Geld zurück vom Vermieter

  • 3 Minuten Lesezeit

Ein­mal mehr hat der BGH sich bei der Prob­le­ma­tik der Schön­heits­re­pa­ra­tu­ren auf die Sei­te des Mie­ters ge­schla­gen.

Denn nun­mehr kann der Mie­ter in den Fäl­len, in de­nen er auf­grund un­wirk­sa­mer miet­ver­trag­li­cher Klau­seln an sich nicht zur Durch­füh­rung der Schön­heits­re­pa­ra­tu­ren ver­pflich­tet ge­we­sen wä­re, den Ver­mie­ter auf Er­stat­tung der ihm hier­durch ent­stan­de­nen Kos­ten in An­spruch neh­men. In dem vom BGH vom 27.05.2009 ent­schie­de­nen Fall hat­ten die Mie­ter ei­nen Be­trag in Hö­he von 9,00 € je m² Wand- und  De­cken­flä­chen für das Ma­lern ih­rer Woh­nung gel­tend ge­macht. Da das Ma­lern in der Re­gel von den Mie­tern in Ei­gen­leis­tungen er­bracht wird, hatte der BGH le­dig­lich Be­den­ken ge­gen die Hö­he des gel­tend ge­mach­ten Be­tra­ges, gab aber den Mie­tern dem Grun­de nach Recht. Nach Auf­fas­sung des BGH ist der Ver­mie­ter um die er­brach­te Leis­tung be­rei­chert und der Wert be­misst sich nach dem üb­li­chen Be­trag, der für die Aus­füh­rung der Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten auf­ge­wen­det wer­den muss. Wird ei­ne Fir­ma be­auf­tragt, sind dies die kon­kret ange­fal­lenen Kos­ten, in den Fäl­len, in de­nen der Mie­ter in Ei­gen­leis­tun­gen re­no­viert, hat er An­spruch auf Er­stat­tung der Ma­te­ri­al­kos­ten, der Ver­gü­tung für Ar­beits­leis­tun­gen sei­ner Hel­fer aus dem Ver­wand­ten- und Be­kann­ten­kreis so­wie der ent­gan­ge­ne Frei­zeit, was durch das Ge­richt zu schät­zen ist.

Unwirksam sind dabei stets Klauseln, die den Eindruck starrer Fristen vermitteln, die Verpflichtung zur Endrenovierung oder Arbeiten wie das Streichen der Außenfenster enthalten, die gar nicht zu den geschuldeten Malerarbeiten gehören.

Da ent­spre­chende An­sprü­che des Mie­ters erst nach Ab­lauf von drei Jah­ren ver­jäh­ren, können Mieter in einer Viel­zahl von Fällen, die von ihnen er­brach­ten Re­no­vie­rungs­kos­ten vom Ver­mie­ter noch zurück ver­lan­gen.

Da­rin liegt zu­gleich auch ei­n er­heb­li­ches Haf­tungs­po­tenzial für den Haus­ver­wal­ter. Denn nachdem das Kam­mer­ge­richt be­reits ent­schie­den hat, dass der Ver­wal­ter für die Ver­wen­dung un­wirk­sa­mer Miet­ver­trags­klau­seln haf­tet, be­steht für den Ver­wal­ter dar­ü­ber hi­naus die Ge­fahr, dass er vom Ver­mie­ter dann in Rück­griff ge­nom­men wird, wenn er den Mie­ter zu Unrecht auf­for­de­rt, die Schön­heits­re­pa­ra­tu­ren bei Auszug auszuführen.


Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Thomas Schulze

Beiträge zum Thema