Enkeltrick 2.0: Wie Betrüger durch KI und Audio Deepfakes Geschädigte täuschen

  • 6 Minuten Lesezeit

Audio-Deepfakes mit Künstlicher Intelligenz werden vermehrt für eine moderne Form des Enkeltricks eingesetzt. 

Mithilfe von KI werden Stimmproben - beispielsweise aus Social Media Videosequenzen - gesammelt und synthetisiert, um nahezu identische Audioaufnahmen zu erstellen. 

Unsere Kanzlei hat vermehrt Fälle erlebt, bei denen Geschädigte von solch täuschend echten Anrufen berichteten. 

Diese Technologie, die ursprünglich für innovative Medienanwendungen entwickelt wurde, findet nun einen dunklen Zweck in den Händen von Betrügern. Es ist höchste Zeit, sich dieser neuen Gefahr bewusst zu werden und sich davor zu schützen.

Doch auch Menschen, die bereits durch einen solchen Betrug finanziell geschädigt wurden, bieten wir Unterstützung an und prüfen die rechtlichen Möglichkeiten, Ihr Geld zurückzuholen.

Nehmen Sie noch heute Kontakt zu meiner Kanzlei auf.

Hilfsangebot durch den Anwalt

Hier folgen die Hilfsmaßnahmen, die ein Anwalt bieten kann.

Rechtliche Beratung bei Täuschung durch Audio-Deepfakes

Es ist nicht immer einfach, die Nuancen und Komplexitäten des Gesetzes zu verstehen, insbesondere wenn es um neue Technologien wie Audio-Deepfakes geht. 

Ein erfahrener Anwalt kann Ihnen helfen, die Situation zu bewerten, Ihre Rechte zu verstehen und die besten Schritte zu planen. Sie müssen nicht allein durch diese belastende Zeit gehen. 

Durch fundierte rechtliche Beratung können Geschädigte und Betroffene sich sicher fühlen, dass ihre Interessen geschützt sind.

Schritte zur Durchsetzung Ihrer Ansprüche

Wenn Sie glauben, dass Sie durch einen Audio-Deepfake getäuscht wurden, gibt es klare rechtliche Schritte, die unternommen werden können. 

Ein Anwalt kann Ihnen dabei helfen, Beweise zu sammeln, Zeugen zu befragen und gegebenenfalls Klage einzureichen. Dieser Prozess kann zwar komplex sein, aber mit der richtigen Unterstützung und Expertise wird er weitaus verständlicher und weniger überwältigend.

Wie wir Geschädigten helfen können

Unsere Kanzlei hat sich darauf spezialisiert, Geschädigte in solchen schwierigen Situationen zu unterstützen. 

Unser Team aus engagierten Anwälten ist stets auf dem Laufenden über die neuesten technologischen Entwicklungen und juristischen Urteile in diesem Bereich. 

Deepfake-Betrugsmaschen: Ein Überblick

Deepfakes sind nicht nur beeindruckende technologische Fortschritte, sondern haben auch ein dunkles Potenzial, wenn sie missbräuchlich eingesetzt werden. 

Insbesondere in der Betrugslandschaft haben sie sich als wirksames Mittel zur Täuschung und Manipulation etabliert. 

Doch welche Betrugsmaschen gibt es und wer ist die Zielgruppe? 

Im Folgenden geben wir einen Überblick.


Telefonbetrug: Gefälschte Stimmen, echte Gefahr

Eines der häufigsten und emotional belastendsten Szenarien ist der Telefonbetrug, bei dem Deepfakes eingesetzt werden. 

Hier versuchen Betrüger, sich als vertraute Personen auszugeben, indem sie die Stimmen von Familienmitgliedern oder Freunden imitieren.

Angebliche Notfälle

Ein weit verbreitetes Vorgehen ist die Vortäuschung eines Notfalls. Der Geschädigte erhält einen Anruf von einem "verletzten" oder "entführten" Angehörigen, der dringend finanzielle Hilfe benötigt. Diese täuschend echten Anrufe können dazu führen, dass Personen Geld überweisen, in der Annahme, einem geliebten Menschen zu helfen.

