CFD u. Forex u. Derivate - Keine Geschäfte an der Börse!

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CFD und Forexgeschäfte definieren sich dadurch, dass der Anleger, auch Trader genannt auf Kursverläufe bestimmter Basiswerte setzt.

Als Basiswerte der CFD dienen, Aktien, Indizies, Währungen, wie z.B.: USD, EUR,YEN. Falls die mit dem Trade festgelegte Kursentwicklung der tatsächlichen Kursentwicklung entspricht gewinnt der Kunden. Falls nicht, verliert er.

Es wird mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz (Margin) im Regelfall ein beachtliches Volumen an Handelsgeschäften ermöglicht (Hebel), womit sehr hohen Verlustrisiken hohe Gewinnchancen gegenüberstehen.

Statistisch gesehen verlieren die meisten Anleger (auf Dauer!) und zwar im Regelfall nahezu alles was sie eingesetzt haben. Damit wird für die meisten Anleger das nicht relevant, was bei der Einholung von Erlaubnissen für die Initiatoren der Handelsplattformen, je nachdem ob sie selbst nur die Trades an Anleger vermitteln, oder aber sogar selbst Wettgegner des Anlegers sind eine Rolles spielt, nämlich: Wie viel an Geld zu hinterlegen ist. 

Viele Anleger realisieren nicht: 

Derivative Wertpapiergeschäfte, wie CFD und Forex, oder Warentermingeschäfte, Krypto Währung  

  • werden nicht einer staatlich überwachten Börse gehandelt, sondern an einem sogenannten Sekundärmarkt.
  • An- und Verkaufspreise werden durch Betreibergesellschaften der Handelsplattformen festgesetzt. Diese Betreibergesellschaften sind im besten Falle staatlich lizensierte Wertpapierhändler.

Diese Handelsplattformen agieren im Sekundärmarkt entweder (nur) als sogenannten "introducing broker" oder aber als Broker mit "großer Brokerlizenz". Introducing broker (zu Deutsch auch "Vermittler") vermitteln Geschäfte an ein anderes Wertpapierhandelsunternehmen, dem sog. "Marketmaker". Oder die Betreibergesellschaft der Handelsplattform hat selbst eine große Brokererlaubnis. Dann ist die Handelsplattform meist auch Wettgegner des Anlegers, da sie das Recht zum Selbsteintritt besitzt. Vertragspartner des Trades sind somit die Finanzdienstleister, selbst,  die an ihrem Firmensitz als Betreibergesellschaft der jew. Handelsgesellschaft unter Finanzaufsicht stehen, z.B.: in Deutschland der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin). Entweder als Vermittler der Derivatgeschäfte oder Vertragsgegner. Eine Vielzahl von Handelsplattformen haben Ihre Betreibergesellschaften auf Zypern so, dass die zypriotische Börsenaufsicht (Cysec) die Aufsicht inne hat. Etliche Betreibergesellschaften befinden sich im (außereuropäischen) Ausland und stehen nicht unter Aufsicht. Letztere Off-Shore Gesellschaften sind dringend zu meiden. Schlichtweg, weil die Betreiber, falls überhaupt möglich, nur sehr schwer rechtlich zu belangen sind. Damit praktizieren häufig Verantwortliche dieser Handelsplattformen häufig Betrugsmodelle, die lediglich die Möglichkeit eines Derivatehandels (wenn auch auf dem virtuellen Kundenkonto perfekt dargestellt) lediglich vorgaukeln. Dies, ohne aber dass überhaupt Rückzahlungen an den Anleger, oder aber der tatsächliche reale Handel über die Darstellung auf dem virtuellen Kundenkonto geplant sind.

Diese off-shore Handelsplattformen (auch sog.: schwarzer Kapitalmarkt) werden häufig von von hochkriminellen Subjekten betrieben. Es finden und fanden sich auch vereinzelt Beispiele für Betreiber die ebenso ohne staatliche Erlaubnis im Deutschen Inland Handelsgeschäfte ohne Erlaubnisse der Deutschen oder Europäischen Aufsicht betrieben. 

