Forex-Handel kinderleicht vom Sofa zu verfolgen

  • 3 Minuten Lesezeit

Handelssignale.com - Wie tief ist der Forex-Sumpf? Wiederkehrende Muster in Vorgehensweise der Internetfirmen rufen Bedenken hervor.

Nachdem die Internetfirma Handelssignale.com durch ihr Treiben auf dem Forex-Markt und den damit einhergehenden Versprechen den Anlegern gegenüber Grund zu wachsendem Misstrauen gab, erweitert sich nun der Kreis der Verdächtigen. Leider scheint Handelssignale.com keineswegs die einzige Firma zu sein, die durch dubiosen Forex-Handel ihr Unwesen im Internet treibt.

So gehen die Firmen vor:

Die Kanzlei Dr. Schulte und Partner Rechtsanwälte, welche bereits eine Geschädigtengemeinschaft für Anleger im Bereich Forex Handel gegründet hat, kann mittlerweile ein wiederkehrendes Muster in der Vorgehensweise der Internetfirmen verzeichnen.

Dazu erklärt Rechtsanwalt Dr. Sven Tintemann: „Meistens sehen die Geschehensabläufe in etwa gleich aus. Eine Firma tritt an den Anleger heran, wirbt massiv damit, bequem am Forex-Handel mitwirken zu können, indem man einen Broker für sich am Markt handeln lasse. Dafür sei nichts weiter erforderlich als ein Handelskonto zu eröffnen, auf das man anschließend einen beliebigen Betrag einzahlen könne. Vom Sofa aus solle man dann den aktuellen Stand des Handelskontos mitverfolgen können, wobei ein rascher Anstieg durch den Handel der gut qualifizierten Broker zu erwarten sei. 

Das klingt natürlich mehr als gut und sieht zu Beginn der Handelsaufnahme auch meist vielversprechend aus. Die Guthaben der Konten steigen, es kommt teilweise sogar zu Auszahlungen. Nach einer gewissen Zeit, meistens ein paar Monate nach Kontoeröffnung, wird stets ein ominöses Ereignis vermeldet - Blitzeinschlag, Hackerangriff auf die Konten oder atomare Katastrophe in Japan. Dieses habe dann jeweils den Verlust der Kundengelder auf den Konten zur Folge. Es folgen diverse Rundschreiben, Erklärungs- und Entschuldigungsmails an die Anleger. Zum Teil werden die Konten durch Kredite wieder aufgestockt, um die erneute Aufnahme des Handels zu ermöglichen. Leider scheint dies hauptsächlich Strategie zur Beruhigung zu sein. Denn kurze Zeit später kommt es zum Abbruch jeglichen Kontaktes, die Firma verschwindet aus dem Internet, an die angeblichen für die Anleger geführten Konten ist nicht mehr heranzukommen."

Von welchen Firmen ist die Rede?

Einer solchen Vorgehensweise sahen sich Anleger bereits im Zusammenhang mit folgenden Firmen gegenüber: neben Handelssignale.com sind die Firmen Forex-Markettrader und Forex-Impuls zu nennen. Zudem hatte erst jüngst die Firma FX Investment Institute den wie es scheint „üblichen" Hackerangriff zu vermelden.

Gleiche Vorgehensweise = gleiche Strippenzieher?

Es drängt sich nun der Verdacht auf, dass hinter all diesen Firmen in Wirklichkeit immer die gleichen Personen stecken, die eben nach dargestelltem Muster an die Leute herantreten um an deren Gelder zu kommen. Der Name scheint dabei lediglich äußere Hülle und beliebig austauschbar zu sein.

Wie sonst ist es zu erklären, dass die Firmen Handelssignale, Forex-Markettrader und Forex-Impuls alle auf die gleiche Adresse zurückzuführen sind? So taucht bei allen die Anschrift Wettro Group, 3A Little Denmark Complex, P.O. Box 4473, 147 Main Street, Road Town, Tortola VG 1110, Tortola 1110, British Virgin Islands auf. In Sachen Forex Impuls wurde übrigens eine Klage, die das Gericht auf den BVI zugestellt hatte, nicht angenommen. Die zuständige Behörde wies schriftlich darauf hin, dass die Gesellschaft auf den BVI nicht bekannt bzw. eingetragen sei.

Skrupellos erscheint auch die Geldgier der Hintermänner zu sein. Betroffene Anleger berichten, dass sie durch Werbemails der einen Firma auf die jeweils andere Firma aufmerksam gemacht wurden, mit dem erneuten Versprechen einer sicheren und fast risikolosen Geldinvestition. Auf diesem Wege haben Kunden zum Teil bei allen vier Firmen Handelskonten eröffnet und stehen nun vor einem vierfachen Verlust. Auch insoweit verstärkt sich der Verdacht, dass ein gut durchdachtes System von ein und denselben Personen dahinter stecken könnte.

Unendlicher Raum Internet - wo schließt sich der Kreis?

Noch ist das Ausmaß der beteiligten Firmen und die Höhe des Geldverlustes völlig ungewiss. Rechtsanwalt Dr. Sven Tintemann kommentiert weiter: „Gerade in Anbetracht der unüberschaubaren Plattform Internet ist noch für niemanden abschätzbar, wie groß das Firmengeflecht von Handelssignale und Co. wirklich ist.

Weitere Investitionen im Zusammenhang mit den genannten Firmen sollten jedoch überdacht werden. Klingt das nächste Angebot auch noch so verlockend, sollten erst einmal die weiteren Ermittlungen, die mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft aufgenommen hat, abgewartet werden. Die Rechtsanwälte der Kanzlei Dr. Schulte und Partner wird weiterhin die neuesten Entwicklungen mitverfolgen und versuchen die Auffindung von Verantwortlichen voranzutreiben."

V.i.S.d.P.:

Rechtsanwalt Dr. Sven Tintemann

Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht

Sofortkontakt Dr. Schulte und Partner unter 030-715 206 70



Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte

Beiträge zum Thema