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Blaue Umweltplakette - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 3 Minuten Lesezeit

Die wichtigsten Fakten

  • Die blaue Umweltplakette ist noch nicht eingeführt, es gibt aber entsprechende Pläne des Umweltbundesamts.
  • Mithilfe der blauen Plakette könnte die Zufahrt von Dieselfahrzeugen in Städte weiter eingeschränkt werden, um so die Qualität der Luft zu verbessern.
  • Während die momentan gültigen Umweltplaketten den Feinstaubgehalt in deutschen Städten verringern sollen, will man mit der blauen Plakette etwas gegen den hohen Stickoxidausstoß tun.
  • Zahlreiche Dieselfahrzeuge könnten nach heutigem Wissensstand gar nicht so umgerüstet werden, dass sie die blaue Plakette bekommen können.

Was ist die blaue Umweltplakette?

Neben den gängigen Umweltplaketten in den Farben rot, gelb und grün könnte unter Umständen schon bald noch eine Umweltplakette in Blau eingeführt werden. Mit der blauen Plakette könnte die Zufahrt von Fahrzeugen mit Dieselmotoren in Städte weiter begrenzt werden, um so die gesundheitsschädliche Stickoxidkonzentration in der Luft zu reduzieren und die Luftqualität zu erhöhen.

Offensichtlich konnte die Umweltbelastung durch die bisherigen Plaketten nicht ausreichend verringert werden. Daher gibt es beim zuständigen Umweltbundesamt (UBA) Bestrebungen, neue Umweltzonen einzurichten.

Nach den Plänen des Umweltbundesamts wäre auch eine gestaffelte Regelung möglich: Während etwas ältere und somit schmutzigere Fahrzeuge dann eine hellblaue Plakette erhalten würden, könnten die besonders sauberen Benziner und Diesel der allerneuesten Generation eine dunkelblaue Plakette bekommen.

Es existiert aber noch kein genauer Zeitplan für die Einführung einer blauen Umweltplakette. Sie befindet sich noch in der Verhandlungsphase.

Wie unterscheiden sich grüne und blaue Umweltplakette?

Die derzeit gültigen Umweltplaketten in Rot, Gelb und Grün, die seit 2008 existieren, haben das Ziel, die Feinstaubkonzentration in deutschen Städten zu reduzieren. Die blaue Plakette der Norm Euro 6 richtet sich dagegen in erster Linie gegen den Ausstoß von Stickoxiden (NOx).

Bei der seit September 2015 für neue Dieselfahrzeuge gültigen Euro-6-Norm liegt der Grenzwert nur noch bei 80 Milligramm Stickoxid pro Kilometer. Zuvor betrug der NOx-Grenzwert 180 Milligramm pro Kilometer.

Bei Überprüfungen im Straßenverkehr traten aber schon deutliche Überschreitungen zutage. Der VW-Abgasskandal, bei dem es ebenfalls um die Manipulation der Stickstoffwerte geht, hat auch seinen Beitrag dazu geleistet, dass es eine Diskussion um die Einführung der blauen Plakette gibt.

Wo in Deutschland ist die höchste Stickoxidkonzentration in der Luft vorhanden?

In folgenden deutschen Städten wurden laut Umweltbundesamt die höchsten Stickoxid-Werte gemessen:

Stadt und Messstationgemessener Stickoxid-Wert laut UBA
Stuttgart (Am Neckartor)82 Mikrogramm pro Kubikmeter
München (Landshuter Allee)80 Mikrogramm pro Kubikmeter
Reutlingen (Lederstraße Ost)66 Mikrogramm pro Kubikmeter
Kiel (Theodor-Heuss-Ring)65 Mikrogramm pro Kubikmeter
Köln (Clevischer Ring)63 Mikrogramm pro Kubikmeter
Hamburg (Habichtstraße)62 Mikrogramm pro Kubikmeter
Düsseldorf (Corneliusstraße)58 Mikrogramm pro Kubikmeter

Wer würde die blaue Umweltplakette bekommen?

Während bisher Umweltzonen mit einer grünen Plakette befahren werden können, dürfte dies bei Einführung der blauen Plakette im Regelfall nur noch mit dieser möglich sein. Sollte das Vorhaben des Umweltbundesamts umgesetzt werden, würden folgende Fahrzeuge eine blaue Umweltplakette erhalten:

  • Dieselfahrzeuge, die die Abgasnorm Euro 6 einhalten,
  • Benziner, die der seit 2001 bei Neufahrzeugen verpflichtenden Abgasnorm Euro 3 entsprechen,
  • Elektrofahrzeuge.

Benzin- und Dieselfahrzeuge, die die genannten Normen nicht erfüllen, dürften dann in gewisse Zonen in Innenstädten nicht mehr einfahren. Bislang sind in Deutschland allerdings lediglich ca. 500.000 Dieselautos in der Lage, die blaue Plakette zu erhalten.

Die meisten Halter der übrigen 13 Millionen vom Fahrverbot betroffen Dieselfahrzeuge hätten dann ein Problem. Schließlich ist es nach derzeitigem Kenntnisstand fast unmöglich, wesentlich ältere Dieselmotoren als Euro 5 mithilfe einer Nachrüstung auf Euro-6-Niveau zu bringen.

Was soll die blaue Plakette kosten?

Zu den möglichen Kosten für die blaue Umweltplakette liegen bislang noch keine Informationen vor.

Welche Vorteile würde die blaue Umweltplakette mit sich bringen?

Sollten die Pläne des Umweltbundesamts umgesetzt werden, würden sie eine bundeseinheitliche Regelung darstellen. Deren Einhaltung wäre leicht zu kontrollieren. Bislang entscheidet jede Stadt weitgehend selbst, welche Vorschriften für die Umweltzonen Gültigkeit erlangen. Zudem gibt es auch bei der Umsetzung von gerichtlichen Entscheidungen bezüglich der zu erlassenden Fahrverbote bisher relativ viel Spielraum.

Außerdem würde die blaue Umweltplakette einen Vorteil für Anwohner bedeuten, die in einer der neuen Umweltzonen wohnen, weil sich die Luftqualität verbessern würde. Hersteller von Elektroautos würden von einer Einführung der neuen Plakette ebenfalls profitieren, denn zahlreiche Fahrer würden sich womöglich um Alternativen zu ihren Dieselfahrzeugen kümmern.


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