CFD - Zahlreiche Verstöße durch BaFin festgestellt

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Dass der Handel mit Finanzprodukten wie CFD alles andere als einfach ist, merken viele Anleger erst, wenn Sie viel Geld investiert und nach einer scheinbar glücklichen Anfangsphase letztendlich alles verloren wird. Nicht selten, dies belegen unsere Mandate werden hierbei gerade auch konservative Verbraucher  gelockt. Diese Anleger sind häufig von Anfangsgewinnen fasziniert und investieren Ersparnisse, Geldmittel aus Erbschaften oder versuchen sogar das Handeltreiben mit CFD nicht nur zum Zweck der Spekulation, sondern der Vermögensbildung oder Bestandteil eines Finanzierungsmodelles zu nutzen. Hiervon ist abzuraten. 

Zum Zweck der Spekulation und wegen des "Kicks" sicherlich ein spannender Zeitvertreib. Allerdings "laufen viele Anleger den Betreibergesellschaften der Handelsplattformen im Internet in die Falle".  

CFD Definition: Derivatives „Wertpapiergeschäft“ mit Hebelwirkung

CFD sind finanzielle Differenzkontrakte. Die Parteien schließen Verträge, mit denen sie wetten, wie sich der Kurs eines bestimmten Basiswerts, wie bspw. Rohstoffe oder Kryptowährungen, kurzfristig entwickelt. Dabei lockt gerade bei Kleinanlegern die Tatsache, dass sie beim Handel mit CFD auch mit einem verhältnismäßig geringen Kapitaleinsatz durch die Hebelwirkung hohe Gewinne erzielen können. Doch genau diese Tatsache, nämlich dass letztendlich „kreditfinanzierte Wetten“ abgeschlossen werden,  macht dieses Finanzinstrument hochspekulativ.

Anleger können die Chancen und Risiken oftmals nicht richtig einschätzen.

Es droht der Totalverlust. Und der Totalverlust des Kunden ist der Gewinn des Wettgegners des Anlegers. Wer Wettgegner ist, können die meisten Anleger nicht erahnen.

Fehlerhafte Risikoeinschätzung:               Intransparenz

Kaum ein Anleger der bereits ein paar erfolgreiche Trades abgeschlossen hat wird die Ansicht vertreten, dass nicht sein Handelsgeschick, oder das Handelsgeschick eines für ihn handelnden Agenten bzw. Vermittler, sondern Zufall, oder ggf. sogar Manipulation ggf. zu Anfangsgewinnen geführt hat.

Die meisten unserer Mandanten waren der Auffassung Handelsgeschäfte an einer Börse zu tätigen. Dies ist aber bei CFD Handel, der ausschließlich im Sekundärhandel von Handelsplattformen angeboten wird nicht der Fall.

Zum Schutz der Anleger hat die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin diverse Allgemeinverfügungen erlassen, die die Vermarktung, den Vertrieb und den Verkauf von finanziellen Differenzkontrakten beschränken.

So hat die Bafin u.a. mit Allgemeinverfügung vom 23.Juli 2019  gefordert, dass eine

  • Gewährleistung des Initial-Margin-Schutzes („Hebelbegrenzung“)

stattzufinden hat. So muss systembedingt darauf geachtet werden, dass ein bestimmter Anteil Haftungskapital im Verhältnis zu den gehandelten Werten verbleibt um die sonst drohende Glattstellung, die viele Anleger unerwartet trifft z u vermeiden.

Das Gegenteil ist häufig der Fall. Nach Untersuchungen der BaFin halten sich ca. 70 % der Betreiberfirmen der Handelsplattformen nicht an die insgesamt in der/den Verfügungen getroffenen Anordnungen.

Dies bietet für betroffene Anleger die Möglichkeit Schadensersatz zu fordern und die Rückabwicklung der Kapitalanlage zu betreiben.

Nicht selten sind Verbraucher zudem von professionellen Vermittlern zur Durchführung der Geschäfte verleitet worden. Auch wenn auf der Handelsplattform vor Verlustrisiken gewarnt wird ist dies kein Freibrief für die Betreiber das anvertraute Kapital ggf. aufgrund eines gezielten Geschäftsmodells durch Kosten und Gebühren herabzuwirtschaften.

Insbesondere Verantwortliche von Handelsplattformen auf Cypern gehören unserem Eindruck nach zu den „Sorgenkindern“ der BaFin. Also lassen Sie sich nicht von falscher Werbung blenden!

Halten Sie daher „Ihr Geld fest“ handeln Sie Derivat und Börsengeschäfte besser nur bei Deutschen Anbietern. Seien Sie sich aber bewusst, dass

  • Ihr Geld auch von Deutschen Anbietern nicht an der Börse gehandelt

und auch nicht

  • die Abrechnungen Ihrer Trades nicht durch ein Clearing System an der Börse erfolgen

sondern vielmehr von Ihrem Vertragspartner, also der Betreibergesellschaft der Handelsplattform.

Die Börsenaufsicht geht davon aus, dass die insoweit verwandte Software (Börsensimulations- Software) eine manipulative Kursabrechnung durch die Verwender zulässt.

Sie sollten daher, aufgrund extrem hoher Verlustrisiken im Derivathandel aber auch wegen drohender Interessenkollision nur Geld investieren, dessen Verlust Sie verkraften können. Und dies gilt auch für Deutsche Betreiber von Handelsplattformen, den auch aus diesen Gründen "kritisch auf die Hände geschaut werden sollte".

Beratern die das Gegenteil behaupten und mitteilen, dass Verlustrisiken beim CFD oder Derivatehandel mit Handelstechniken Stopp- Loss Technik , dem Einsatz von Analysesoftware (Robots) und oder  besonderen Kontomodellen eingedämmt und sogar nachhaltig planbar Renditen erzielt werden können, sollten Sie mit gesunder Skepsis begegnen.

Ist Ihr Geld weg, kann man (im Einzelfall) durchaus erfolgreiche rechtliche Versuche unternehmen um eine Rückabwicklung der Kapitalanlage in Angriff zu nehmen. Das „A“ und „O“ auch hier:

Die Chancen - und Risikoaufklärung und Beratung durch den Anwalt!

Im Rahmen der Vertretung gegenüber den Betreiberfirmen und deren Verantwortlichen wird rechtlich präzises Vorgehen und manchmal sogar eine sachverständige Analyse der vermittelten Handelsgeschäfte, auch die Intransparenz der Abrechnungen selbst Schlüssel für den Erfolg unserer Mandanten.

Ich beschäftige mich bereits seit 20 Jahren mit Derivativen Wertpapiergeschäften. Egal ob CFD, (Binäre Optionen) Forex, Warentermingeschäfte u.v.m. wir hatten auch zuletzt gegen Handelsplattformen im In- und Ausland Erfolge zu verzeichnen und zur Kompensation wirtschaftlicher Schäden beitragen können.

Übersenden Sie uns gerne Ihre Anfrage- am besten mit Unterlagen via E-Mail.

Sie erhalten eine kostenfreie Ersteinschätzung!

Foto(s): Martin J. Haas

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