Ist Rechtsschutz sinnvoll?

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Rechtsschutz – lohnt sich das?

Kurzfristig

- definitiv nicht zu empfehlen. Es gilt eine Wartezeit (variabel) von 3 bis zu 6 Monaten. Streitigkeiten, die in der Wartezeit vor Versicherungsbeginn entstanden oder angelegt waren, sind nicht versichert.

Langfristig

- kommt auf das Bedürfnis nach Sicherheit an. Ein Basisschutz zu günstigen Tarifen kann sinnvoll sein. Die Kosten sind bei einer Absicherung von Alltagsproblemen recht gering.

Er umfasst im Wesentlichen das allerdings geringe Risiko aus Verbraucherverträgen, Schadensersatz (oft über Haftpflichtversicherung mitversichert), Arbeitsrecht, Strafrecht (mit Obergrenze), umfassende Beratung.

Viele Risiken sind nicht enthalten – (und nicht ohne Zusatzkosten) versicherbar: 

- Scheidung – nicht versicherbar 

- Erbrecht – nicht versicherbar 

Nur gegen erhöhte Prämie:

- Mietvertrag 

- Wohnungseigentums-/Immobilienrecht

- selbstständige Tätigkeit (z. B. als Nebenjob)

- Gewerbe

Verkehrsrechtsschutz muss man überlegen. Kostet nicht viel, ist aber auch über den ADAC abzudecken. Der private Bereich umfasst den Verkehrsrechtsschutz oft im Paket. Bei einer langfristig angelegten Sicherung muss man Umfang, Risiken und Kosten genau abwägen. Im Verlauf eines Lebens entstehen effektive Aufwendungen für Prozesse von schätzungsweise von vielleicht 12 – 15.000,00 €. Man fährt billiger, wenn man die Prämie in eine Kriegskasse einzahlt und für eine ordentliche Verzinsung sorgt. Aber man muss dann ggf. vorfinanzieren. 

Manche Versicherungen bieten eine Erstattung bei Schadensfreiheit an. Da verschiebt sich das Bild – von extrem hohen Kosten (Sachverständige) einmal abgesehen.

Mittelfristig

- unbedingt. Wenn sich Ärger abzeichnet, empfiehlt sich der Abschluss, vor allem bei Arbeit und Miete. Aber Vorsicht: Der Streit darf noch nicht angelegt oder gar ausgebrochen sein.

- Arbeitsrecht

Es gibt keine Kostenerstattung an den Gegner (in erster Instanz), aber auch keine Erstattung vom Arbeitgeber. Das Prozess Risiko ist damit reduziert, aber Anwaltskosten entstehen auf jeden Fall. Die Belastung erreicht durchaus 4-stellige Beträge. 

- Mietrecht

Hier geht es oft um kleine Streitwerte. Ausnahme: Kündigung und Folgesachen. Das kann kostenmäßig reinhauen. Da macht die Rechtsschutz Sinn. 

- Strafrecht

Rechtsschutz im Strafrecht ist nur eingeschränkt sinnvoll. Kein Strafverteidiger arbeitet zu den gesetzlichen Pauschalen. 

Kosten der RSV: ca. 150,00 € pro Jahr. Das Risiko ist kleiner als die Prämie. Sonst wäre es ja kein Geschäft für die Versicherung. Aber Sie werden auch nicht durch extreme Kosten überrascht.

Wichtig zu wissen: Die Versicherung kann nach jedem Rechtsschutz-Fall kündigen. Das machen die auch – allerdings oft erst nach dem 3. Fall.

Fazit: 

Kurzfristige Abschlüsse innerhalb Wartezeit sind nutzlos. 

Bei mittelfristigen Risiken ist die Versicherung unbedingt zu empfehlen. 

Und wer nicht langfristig Kapital binden kann oder will, sollte die Versicherung in Erwägung ziehen, aber den Umfang genau prüfen und auf Kombi-Angebote achten.


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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