulation des Datenverarbeitungsablaufs
Zentrales Tatbestandsmerkmal des Computerbetrugs ist, dass der Täter durch eine Tathandlung den Datenverarbeitungsablauf manipuliert. Der Täter muss also Einfluss auf das Ergebnis des Datenverarbeitungsablaufs genommen haben. Zu solchen strafbaren Manipulationen zählen der Missbrauch von Telefonkarten, Kreditkarten, ec-Karten sowie der unerlaubte Zugriff auf das Online-Konto. Wer aber seine eigene Kreditkarte missbraucht, indem er diese benutzt, ohne den Kredit zurückzahlen zu können, begeht keinen Computerbetrug, kann aber möglicherweise wegen Missbrauch von Scheck- und Kreditkarten nach § 266b StGB bestraft werden. Ein strafbarer Computerbetrug liegt beispielsweise vor, wenn der Täter ohne Erlaubnis des Kontoinhabers die PIN- und TAN-Daten für das Online-Konto eingibt und Überweisungen veranlasst.
Unmittelbarer Vermögensschaden die Folge
Als weiteres Tatbestandsmerkmal muss als „unmittelbare“ Folge ein Vermögensschaden eintreten. Im oben genannten Beispiel des unbefugten Zugriffs auf das Online-Konto stellt die durch Überweisungen entstehende Vermögensminderung einen unmittelbaren Vermögensschaden dar – je nach Fall bei der Bank oder beim Kontoinhaber: Zwar wird durch solche Manipulationen zunächst „nur“ die Bank geschädigt, welche aber durch vertragliche Konstruktionen üblicherweise den Schaden auf den Kontoinhaber abzuwälzen sucht.
Nicht ausreichend als unmittelbarer Vermögensschaden ist die Überwindung von elektronischen Sperren, wie zum Beispiel die Wegfahrsperre eines Fahrzeugs: Denn für den Eintritt des Vermögensschadens ist noch eine weitere Handlung – das Wegfahren – erforderlich.
Höhere Strafe bei besonders schweren Fällen
In besonders schweren Fällen des Computerbetrugs reicht das Strafmaß von sechs Monaten Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren. So zählen zu den besonders schweren Fällen, wer beispielsweise Computerbetrug wie einen Nebenverdienst begeht, oder diese Straftat als Mitglied einer Bande begeht, die wiederholt Computerbetrug begehen möchte. Als Mitglied einer Bande zählt, wer sich mit mindestens zwei Komplizen zusammengetan hat. Als weitere Beispiele zählt das Gesetz als besonders schweren Fall auf, wenn der Täter einen Vermögensverlust großen Ausmaßes, also von über 50.000 Euro, verursacht oder das Opfer in wirtschaftliche Not bringt, beispielweise der Betroffene seinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten kann.
Artikel teilen:
Sie benötigen persönliche Beratung zum Thema Computerbetrug?
Rechtstipps zu "Computerbetrug" | Seite 3
-
25.05.2021 Rechtsanwalt Dr. Heiko Löw„… und gegen die Kunden Ermittlungsverfahren wegen Computerbetrugs und Verstößen gegen das Urhebergesetz eingeleitet (vgl. https://tarnkappe.info/bravo-mercado-kaeufer-der-fire-tv-sticks-werden …“ Weiterlesen
-
11.05.2021 Rechts- und Fachanwältin Angelika Jackwerth„… erstattete die Klägerin Strafanzeige wegen Computerbetrugs und kündigte das Konto, das im Juli 2019 geschlossen wurde. Anschließend verlangte die Klägerin von der Bank das Geld zurück. Die Bank wehrte …“ Weiterlesen
-
07.05.2024 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… . Was kann man mir vorwerfen, wenn ich Kunde bei Crimenetwork war? In den laufenden Verfahren lauten die Beschuldigungen unter anderem auf Betrug, Computerbetrug, Geldwäsche, Datenhehlerei, sowie …“ Weiterlesen
-
03.08.2021 Rechtsanwältin Vanessa Gölzer„… als Beschuldigter oder einen Äußerungsbogen von der Polizei wegen des Verdachts auf Computerbetrug erhält, sollte diese Post nicht beantworten. Es ist vielmehr ratsam, sich sofort an einen Strafverteidiger …“ Weiterlesen
-
03.03.2021 Rechtsanwalt Jan B. Heidicker„… Urheberrechtsstraftaten in Betracht sowie auch Betrugsstraftaten. Durch die Vornahme der Handlungen der jeweiligen Nutzer steht hier stets ein Computerbetrug gem. § 263 a StGB im Raum. Das Besondere hierbei …“ Weiterlesen
-
18.02.2021 Rechtsanwalt Jan Frederik Strasmann LL.M.„… , kann auch eine Straftat in Form eines Computerbetruges vorliegen. In diesem Fall sollten die Betroffenen in jedem Fall eine Strafanzeige bei der Polizei stellen.“ Weiterlesen
-
04.07.2023 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… dass die Nutzungsgebühren an die Inhaber der Senderechte weitergeleitet werden. Die Betreiber solcher Seiten machen sich im Sinne des Strafgesetzbuches des Computerbetruges und der Urheberrechtsverletzung schuldig …“ Weiterlesen
-
