1.326 Anwälte für Unternehmensberatung

Eine Unternehmensberatung wird häufig in Anspruch genommen, um ein oder mehrere Probleme in einem Unternehmen zu lösen, Kosten zu senken oder bei Personalfragen zu helfen. Oft kommt es vor, dass z. B. im Rahmen einer Unternehmensnachfolge - etwa nach einem Firmenverkauf oder einer Erbschaft - bzw. einer Fusion eine Unternehmensbewertung durchgeführt wird, die offenlegt, dass der Betrieb finanzielle Schwierigkeiten hat oder Potenziale bisher ungenutzt blieben. Bei einer Unternehmensberatung wird dann zunächst eine genaue Analyse durchgeführt. Dabei wird unter anderem geklärt, wo die Schwächen bzw. Stärken im Unternehmen liegen, auf welchem Stand das Controlling ist und wie die Finanzlage bzw. Vermögenslage des Unternehmens aussieht. Darauf basierend wird im Rahmen der Unternehmensberatung ein sog. Maßnahmekatalog erstellt. Der Unternehmensberater macht darin Änderungsvorschläge und zeigt Potenziale auf, z. B. Einsparungsmöglichkeiten oder die Änderung des Betriebsablaufs.

Eine drohende Insolvenz des Unternehmens kann also mit einer Unternehmensberatung verhindert werden. Die Unternehmensberatung umfasst aber nicht nur die Beratung selbst, sondern auch die Unterstützung bei der Umsetzung von Änderungsvorschlägen sowie deren Kontrolle. Mit der Verbesserung kann wiederum der Wettbewerb des Unternehmens auf dem freien Markt gesichert werden. Zu beachten ist aber, dass der Beruf „Unternehmensberater" - anders als z. B. der Beruf vom Rechtsanwalt - nicht geschützt ist und daher keine besonderen Berufsqualifikationen erfordert. Das bedeutet theoretisch, dass grundsätzlich jeder Unternehmensberater werden kann und schlimmstenfalls schlechte Konzepte erstellt oder falsche Versprechen macht. Um das zu verhindern, schreibt ein Verhaltenskodex für Unternehmensberater unter anderem vor, dass eine Unternehmensberatung nur in Bereichen zulässig ist, in denen der Berater die nötigen Fachkenntnisse hat. Er muss außerdem objektiv bleiben und Geschäftsgeheimnisse vertraulich behandeln.

Der Vertrag, der im Rahmen der Unternehmensberatung geschlossen wird, ist in der Regel ein Dienstvertrag nach § 611 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Verletzt der Unternehmensberater seine Vertragspflichten und erleidet der Unternehmer deswegen einen Schaden, kann dieser Schadenersatz verlangen. Es ist aber möglich, im Vertrag bzw. den AGB (allgemeine Geschäftsbedingungen) eine Haftungsbeschränkung festzulegen.

Übrigens: Ein Unternehmensberater übt eine freiberufliche Tätigkeit nach § 18 I EStG (Einkommensteuergesetz) aus und muss daher Einkommensteuer zahlen.

(VOI)

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