Die kleinanzeigen.de-Masche

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Dass Gefahren im Internet lauern ist klar, aber der Fantasie und den technischen Fähigkeiten der Abzocker sind keine Grenzen gesetzt. So wird eine Masche nach der anderen bekannt und die meisten flauen auch schnell nach Bekanntwerden wieder ab. Nicht so bei der sogenannten Ebay-Kleinanzeigen-Masche, die seit Monaten täglich neue Opfer fordert. Kunden von kleinanzeigen.de (vormals ebay-kleinanzeigen.de) werden dabei mit Kaufinteresse an einem eingestellten Artikel geködert. 

Der Käufer schlägt dann vor, das Geld über einen sicheren Weg überweisen zu wollen  und sendet dazu einen Link. Die sich dann öffnende Website ist der komplett im Stil der Verkaufsplattform gestaltet und fragt Konto-, bzw. Kreditkartendaten ab – die landen allerdings weder bei der Bank noch bei kleinanzeigen.de, sondern direkt bei den Abzockern, die mit den Daten in der Lage sind, allerhand finanziellen Schaden anzurichten, bevor die Abzocke auffällt.

Vielfach stoßen Bankkunden bei der Schadensregulierung an ihre Grenzen, den die beteiligte Hausbank schiebt in aller Regel alle Verantwortung von sich, obwohl sie zur Schadensabwehr verpflichtet gewesen wäre.

Rechtsanwalt Fritsch: „In den uns vorliegenden Fällen haben sich die beteiligten Banken aus der Verantwortung geschlichen mit dem Hinweis auf ein Selbstverschulden ihrer Kunden! Ab und an reicht ein Anwaltschreiben, um die Bank zum Umdenken zu bewegen. Andernfalls muss dann aber auch bei hartnäckig ausbleibendem Entgegenkommen konsequent der Klageweg beschritten werden.

Fritsch: „Gerade die kleinanzeigen.de-Masche ist perfekt gemacht, Opfern kann in aller Regel keine Mitschuld angelastet werden, vielmehr kann man vom Komplettversagen aller Sicherheitssysteme der Bank ausgehen, insbesondere dann, wenn es um hohe Summen geht.“ Rechtlich ist das klar definiert. Bei nicht autorisierten Zahlungen ist der Zahlbetrag unverzüglich zu erstatten gemäß § 675 BGB. Der Anwalt weiter: „Diverse Obergerichte und der BGH haben entschieden, dass die Bank zur Überprüfung der Identität geeignete Maßnahmen hätte einleiten müssen!“

Die Hamburger Kanzlei Hafencity berät Opfer der kleinanzeigen.de-Masche und steht Opfern für die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen gern zur Verfügung.


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