Online-Sportwetten: Eine Frage der Legalität

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Das Geschäft mit Online-Sportwetten boomt: Allein 2023 hat die Branche fast 2 Milliarden Euro Umsatz erzielt – Tendenz steigend. Dabei ist das Tippen auf Online-Plattformen erst seit ein paar Jahren überhaupt erlaubt und zudem streng reguliert. Welche Voraussetzungen Wettanbieter erfüllen müssen, wann Online-Glücksspiel illegal ist und woran Sie das erkennen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Glücksspiellizenz für Online-Sportwetten erforderlich

Wer in Deutschland legal Glücksspiel anbieten will, braucht – online sowie offline – eine Lizenz. Ausgestellt wird solch eine Konzession von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Sie prüft, ob Unternehmen sich an das geltende Glücksspielrecht, insbesondere den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), halten. Nur, wenn ein Anbieter alle gesetzlichen Anforderungen zum Spielerschutz erfüllt, erhält er eine Spielerlaubnis. 

Das war aber nicht immer so: Private Wettanbieter können erst seit Ende 2020 Genehmigungen für Online-Sportwetten beantragen. Davor herrschte ein striktes Verbot, das die Betreiber durch Lizenzen aus Malta oder Gibraltar zu umgehen versuchten. 

Mittlerweile ist auch der deutsche Markt für`s Online-Zocken geöffnet. Trotzdem finden laut einer Studie des Deutschen Sportwettenverbandes rund 50% aller Online-Glücksspiele immer noch auf illegalen Plattformen statt. Für Verbraucher:innen ist oft nicht ersichtlich, auf welchen Seiten sie bedenkenlos spielen können und welche keine gültige Konzession haben. Die Whitelist der GGL bietet hier eine gute Orientierung, da dort alle Wettanbieter mit einer gültigen Lizenz aufgeführt sind.

Rechtliche Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrages

Damit ein Betreiber eine Glücksspiellizenz überhaupt erhalten kann, muss er die gesetzlichen Auflagen des GlüStV einhalten. Im Zentrum stehen dabei der Spielerschutz und die Förderung ordnungsgemäßen Glücksspiels. Beides will der Gesetzgeber unter anderem durch: 

  • ein anbieterübergreifendes, monatliches Einzahlungslimit für alle Spieler:innen,
  • vollständige Identitätsprüfungen der Spielerschaft durch die Anbieter,
  • die Nutzung eines Sperrsystems (OASIS oder LUGAS) für glücksspielgefährdete Spieler:innen und
  • das Verbot des sogenannten Cashouts 

sicherstellen. Wettbetreiber, die sich nicht an diese Vorgaben halten (können), bekommen keine Konzession und dürfen ihre Dienste damit nicht legal anbieten. Doch Vorsicht: Erfahrungsgemäß verstoßen auch Unternehmen mit einer Lizenz gegen geltendes Glücksspielrecht, indem sie beispielsweise Cashouts oder andere illegale Methoden zur Gewinnmaximierung nutzen. Kontrollieren Sie daher immer genau das Angebot der Online-Plattformen und lassen Sie sich im Zweifel nicht auf ein Spiel ein. 

Illegale Online-Sportwetten: Wetteinsätze können zurückgefordert werden

Haben Sie bei einem Anbieter ohne Lizenz gespielt oder hält sich die Wettplattform nicht an Glücksspielregularien, stehen Ihre Chancen, verlorene Wetteinsätze zurückzuerhalten, sehr gut. Wir unterstützen Sie gerne kostenlos bei der Durchsetzung Ihrer Rechte. In unserer ebenfalls kostenlosen und unverbindlichen Ersteinschätzung klären wir innerhalb weniger Minuten, welches Vorgehen sich für Sie am besten lohnt. 

Foto(s): Eigenes Bild

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