Deshalb sollte dringend vom Trader darauf geachtet werden, dass man beim Vertragspartner der CFD Geschäfte eine Handelsplattform mit einer Betreibergesellschaft als Vertragspartner sucht, der als lizensierter Wertpapierhändler in Deutschland, oder zumindest in Europa, Ihren Sitz hat.  

Aber selbst bei lizensierten Wertpapierhändlern bleiben CFD Geschäfte hoch risikoreich und zwar aus Gründen, die dem meisten Tradern meines Erachtens nicht bewusst sind, denn: 

Die Geschäfte finden nicht an einer Börse statt!

Diese Geschäfte werden auf dem sogenannten Sekundärmarkt selbst betrieben, also bestenfalls von einem oder mehreren lizensierten Wertpapierhändlern außerhalb der Börse. Die einzelnen Handelsgeschäfte sind im Gegensatz zur Börse, bei welcher alle zugelassenen Börsenteilnehmer für die Erfüllung der Geschäfte haften, lediglich Geschäfte auf den Sekundärmarkt. Und selbst wenn die Wertpapierhändler die die Handelsplattform betreiben zugelassen und der Aufsicht überwacht sind ,so doch nicht der Abschluss oder die Vermittlung einzelner Geschäfte.  Die Preisbildung auf den Handelsplattformen selbst, also das Abrechnungen der Trades wird hinsichtlich der einzelnen Handelsgeschäfte nicht wie an einer staatlichen Börse durch ein Clearing System vorgeben. Die Abrechnung der An - und Verkaufskurse findet durch die Betreiber der Handelsplattformen statt. Damit besteht die Gefahr der Manipulation.

Im Fall der ausschließlichen Weitervermittlung von einer Handelsplattform, an sog. weitere Handelsplattformen, die Marketmaker sind, diktiert der Marketmaker bzw. der aus seiner Handelsplattform stattfindende Handel die Preisbildung.

Damit besteht die Gefahr der Manipulation.

Die Verantwortlichen der Betreibergesellschaften verdienen entweder an Kosten und Provisionen, oder direkt am Verlust der Kunden. Dies, da ihnen (je nach Ausgestaltung der behördlich erteilten Erlaubnis der Finanzaufsicht) der sogenannte Selbsteintritt gestattet ist (falls sogenante "große Brokererlaubnis erteilt"). 

Damit verfolgen die Verantwortlichen der Handelsplattformen das Ziel, dass möglichst viele Anleger möglichst viele Handelsgeschäfte betreiben.

Durch Werbeversprechen der Betreiber der Handelsplattformen, oder aber der im Internet hoch angepriesenen Möglichkeit Gewinne mit CFD du und Derivatehandel zu betreiben, kann die Gefahr bestehen, dass ein Verbraucher folgenschweren Irrtümern unterliegt.

Nämlich, dass der ein oder andere Verbraucher zu dem nicht ungefährlichen Rückschluss gelangt, dass es eine objektive Möglichkeit gibt nachhaltig Einkünfte zu erwirtschaften. Dies, wenn mit den richtigen Handelstechniken, wie Stopp an Loss Verlusten vorgebeugt, Marktanalysen Glauben geschenkt, durch den Einsatz von Robots Markttrends frühzeitig erkannt und damit nicht nur Gewinnchancen effizient optimiert sondern, auch Verluste ausgegrenzt werden können. In Einzelfällen wurde mir bekannt, dass Verantwortliche von Handelsplattformen durch sogenannte Marktanalysten, Agenten oder persönlichen Berater den Trader immer wieder unaufgefordert empfohlen hatten bestimmte Werte zu handeln, oder sogar diesen bei den Geschäften durch eine entsprechende Einflussnahme "regelrecht die Hand geführt hatten". Halten Sie also Ihr Geld fest! 

Hatten Sie schlechte Erfahrungen gemacht, übermitteln Sie uns Ihre Unterlagen als SCAN  per Mail. Sie erhalten eine kostenfreie Ersteinschätzung und ein Angebot für Ihre rechtliche Interessenvertretung. 


Foto(s): Martin J. Haas


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