Keine Auszahlung: Geld zurückfordern bei Brokerbetrug und Online Trading Betrug

  • 8 Minuten Lesezeit

Online-Broker-Plattformen werben im Internet mit hohen Gewinnen bei zugleich niedrigen Risiken. Nicht selten jedoch handelt es sich bei solchen Anbietern um zwar professionell gestaltete, jedoch tatsächlich betrügerische Plattformen.

Spätestens dann, wenn der Broker die vom Kunden gewünschten Auszahlungen nicht durchführt und sich der Broker jeglicher Kommunikation entzieht, ahnt der Investor: es liegt wohl ein Fall des Brokerbetrugs vor.

Ich bin Rechtsanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und informiere Sie in diesem Artikel darüber, was Sie tun können, um einen entstandenen Betrugsschaden auszugleichen oder zumindest zu begrenzen.

Broker Betrug: Ein wachsendes Problem im Online Trading

Broker Betrug ist ein ernsthaftes Problem in der Online-Trading-Branche. Unseriöse Broker können durch manipulative Handelsplattformen oder durch Nichtauszahlung von Gewinnen betrügen. Anleger sollten immer die Reputation eines Brokers überprüfen und sich von unabhängigen Quellen beraten lassen, bevor sie Investitionen tätigen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Broker reguliert ist und über die notwendigen Lizenzen verfügt, um ihre Dienste anzubieten.

Namhafte Institutionen warnen vor Brokerbetrug

Zu den namhaften Institutionen, die vor Brokerbetrug warnen, zählen

- die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

- das BKA und die Landeskriminalämter,

- der Verbraucherzentrale Bundesverband und

- die Stiftung Warentest.

Zwar gibt es keine offizielle BaFin schwarze Liste. Auf Anfrage informiert die BaFin jedoch darüber, ob ein bestimmtes Broker-Unternehmen zugelassen ist.

Angenommen wird, dass eine vierstellige Zahl von unseriösen oder gar betrügerischen Broker-Plattformen aktiv ist – häufig unter immer wieder wechselnden Namensbezeichnungen. Dies erschwert es natürlich, zum Beispiel bei einem Krypto-Betrug Geld zurück zu erhalten.

BKA und LKA berichten von steigenden Fallzahlen des Anlagebetrugs.

Vorsicht vor der Online Trading Betrugsmasche: Wie Sie sich wehren können

Die Online Trading Betrugsmasche funktioniert oft durch gefälschte Werbeanzeigen, die unrealistische Gewinne versprechen. Ein typisches Merkmal dieser Betrugsmaschen ist der Einsatz von Software, die angeblich fehlerfreie Trades ermöglicht. Diese Programme sind jedoch oft manipuliert, um Anleger zu täuschen. Anleger sollten immer unabhängige Bewertungen lesen und nie Geld investieren, ohne die Glaubwürdigkeit der Plattform zu überprüfen.

Was ist Online-Broker-Betrug?

Verbraucher werden von unseriösen Broker-Plattformen über Soziale Medien und telefonisch kontaktiert und in aggressiver Form zur Überweisung immer größerer Geldsummen aufgefordert.

Ist aber einmal eine erste Überweisung und angeblich eine «Geldanlage» getätigt, dann bemühen sich die Kunden betrügerischer Broker meist erfolglos um Rücküberweisungen ihrer Anlagebeträge - wie auch um die Auszahlung vermeintlich erzielter Gewinne. Einzelne Broker veruntreuen auf diese Weise Millionenbeträge.

Wenn die Kunden eines betrügerischen Brokers um Rückzahlung eines Anlagebetrags bitten, bleiben solche Zahlungsaufforderungen meist ohne Ergebnis. Brokerbetrug ist aber oft nicht nur mit einem Anlagebetrug verbunden, sondern auch mit der Gefahr des Datenmissbrauchs bis hin zum Identitätsdiebstahl.

Wenn ein Broker Ihrem Rückzahlungsauftrag nicht nachkommt, dann kann es sich entweder um unseriöses Verhalten oder aber um vorsätzlichen Betrug handeln.

• «Lediglich» unseriöses Verhalten liegt beispielsweise vor, wenn ein Broker aufgrund spezieller Umstände nicht in der Lage ist, Ihrem Wunsch nach einer Rückzahlung nachzukommen oder die Arbeitsprozesse beim Broker eine schnelle Überweisung nicht gewährleisten. Überweisungen erfolgen dann möglicherweise mit einer deutlichen Zeitverzögerung, was aber auch auf vertraglichen oder gesetzlichen Gründen beruhen kann.

• Bei einem vorsätzlichen Betrug hingegen will der Broker auf keinen Fall das Trading Geld auszahlen. Der «Broker» bricht vielmehr die Kommunikation mit Ihnen schließlich ab. Um die Chance auf eine Rückzahlung zu wahren, ist in Betrugsfällen die Beschreitung des Rechtswegs geboten – einschließlich Strafanzeige, vorgerichtliches Verfahren und Klageverfahren (soweit der Gegner im im Inland ansässig ist).

Spezialfall Kryptowährungen

Zwar nutzen betrügerische Broker prinzipiell alle Anlageklassen wie Anleihen, Aktien und Edelmetalle, um Investoren anzulocken. Wegen der Faszination, die neue Anlageklassen auf Investoren ausüben, operieren betrügerische Broker derzeit aber besonders häufig mit «innovativen» Finanzinstrumenten wie Kryptowährungen. Weitere Informationen zu diesem Themenkomplex finden Sie hier.

