Ransomware-Angriffe: Was nun?
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Was Unternehmer und Verbraucher bei einem Ransomware-Angriffe wissen müssen
Ransomware-Angriffe sind eine zunehmende Bedrohung für Unternehmen und Verbraucher.
Ein Ransomware-Angriff ist ein Cyberangriff, bei dem die Angreifer den Zugriff auf Daten oder Systeme eines Opfers blockieren oder verschlüsseln und anschließend ein Lösegeld für die Freigabe verlangen.
Die Angreifer können dies auf verschiedene Weise tun. Eine beliebte Methode ist die Verwendung von Phishing-E-Mails, in denen sie dem Opfer einen bösartigen Anhang oder Link senden. Wenn das Opfer den Anhang öffnet oder den Link anklickt, wird die Ransomware auf dem Computer oder Gerät des Opfers installiert.
Sobald die Ransomware installiert ist, verschlüsselt sie die Daten des Opfers. Die Daten können dann nicht mehr geöffnet oder verwendet werden.
Die Angreifer verlangen dann vom Opfer ein Lösegeld in Form von Kryptowährung, um die Verschlüsselung aufzuheben.
Ein Beispiel für einen Ransomware-Angriff ist der Angriff auf die Colonial Pipeline im Jahr 2021. Die Angreifer verschlüsselten die Daten der Pipeline und forderten ein Lösegeld von 4,4 Millionen US-Dollar. Die Pipeline musste für mehrere Tage geschlossen werden, was zu einer erheblichen Störung der Benzinversorgung in den Vereinigten Staaten führte.
Die Folgen eines Ransomware-Angriffs können für Unternehmen und Organisationen verheerend sein. Neben den finanziellen Kosten können Ransomware-Angriffe auch zu Produktionsausfällen, Reputationsschäden und Kundenverlust führen.
Wie können Sie sich schützen?
Um sich vor Ransomware-Angriffen zu schützen, sollten Unternehmen und Organisationen folgende Maßnahmen ergreifen:
- Bewusstsein für Cybersicherheit schaffen. Mitarbeiter sollten über die Gefahren von Ransomware geschult werden und wissen, wie sie sich schützen können.
- Software-Updates und Patches auf dem neuesten Stand halten. Software-Updates enthalten häufig Sicherheitslücken, die von Ransomware-Angreifern ausgenutzt werden können.
- Eine gute Cybersicherheitslösung verwenden. Eine gute Cybersicherheitslösung kann Ransomware-Angriffe erkennen und verhindern. Dazu gehört auch eine starke Passwortstrategie.
- Backups erstellen und regelmäßig testen. Backups sind wichtig, um die Daten im Falle eines Ransomware-Angriffs wiederherstellen zu können.
- IT-Sicherheitsprofis beauftragen: Die beste Sicherheit bietet die Unterstützung durch Spezialisten für Cybersicherheit.
Hier sind einige Tipps, wie Sie sich vor Ransomware-Angriffen schützen können:
- Öffnen Sie keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern.
- Klicken Sie nicht auf Links in E-Mails von unbekannten Absendern.
- Installieren Sie nur Software von vertrauenswürdigen Quellen.
- Halten Sie Ihre Software auf dem neuesten Stand.
- Verwenden Sie eine starke Passwort-Richtlinie.
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung.
- Erstellen Sie regelmäßige Backups Ihrer Daten.
Was tun, wenn man Opfer eines Ransomware-Angriffs wird?
Wenn Sie Opfer eines Ransomware-Angriffs werden, sollten Sie Folgendes tun:
- Ruhe bewahren.
- Benachrichtigen Sie Ihre IT-Abteilung oder einen Cybersicherheitsexperten
- Ändern Sie Ihre Passwörter.
- Erstellen Sie ein Backup Ihrer Daten.
- Bezahlen Sie das Lösegeld nur als letztes Mittel.
Die Zahlung des Lösegeldes ist keine Garantie dafür, dass Sie Ihre Daten wiederherstellen können. Es ist auch möglich, dass die Angreifer Ihre Daten nach der Zahlung weiterhin verschlüsseln.