28.09.2020 Rechtsanwältin Verteidigerin Dr. Jasmin Haider Maître en droit„… die wichtigsten Straftatbestände bei der Internet Kriminalität. Ausspähen von Daten gem. § 202a StGB Datenveränderung gem. § 303a StGB Computerbetrug nach § 263a StGB Opfer eines Cyberangriffs? Anzeige …“ Weiterlesen
-
24.09.2020 Rechtsanwalt Dr. Ulrich Schulte am Hülse„… kein Computerbetrug gemäß § 263a StGB vor, stellte das LG Berlin fest. Denn die Kläger tragen vor, die Klägerin habe selbst im Einverständnis mit dem Kläger die Überweisungen ausgeführt. Der Beklagte …“ Weiterlesen
-
11.09.2023 Rechtsanwältin Handan Kes„… dargelegt, dass ein Computerbetrug vorgelegen hat.“ >>>Die Bank kann den Anscheinsbeweis nicht erschüttern, indem sie lediglich angibt, der Kunde habe seine persönlichen Sicherheitsmerkmale …“ Weiterlesen
-
04.06.2020 Rechtsanwalt Markus Rassi Warai„… kann. Strafrechtliche Folgen des Cardsharing Den Betreibern solcher Cardsharing-Modelle droht vor allem eine Anzeige wegen Computerbetruges gemäß § 263a Abs. 1 StGB zum Schaden des Senders Sky. Zudem wird der Tatbestand …“ Weiterlesen
-
04.07.2023 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… an der Selbstscankasse nun als Betrug (§ 263 StGB), Computerbetrug (§ 263a StGB) oder Diebstahl (§ 242 StGB) wertet, ist im Ergebnis für den Beschuldigten egal, da das Strafmaß bei allen drei Straftatbeständen …“ Weiterlesen
-
28.09.2021 Rechtsanwalt Benjamin Grunst„… Formen des Betruges, wie den Computerbetrug, Subventionsbetrug, Kapitalanlagenbetrug, Versicherungsbetrug, Erschleichen von Leistungen und den Kreditbetrug. Im Zusammenhang mit Falschangaben in Anträgen …“ Weiterlesen
-
09.04.2020 Rechtsanwalt Dr. Andrew Patzschke„… hier der Straftatbestand des Computerbetruges gemäß § 263a StGB in Betracht. Hiernach macht sich strafbar, wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen …“ Weiterlesen
-
03.02.2020 Rechtsanwalt Dr. Martin Heinzelmann LL.M.„… , als die Täter die Geldscheine an sich nahmen. Somit hatten sich die Täter des gemeinschaftlich begangenen Betrugs in mehreren Fällen strafbar gemacht. Ein Computerbetrug gemäß § 263 a Abs. 1, 25 Abs. 2 StGB …“ Weiterlesen
-
04.07.2023 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… von Cardsharing macht sich in der Regel des Computerbetruges strafbar. Ferner liegt in der Regel auch eine Strafbarkeit nach dem Urheberrecht, nämlich nach § 108b UrhG vor. Welche Strafe droht …“ Weiterlesen
-
11.05.2023 Rechtsanwalt Sören Grigutsch„… im Sinne des Betrugs darstellt. Dass hierdurch Strafbarkeitslücken entstehen, die es zu schließen gilt, hat der Gesetzgeber erkannt und den Straftatbestand des Computerbetrugs nach § 263a StGB eingeführt …“ Weiterlesen
-
11.07.2023 Rechtsanwalt, Steuerberater Jan-Henrik Leifeld„… sich ebenfalls wegen Betrugs, Computerbetrugs oder Erpressung (z. B. Ransomware) strafbar gemacht haben. Wenn man nur die bloße Aktivität auf Wall Street Market betrachtet, also das Kaufen und/oder Verkaufen …“ Weiterlesen
-
17.03.2019 Rechtsanwältin Heike Michaelis„… der Massedaten und Kundendaten werden gegen die Kunden der Cardharing-Anbieter Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Ausspähens von Daten bzw. Computerbetrug eingeleitet. Die Strafbarkeit von Pay-TV …“ Weiterlesen
-
19.11.2018 Rechtsanwalt Simeon Feuerstein„… auch den Tatbestand des Computerbetrugs, doch auch dieser ist nicht verwirklicht. Damit ein Computerbetrug vorliegen könnte, müsste der Inhaber des Geschäfts als Eigentümer der Waren bewusst über die Waren …“ Weiterlesen
-
04.07.2023 Rechtsanwalt Dr. Matthias Brauer LL.M.„… Tat (der sogenannten "Vortat") herrühren, verborgen bzw. umgetauscht oder übertragen haben. Typische Vortaten, aus denen das zu waschende Geld herrührt, sind beispielsweise Computerbetrug, wobei …“ Weiterlesen
-
15.03.2018 Rechtsanwalt Philipp Adam„Das Amtsgericht München (Jugendschöffengericht) hat mit einem Urteil vom 05.02.2018, Aktenzeichen 1015 Ls 455 Js 167072/16 jug, einen 21-jährigen Angeklagten aus München u. a. wegen Computerbetruges …“ Weiterlesen
-
25.02.2018 Rechtsanwalt Christian Fiehl„… es sich bei der Verwendung von gestohlenen Kreditkarten und EC-Karten mit entweder gefälschten oder ebenfalls gestohlenen PIN- oder TAN-Nummern um einen Computerbetrug. Nach § 263a StGB macht sich nämlich …“ Weiterlesen
-
08.05.2023 Rechtsanwalt Benjamin Grunst„Sollten Sie eine Vorladung wegen Computerbetrugs erhalten, sollten Sie dieser in der Regel erst einmal nicht sofort folgen, sondern lieber vorab einen Anwalt für Strafrecht konsultieren …“ Weiterlesen