GMA Pros – Warnung der BaFin vor Anlagebetrug durch unseriösen Broker

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Von der GMA Pros reingelegte Anleger bemühen sich derzeit, ihr Geld zurückzubekommen. Eine Auszahlung der angelegten Summen, geschweige denn der in Aussicht gestellten Gewinne, ist noch immer nicht erfolgt. Weil nun auch jüngst die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BaFin vor den sträflichen Betrügereien der vorgeblichen Trading-Plattform gewarnt hat, sind sich Anleger sicher, dass hier ein Fall von Anlagebetrug vorliegen muss! Doch wie erhalten Opfer ihr Geld zurück und wer ist in der Lage, ihnen dabei zu helfen?


Unfassbar aber wahr: Die Website ist unecht!

Bereits auf der unechten Website wurden Investoren getäuscht. Der Anlagebetrug konnte tatsächlich nur erfolgen, nachdem Anleger den hehren – aber falschen – Versprechen auf der Website Glauben schenkten und sodann sorglos Unsummen an die Betrüger überwiesen. Natürlich wussten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass in Wahrheit gar nichts wirklich investiert wurde. Es waren Worte wie diese, die Anleger rezipiert haben:

„Seit unserer Gründung 2014, bietet unser einmaliger Ansatz hohe Profite, vorteilhafte Trading-Konditionen, verfügbare Fonds und Sicherheit. Unsere Gründer haben zusammen über 20 Jahre Erfahrung im Finanzsektor, zum Beispiel im Asset Management, Investment Banking und als Makler. Wir bieten unseren Kunden einen vielfältigen Mix an Trading-Optionen, so dass für jedes Investor-Profil etwas passendes dabei ist. Um Ihren ROI zu maximieren, profitieren Sie zusätzlich von unseren reduzierten Trading-Kosten.“

Wie war die Täuschung der Anleger überhaupt möglich? Da die Website sehr aufwendig gestaltet ist, schlossen die meisten Anleger daraus, dies zeuge von höchster Seriosität. Weit gefehlt! Und an Anlagebetrug dachte zu dieser Zeit gewiss auch niemand. Schlimmer noch: Auch Experten ist es oft nicht gelungen, den Schwindel sofort aufzuklären.

Die betrügerischen Broker bleiben anonym!

Die Betrüger von GMA Pros verbergen Anlegern wissentlich die wahren Umstände und ihre eigene Identität. Sie betreiben unzählige gleichartige Websites, denen dasselbe kriminelle Geschäftskonzept zugrunde liegt. Die Betreiber halten ihre Websites up-to-date und stellen sie ins Netz bzw. schalten sie bei Bedarf dann auch schnell wieder ab. Noch dazu passen die Täter oft ihre Top-Level-Domain an, weswegen die staatlichen Aufsichtsbehörden ihre bis dahin geführten Ermittlungen oft abbrechen und neu beginnen müssen, was kostbare Zeit kostet.

Wer also ist der Betreiber von GMA Pros? Auf der Website gmapros.co gibt es diesbezüglich keine verwertbaren Angaben. Zugegebenermaßen wird der Betreiber GMA Pros mit der Geschäftsanschrift Stoney Ground Kingstown, Saint Vincent, and the Grenadines angegeben. Dort sind die Macher von GMA Pros jedoch nicht zu finden, schließlich handelt es sich doch bestenfalls um eine Briefkastenfirma. Außerdem findet sich dort auch die übliche Support-E-Mail-Adresse support@gmapros.co sowie die britische Kontakt-Telefonnummer +44-1288693002. Die Domain gmapros.co wurde am 18.07.2022 bei Hosting Concepts B.V. registriert.

Anleger können den Anlagebetrug oft nur mit Mühe und fatalerweise oft zu spät erkennen!