Erpressungsversuche

In anderen Fällen behaupten Betrüger, kompromittierendes Material zu besitzen und fordern Geld im Austausch für deren Nichtveröffentlichung. Mit Deepfake-Technologie können sie überzeugende Beweise vortäuschen, um ihre Forderungen zu untermauern.


CEO-Betrug: Die "Fake President" Masche

Ein weiterer raffinierter Deepfake-Betrug zielt direkt auf Unternehmen ab. Hier nutzen Kriminelle die Technologie, um sich als Führungskraft oder Manager eines Unternehmens auszugeben.

Gefälschte Anweisungen

In der Regel kontaktiert der Betrüger einen Mitarbeiter telefonisch und gibt sich als CEO oder ein hochrangiger Manager aus. Sie fordern den Mitarbeiter auf, dringende und oft beträchtliche Geldtransfers durchzuführen, meist mit dem Vorwand einer vertraulichen Geschäftschance oder einer Notlage.


Politische Manipulation: Die Macht der gefälschten Worte

Deepfakes beschränken sich nicht nur auf finanzielle Betrügereien. Sie können auch genutzt werden, um die politische Landschaft zu beeinflussen.

Falsche Botschaften

Indem sie die Stimmen oder das Aussehen von Politikern und anderen öffentlichen Persönlichkeiten imitieren, können Betrüger gefälschte Botschaften verbreiten. Dies kann zu Fehlinformationen, Skandalen oder sogar politischen Unruhen führen. Das Vertrauen in echte Nachrichten und Informationen kann dabei stark untergraben werden, mit potenziell gravierenden Folgen für die demokratische Ordnung.

Informationen zu Audio-Deepfakes

Was sind Audio-Deepfakes?

Audio-Deepfakes sind künstlich erzeugte Audioaufnahmen, die oft so täuschend echt klingen, dass sie von Originalaufnahmen kaum zu unterscheiden sind. Mit moderner KI-Technologie können Stimmen von realen Personen so imitiert werden, dass sie ganz neue Sätze sagen, als ob sie tatsächlich von diesen Personen ausgesprochen worden wären.

Wie funktioniert die Technologie hinter den Deepfakes?

Hinter den Deepfakes steckt eine fortschrittliche Künstliche Intelligenz, insbesondere neuronale Netzwerke, die als Generative Adversarial Networks (GANs) bezeichnet werden. 

Bei dieser Technik "lernt" das Netzwerk aus einer großen Menge von Audioaufnahmen einer bestimmten Stimme. 

Ein Teil des Netzwerks, der "Generator", versucht, eine Audioaufnahme zu erstellen, während ein anderer Teil, der "Diskriminator", versucht, zwischen echten und vom Generator erstellten Aufnahmen zu unterscheiden. Durch diesen ständigen Wettbewerb werden die Deepfakes immer überzeugender.

Die Evolution des Enkeltricks: Vom klassischen Anruf zum Audio-Deepfake

Der traditionelle Enkeltrick basiert auf Täuschung und Manipulation, wobei sich Betrüger am Telefon als vertraute Personen ausgeben. Mit der Einführung von Audio-Deepfakes hat diese Betrugsmethode jedoch eine neue, technologisch fortgeschrittene Dimension erreicht. 

Während früher schlichtweg auf Überredung und Improvisation gesetzt wurde, ermöglicht die Deepfake-Technologie den Betrügern nun, die tatsächliche Stimme von Verwandten oder anderen vertrauten Personen zu imitieren. 

Dies steigert die Überzeugungskraft solcher Anrufe erheblich und erhöht das Risiko für die Betroffenen, getäuscht zu werden.

Woher haben die Betrüger meine Stimme?

