IntermaxGroup AG: Vorsicht Abo und Fake-Chat-Profile bei GeheimeTreffs.com - anfechten+kündigen

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Vorsicht vor teuren Aboverträgen und Fake-Chat Profilen auf Plattformen der IntermaxGroup AG aus Schindellegi (Schweiz) wie GeheimeTreffs.com.

Welche Masche steckt dahinter?

Die Firma IntermaxGroup AG betreibt u.a. die Dating Plattform GeheimeTreffs.com, in dem „Benutzer miteinander chatten oder Partner für heiße Flirts finden können“ wie die hoempage selbst wirbt.

Die Seite verspricht gleich auf der Startseite eine „kostenlose Registrierung in unter 1 Minute“, zudem seien alle weiblichen Profile geprüft und es gäbe mehr als 1.000 neue Mitglieder jeden Tag; von einer Gebührenpflichtigkeit ist auf der Registrierungsseite nichts zu lesen. 

Zwar ist die Anmeldung auf der Plattform wirklich (zunächst) kostenlos und man erhält ein Basisprofil. Zur Nutzung der wesentlichen Funktionen (wie Kontaktaufnahme zu anderen Singles) ist jedoch der Abschluss eines Abovertrags erforderlich, welcher sich automatisch immer weiter verlängert, wenn man nicht rechtzeitig kündigt.

Dazu heißt es in den AGBs von geheimetreffs.com u.a. (Wesentliches unterstrichen):

„Das Einstellen des eigenen Anzeigenprofils und das Hochladen von einem Profilbild ist kostenlos. Kosten fallen erst an, wenn der Nutzer den Nachrichtenservice freischaltet. (...) Die aktuellen jeweiligen Kosten sind auf den Bezahlseiten zu finden. Alle Abozahlungen, die sich auf eine Laufzeit von mehr als 3 Tagen beziehen, können jederzeit, jedoch mindestens 1 Woche vor Ablauf des Abos schriftlich gekündigt werden. Der Vertrag verlängert sich um jeweils die gleiche Laufzeit, wenn nicht spätestens 1 Woche vor Ablauf der ersten oder folgenden Laufzeit die vom Nutzer unterschriebene originale Kündigungserklärung, schriftlich per Post  (...) Testzugänge, die nicht ausdrücklich innerhalb des Testzeitraums gekündigt werden, gehen nach Ablauf des gebuchten Testeitraumes in ein dreimonatiges Abonnement über.(...)“

Mithin verlängern sich kostenlose Testzugänge automatisch in ein 3-Monats Abo, welches sich sodann immer weiter verlängert. 

Auch die Anforderungen an eine Kündigung dürften viele Nutzer vor nicht unerhebliche Probleme stellen, da die Voraussetzungen intransparent erscheinen und wohl unwirksam sein dürften.

Was zudem vielen Nutzern nicht bewusst und erst durch einen genauen Blick in die AGB klar wird, ist, dass die Seite mit Fake-Profilen arbeitet. Dazu heißt es in den AGB:

„Um die Funktion zu gewährleisten werden, wie allg. in solchen Flirtportalen und Kontaktvermittlungen im Internet üblich, vom Leistungsanbieter Animateure eingesetzt, die im System nicht gesondert gekennzeichnet werden, um die Kontaktplattform für die Nutzer attraktiv zu gestalten. Animateure schreiben andere Nutzer an, beantworten auch Kontaktanfragen und stellen selbst Anzeigen ein und führen auch erotische Gespräche über eine kostenpflichtige Nummer, ohne dass reale Treffen in Aussicht gestellt werden.“

Über die Problematik des Einsatzes von Fake Profilen gaben wir u.a. Auskunft in einem Fernsehbeitrag des NDR - StRG F/Panorama die Reporter:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama_die_reporter/Undercover-als-Chatschreiberin-Abzocke-Flirtportal,sendung1098906.html


Auch datenschutzrechtlich bzw. persönlichkeitsrechtlich ergeben sich Probleme. So dürfte wenigen Nutzern bewusst sein, dass sie sich gemäß den AGB dazu verpflichten, die Rechte an eingestellten Bildern an den Seitenbetreiber zu übertragen. 

Nutzer berichten uns, dass Ihnen diese Gebührenpflichtigkeit nicht bewusst gewesen sei und sie erst aufgrund einer Kreditkartenabbuchung von dem Abo erfahren hätten. Zudem seien weitere hohe Kosten für erotische Chats entstanden, wobei den Nutzern nicht bewusst gewesen sei, dass es sich um Fake-Profile gehandelt habe, da diese nicht als solche gekennzeichnet waren. 

Unser Rat an Betroffene

Lassen Sie umgehend eine Rückbuchung der eingezogenen Beträge anwaltlich prüfen!

Vermutlich sind Sie Opfer eines ungewollten Abos geworden und die Forderung könnte unrechtmäßig geltend gemacht werden. Oftmals ist die Gebührenpflichtigkeit der weiteren Dienstleistungen der Plattform nicht klar genug angegeben und/oder eine Kündigung wird nicht akzeptiert. 

In den AGBs dürften unseres Erachtens teilweise unwirksame Klauseln verwendet werden. Hier sollte eine genaue Überprüfung Ihrer Rechts stattfinden (Bildrechte-Übertragung/ Löschungsansprüche etc.)

Reagieren Sie schnell und lassen die Forderungen anwaltlich prüfen. 

Wir helfen Ihnen!

Gerne nehmen wir eine kostenfreie und unverbindliche Ersteinschätzung Ihres Falls vor.

Wir konnten schon viele Betroffene erfolgreich gegen derartige Abos verteidigen bzw. die Verträge kurzfristig anfechten.

Wenden Sie sich hierzu gerne an unsere spezielle Sofort-Hilfe-E-Mail-Adresse: 

kontakt@e-commerce-kanzlei.de

Sie erreichen uns gerne auch telefonisch: 

0221. 9 758 758 0

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: 

www.e-commerce-kanzlei.de

Ihr Sebastian Günnewig

Rechtsanwalt und Datenschutzbeauftragter (TÜV)



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