Viele Anleger realisieren den Anlagebetrog oft viel zu spät, und zwar allenfalls dann, wenn die Kriminellen ihnen das Geld nicht auszahlen wollen. Anleger berichten oft, dass sie überdies sogar noch dreist hohe Steuernachzahlungen geleistet oder andere Gebühren gezahlt hätten und dass trotz dieser Bezahlungen es zu keiner Auszahlung des Geldes kam. Warum nicht? Eine Auszahlung erfolgte deshalb nicht, weil das betrügerische Geschäftsmodell der Täter buchstäblich darauf basiert: Mögliche Anleger sollen ja gerade irregeleitet und um ihr Geld gebracht werden! Eine Auszahlung des Geldes an die Anleger ist folglich nicht vorgesehen und es liegt auch nie tatsächlich ein Investment vor! Das arglos „investierte“ Geld der Anleger fließt dabei stets direkt an die Anlagebetrüger! Werden Aufsichtsbehörden den Opfern weiterhelfen können? Kann die Polizei etwas tun?

Die BaFin warnte Anleger unlängst am 30.11.2022: Doch was bringt Anlegern diese Warnung? 

Betrogene Anleger sind fassungslos, wenn sie realisieren, dass auch sie betrogen wurden, zumal viele vor ihrer „Investition“ online nach illegalen Aktivitäten recherchiert hatten und sich sehr darum bemühten, einen potentiellen Anlagebetrug schon im Vorfeld zu vermeiden. So gingen Betroffene irrig von der vermeintlichen Seriosität ihrer bevorstehenden „Geldanlage“ aus. Jene Anleger konnten indes nur deshalb nicht die kriminellen Handlungen der Betrüger erkennen, weil letztere oft noch lange nach dem Anlagebetrug kriminell unterm Radarschirm der Aufsichtsbehörden agieren können. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die zuständigen Aufsichtsbehörden auf die Betrüger ihrerseits oft nur spät aufmerksam werden, zumal die Aufsichtsbehörden Warnlisten tatsächlich erst dann herausgeben können, wenn der Anlagebetrug ihnen zuvor von Betrogenen kundgetan wurde. Neue Anleger haben daher immer das Nachsehen und sind grundsätzlich nicht fähig zu erkennen, dass etwas illegal ist. Und nur, wenn bereits betrogene Anleger ihre negativen Erfahrungen mit den falschen Brokern öffentlich in Foren, Bewertungsplattformen oder auf sozialen Medien mit anderen Nutzern besprechen und etwa bei Auszahlungsproblemen mit den falschen Brokern darauf spezialisierte Rechtsanwälte aufsuchen, geben die staatlichen Behörden ihrerseits – so auch die BaFin am 30.11.2022 – erste Warnungen auf schwarzen Listen für Broker heraus! Das bringt betrogenen Anlegern sicherlich wenig, da deren Geld allem Anschein nach bereits verloren ist.

Was tun die Betrogenen?

Betrugsopfer erstatten meist Strafanzeige, da sie irrtümlich denken, auf diese Weise ihr Geld zurückzuerhalten. In Wahrheit aber zielt eine Strafanzeige gerade nicht auf die Wiederbeschaffung des verlorenen Geldes ab, sondern bezweckt just die Strafverfolgung und führt nur im besten Fall zur Bestrafung der Täter! Betrogene Anleger müssen sich ihr Geld daher anderweitig wiederbeschaffen. Hierzu sind komplexer Sachverstand und viel Zeit für intensive Nachforschungen nötig. Die staatlichen Ermittlungsbehörden können Anlegern oft nicht weiterhelfen. Hierzu äußert sich Jochen Resch, Geschäftsführer der Kanzlei Resch Rechtsanwälte aus Berlin, wie folgt: „Unsere jahrelange Expertise und insbesondere unsere vielfältigen nationalen und internationalen Netzwerke ermöglichen es uns, individuelle und intensive forensische Ermittlungen selbst vorzunehmen und insofern gerade auch Fälle mit internationalem Bezug erfolgreich zu lösen. Wir verfolgen dabei stets die Spur des Geldes. Damals hieß es noch, Geld sei nicht weg, sondern nur woanders. Nun können wir dies ergänzen: Geld ist sogar noch digital verfolgbar, wenn es bereits über einen Kryptoexchanger in Bitcoin eingezahlt und in der Blockchain anonymisiert wurde.“


Resch Rechtsanwälte - Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986

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