Versicherungsschutz
In Deutschland besteht grundsätzlich kein Versicherungsschutz für Lösegeldzahlungen. Allerdings bieten einige Versicherer mittlerweile spezielle Cyberversicherungen an, die auch Lösegeldzahlungen abdecken können. Diese Versicherungen sind jedoch oft sehr teuer. Halten Sie die Vorgaben des Versicherers ein und informieren Sie diesen umgehend über Risiken und Schadensfall. Sonst gefährden Sie den Versicherungsschutz, etwa durch Obliegenheitsverletzungen. Cyberversicherer haben oft die notwendige Erfahrung um zu entscheiden, ob die Zahlung des Lösegeldes oder die Rekonstruktion der Daten der bessere Weg ist.
Strafrechtliche Risiken
Die Zahlung eines Lösegeldes kann in bestimmten Fällen strafbar sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Zahlung zur Unterstützung einer terroristischen Vereinigung dient oder wenn sie zur Erpressung begangen wird. Daher sollten Sie im Schadensfall rechtlichen Rat einholen.
Fazit
Betroffene sollten sich vor einer Lösegeldzahlung genau über die versicherungsrechtlichen und strafrechtlichen Risiken informieren.
Versicherungsschutz
In Deutschland besteht grundsätzlich kein Versicherungsschutz für Lösegeldzahlungen. Dies liegt daran, dass die Zahlung eines Lösegeldes als Risikoabwälzung angesehen wird.
Allerdings bieten einige Versicherer mittlerweile spezielle Cyberversicherungen an, die auch Lösegeldzahlungen abdecken können. Diese Versicherungen sind jedoch oft sehr teuer.
Die Versicherungsbedingungen für Cyberversicherungen sind jedoch oft sehr komplex und enthalten oft Ausschlüsse für bestimmte Arten von Ransomware-Angriffen. Verbraucher sollten daher vor Abschluss einer Cyberversicherung genau die Versicherungsbedingungen prüfen.
Beispiele für Ausschlüsse in Cyberversicherungen:
- Zahlungen an Cyberkriminelle, die als terroristische Vereinigungen eingestuft werden
- Zahlungen an Cyberkriminelle, die als Staaten oder staatliche Organisationen eingestuft werden
- Zahlungen an Cyberkriminelle, die als Regierungsorganisationen eingestuft werden
- Zahlungen an Cyberkriminelle, die als Organisationen eingestuft werden, die mit Regierungsorganisationen verbunden sind
- Zahlungen an Cyberkriminelle, die als Organisationen eingestuft werden, die mit terroristischen Vereinigungen verbunden sind
Strafrechtliche Risiken
Die Zahlung eines Lösegeldes kann in bestimmten Fällen strafbar sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Zahlung zur Unterstützung einer terroristischen Vereinigung dient oder wenn sie zur Erpressung begangen wird.
Unterstützung einer terroristischen Vereinigung
Die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ist nach § 129a StGB strafbar. Dies gilt auch dann, wenn die Zahlung des Lösegeldes dazu dient, die Tätigkeit einer terroristischen Vereinigung zu finanzieren.
Die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung kann mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft werden.
Erpressung
Die Erpressung ist nach § 253 StGB strafbar. Dies gilt auch dann, wenn die Erpressung durch die Zahlung eines Lösegeldes erfüllt wird. Die Erpressung kann mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden.
Beispiele für Erpressung:
- Die Zahlung eines Lösegeldes, um die Freigabe verschlüsselter Daten zu erzwingen
- Die Zahlung eines Lösegeldes, um die Freigabe gestohlener Daten zu erzwingen
- Die Zahlung eines Lösegeldes, um die Freigabe von Informationen zu erzwingen
- Was Verbraucher tun können
Nach dem Cyber-Angriff
Sollte es dennoch zu einem Cyberangriff kommen, ergreifen Sie sofort die notwendigen Schutzmaßnahmen, um eine Ausweitung des Schadens zu verhindern. Informieren Sie umgehend Ihren Systemadministrator. Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Versicherung auf und stimmen Sie eventuelle Maßnahmen ab. Diese entscheidet oft sehr schnell, wie reagiert wird.
In rechtlicher Hinsicht unterstütze ich Sie bei einem Ransomware-Angriff oder anderen Cyber-Attacken als Fachanwalt für Versicherungsrecht und Absolvent des Fachanwaltslehrgangs Informationstechnologierecht gerne.
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