In unserer vernetzten Welt hinterlassen wir oft unbewusst digitale Spuren. Dies gilt insbesondere für unsere Stimme. Es gibt verschiedene Wege, wie Betrüger an Audioaufnahmen einer Person gelangen können:

  1. Öffentliche Quellen: In Zeiten von Podcasts, Webinaren, YouTube-Videos und anderen sozialen Medienplattformen sind viele Stimmaufzeichnungen öffentlich zugänglich. Eine Person, die regelmäßig online Inhalte teilt, bietet Betrügern eine leicht zugängliche Quelle für Stimmproben.
  2. Abgefangene Telefonate: Weniger häufig, aber technisch möglich, können Telefonate über unsichere Netzwerke abgefangen und aufgezeichnet werden.
  3. Apps und Software: Einige Apps, insbesondere solche von unbekannten Entwicklern, könnten den Zugriff auf das Mikrofon eines Geräts erfordern, ohne dass es einen offensichtlichen Grund dafür gibt. Diese Apps könnten im Hintergrund Aufnahmen erstellen.
  4. Phishing-Anrufe: Betrüger könnten vorgetäuschte Telefonanrufe durchführen, bei denen der/die Geschädigte dazu verleitet wird, bestimmte Sätze oder Wörter zu wiederholen, die dann aufgezeichnet werden.

Fazit und Ausblick

Die Zukunft der Deepfakes und potenzielle Entwicklungen

Mit der rasanten Entwicklung in der Künstlichen Intelligenz haben Deepfakes ein Niveau erreicht, das beispiellos ist. Die Qualität, mit der Stimmen und Bilder heute nachgeahmt werden können, war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Doch was bringt die Zukunft?

Es ist zu erwarten, dass die Technologie hinter Deepfakes weiter verfeinert wird, was sie noch überzeugender und schwerer zu entlarven macht. 

Während sie in kreativen Branchen wie Film und Musik durchaus positive Anwendungen finden könnten, sind die potenziellen Missbrauchsgefahren nicht zu unterschätzen. 

Zum Beispiel könnten politische Deepfakes dazu verwendet werden, Wahlen zu beeinflussen, indem gefälschte Aussagen von Kandidaten verbreitet werden.

Darüber hinaus könnte die Integration von Deepfakes in Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Umgebungen zu immersiveren Erlebnissen führen, aber auch hier liegt das Risiko der Täuschung und Manipulation auf der Hand.

Abschließende Gedanken zum Schutz von Geschädigten und Betroffenen

In einer Zeit, in der Technologie so mächtige Werkzeuge in die Hände sowohl von Innovatoren als auch von Betrügern legt, ist Wachsamkeit der Schlüssel. 

Für Geschädigte und Betroffene von Deepfake-Betrügereien ist es unerlässlich, stets auf dem Laufenden zu bleiben und sich über die neuesten Techniken und Taktiken im Klaren zu sein.

Es ist von größter Bedeutung, kritisch gegenüber jeder Information oder Anfrage zu sein, die ungewöhnlich erscheint, insbesondere wenn sie emotionale oder finanzielle Entscheidungen betrifft. 

Zudem ist es ratsam, sich regelmäßig über Sicherheitsupdates und -praktiken zu informieren und sich mit vertrauenswürdigen Quellen und Experten zu vernetzen.

Insgesamt liegt die beste Verteidigung gegen Deepfake-Betrug in der Kombination aus technologischer Wachsamkeit, Bildung und einem gesunden Misstrauen gegenüber dem Unbekannten. 

Indem wir uns der Risiken bewusst sind und proaktive Schritte zum Schutz unternehmen, können wir die Chancen minimieren, Betroffene solcher raffinierten Täuschungen zu werden.

Wenn Sie selbst Geschädigter solcher Betrugsmaschen geworden sind oder Fragen zur Thematik haben, zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen. Die Kanzlei Herfurtner steht Betroffenen bundesweit zur Seite.

Foto(s): https://kanzlei-herfurtner.de, ©Adobe Stock/Axel Bueckert, ©Adobe Stock/Gelpi


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