Landgericht Gießen verurteilt Finanzagenten/ Wertverwalter zum Schadensersatz

Phishing-Opfer erhält knapp € 19.000,- zurück. 

Was war passiert?

Unser Mandant erhielt einen Telefonanruf von einem vermeintlichen Mitarbeiter seiner Hausbank. Ihm wurde von dem vermeintlichen Bankmitarbeiter mitgeteilt, dass angeblich drei Überweisungsaufträge ausgehend von einer belgischen IP Adresse vorlägen. Er müsse diese über seine Banking App freigeben, um die Ausführung der Überweisungen zu verhindern. 

Mit der Freigabe der Überweisungen überwies unser Mandant unwissentlich knapp € 19.000,- an den nun von uns verklagten Finanzagenten. Dieser tauschte das auf seinem Konto eingegangene Geld  unseres Mandanten sofort nach dessen Eingang abzüglich einer einbehaltenen Provision in Bitcoins um und zahlte diese dann auf ein von seinen Auftraggebern genanntes Konto. 

Finanzagent beging Geldwäsche

Das Landgericht Gießen bestätigte in seinem Urteil vom 08.02.2022 die von uns vertretene Auffassung, dass der Finanzagent den Tatbestand der leichtfertigen Geldwäsche begangen hat und unserem Mandanten daher zum Schadensersatz verpflichtet ist. Die Versuche des Finanzagenten, zu behaupten, er sei hinsichtlich der Herkunft des Geldes gutgläubig gewesen, ließ das Gericht nicht durchgehen. 

Sind auch Sie betroffen?

Rechtsanwältin Dr. Birte Eckardt aus der auf Bank- und Kapitalmarktrecht sowie Verbraucherrecht spezialisierten Kanzlei Dr. Eckardt und Klinger freut sich über dieses von ihr erstrittene Urteil und rät jedem Betroffenen, der von einem derartigen Betrug betroffen ist, von einem spezialisierten Rechtsanwalt prüfen zu lassen, ob ihm Schadensersatzansprüche gegen den Empfänger des überwiesenen Geldes Schadensersatzansprüche zustehen. Auch Erstattungsansprüche gegen die Hausbank kommen unter Umständen in Betracht, die die Kanzlei Dr. Eckardt und Klinger ebenfalls gerne für Sie durchsetzt.