Der Versorgungsausgleich

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Der Versorgungsausgleich ist ein Verfahren, das dazu dient, die während der Ehe erworbenen Rentenanwartschaften der Ehepartner gerecht zu teilen, wenn die Ehe geschieden wird. Der Versorgungsausgleich wird im Scheidungsverfahren durchgeführt, ein gesonderter Antrag ist  nicht notwendig. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

Ausschluss wegen kurzer Ehedauer: Bei kurzen Ehen (weniger als drei Jahre) wird der Versorgungsausgleich nur auf Antrag eines der Ehepartner durchgeführt. Dies kann zu einer erheblichen Verkürzung der Verfahrensdauer führen.

Ausschluss aufgrund von Eheverträgen: Die Ehepartner können den Versorgungsausgleich zudem im Rahmen eines Ehevertrages ausschließen. In diesen Fällen wird das Familiengericht den Ausschluss des Versorgungsausgleichs überprüfen, um sicherzustellen, dass keiner der Ehepartner durch den Ausschluss unangemessen benachteiligt wird. 

Vollständige Offenlegung der Versorgungsanwartschaften: Beide Ehepartner sind verpflichtet, alle relevanten Informationen über ihre Rentenanwartschaften offenzulegen. Dies umfasst Rentenansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung, betrieblichen Altersvorsorgeplänen und privaten Rentenversicherungen.

Berechnung der Ausgleichswerte: Das Familiengericht berechnet die Ausgleichswerte für die Rentenanwartschaften beider Ehepartner. Dabei werden die während der Ehezeit erworbenen Anwartschaften ermittelt und gleichmäßig aufgeteilt. Es ist wichtig zu beachten, dass nur die während der Ehezeit erworbenen Anwartschaften betroffen sind.

Wertausgleichsoptionen prüfen: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Versorgungsausgleich durchzuführen. Neben der internen Teilung, bei der die Rentenanwartschaften direkt aufgeteilt werden, gibt es auch die Option des Kapitalausgleichs. Dies kann in bestimmten Fällen vorteilhafter sein.

Renteninformationen überprüfen: Es ist ratsam, die erhaltenen Renteninformationen sorgfältig zu prüfen, um sicherzustellen, dass die Berechnungen des Versorgungsausgleichs korrekt sind. Falls Unstimmigkeiten auftreten, sollten Sie sich an einen Anwalt für Familienrecht wenden.

Beratung durch Experten in Anspruch nehmen: Da der Versorgungsausgleich recht komplex sein kann, ist es empfehlenswert, sich von einem erfahrenen Anwalt für Familienrecht beraten zu lassen. Ein Anwalt kann Ihnen bei der Überprüfung der Berechnungen und der Auswahl der besten Optionen für Ihren Fall helfen.

Änderungen im Laufe der Zeit beachten: Rentenansprüche und -pläne können sich im Laufe der Zeit ändern. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Versorgungsausgleich auf dem aktuellen Stand ist, insbesondere wenn sich die finanzielle Situation eines Ehepartners wesentlich ändert.

Den Versorgungsausgleich bei einer Scheidung richtig zu handhaben, erfordert Sorgfalt und Fachkenntnisse. Daher sollten Sie stets professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass Ihre Rechte und Interessen angemessen vertreten werden. 


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