Broker zahlt nicht: Beispiele für Brokerbetrug

Die Stiftung Warentest macht in ihrer «Warnliste Geldanlage» (Stand: 17. April 2024) unter anderem auf folgende «dubiose Handelsplattformen» aufmerksam:

• Von der Handelsplattform Capitalix.com wird berichtet, dass sie Druck auf Anleger ausübe und eingezahlte Gelder einbehalte. Die Plattform werde von der auf den Seychellen registrierten Firma 4Square SY Ltd. betrieben.

• Action Refund Ltd. aus Israel wende sich an Betrugsopfer des Krypto-Brokers «Deutsche Group» und fordere die Geschädigten zum Zugriff auf ihren Computer auf, um ihnen bei der Rückerlangung der Schadenssummen helfen zu können.

• Der Broker Alpine Profit biete den Handel mit Kryptowährungen an. Die Schutzgemeinschaft für Kleinanleger habe darüber informiert, dass vermeintliche Handelsgewinne offenbar nicht ausgezahlt werden.

Welche Warnsignale deuten an, dass Sie es mit einem betrügerischen Broker zu tun haben?

Bestimmte Signale deuten darauf hin, dass Sie an einen betrügerischen Broker geraten sind:

  • Trotz anfänglicher angenehmer Zusammenarbeit erfolgen trotz Aufforderung keine Auszahlungen.
  • Unabhängig davon, was Sie gegenüber dem Broker vorbringen, erfolgt keine Rückzahlung. Letztlich endet jede Kommunikation in der Aufforderung durch den Broker, weitere Einzahlungen vorzunehmen.
  •  Ihre Anrufe werden schließlich nicht mehr beantwortet.
  • Weder über die Broker-Plattform noch zum Broker persönlich gelingt eine Kontaktaufnahme.
  •  Angebliche Gewinne, die Ihnen online angezeigt werden, werden nicht an Sie ausgezahlt. (Tatsächlich ist in aller Regel keinerlei Kapitalanlage erfolgt.)
  • Vorsicht ist insbesondere bei Überweisungen in das Ausland geboten.
  • Bestimmte Auffälligkeiten sollten Sie bereits skeptisch stimmen:
  • fehlende Registrierung und Beaufsichtigung durch eine Finanzaufsichtsbehörde,
  • unklare Regelung von Gebühren und Geschäftsbedingungen,
  • mangelnder Datenschutz aufgrund fehlender SSL-Verschlüsselungstechnik sowie
  • unklarer Geschäftssitz des Brokers.
  • Auf der Betrüger-Webseite fehlen oft ein Impressum und nähere Angaben zu den Geschäftsführern.

Online Trading Betrug: Weitere Warnsignale und Schutzmaßnahmen

Der Online Trading Betrug ist eine wachsende Bedrohung in der Welt des digitalen Handels. Viele Anleger werden durch verlockende Versprechungen schneller Gewinne angezogen, nur um festzustellen, dass sie Opfer eines Betrugs geworden sind. Um sich zu schützen, ist es wichtig, die Warnsignale zu erkennen: unklare Gebührenstrukturen, übermäßige Versprechen von hohen Renditen und fehlende Lizenzen der Plattformen sind klare Indikatoren für potenziellen Betrug. Anleger sollten stets Plattformen wählen, die reguliert sind und transparent ihre Geschäftsbedingungen darlegen.

Investoren ist stets eine gründliche Recherche zu empfehlen, bevor sie Überweisungen an einen Broker vornehmen.

Wie gelingt es betrügerischen Brokern immer wieder, Investoren zu täuschen?

Unseriöse Broker locken ihre Kunden oft mit unrealistisch hohen Renditen. Vergleichsweise kleine Überweisungen von zunächst oft nur 250 Euro erfolgen in der Annahme des Investors, dass das Risiko angesichts der überschaubaren Betragshöhe gering sei.

Betrügerische Broker setzen ihre Kunden jedoch - psychologisch geschult - unter Druck, um weitere Zahlungen zu erhalten. Sie arbeiten zunächst mit vergleichsweise sanften Mitteln, scheuen aber auch vor aggressivem Kommunikationsverhalten nicht zurück.

Zu den offenen Drohungen, denen sich Brokerkunden ausgesetzt sehen, gehören Ankündigungen des Brokers, er werde eine Strafanzeige gegen den Investor stellen und eine Geldwäscheverdachtsmeldung vornehmen, sollten nicht weitere Geldüberweisungen erfolgen oder geforderte «Gebühren» nicht entrichtet werden.

Broker zahlt nicht: Was tun bei Brokerbetrug?

Wenn Sie einen Brokerbetrug vermuten, dann gilt es schnell zu handeln, um Betrüger daran zu hindern, Spuren zu verwischen, das von Ihnen erhaltene Geld beiseite zu schaffen und womöglich zusätzlichen Schaden anzurichten.

  1. Geld vom Broker zurückfordern: Fordern Sie Ihren Broker unter Setzung einer angemessenen Frist zur Zahlung auf.
  2.  Speichern Sie die gesamte Kommunikation zwischen Ihnen und dem Broker – einschließlich des E-Mail-Schriftverkehrs und von eventuellen Chatverläufen. Damit sichern Sie möglicherweise wichtige Hinweise auf den Täter.
  3. Sollte der Betrugsfall Kryptowährungen betreffen, so speichern Sie die Blockchain-Daten.
  4.  Sorgen Sie für den bestmöglichen Schutz Ihrer Konten, die Sie für das Onlinebanking oder für den Handel von Kryptowährungen nutzen. Denn es ist durchaus möglich, dass ein betrügerischer Broker versuchen wird, auf Ihre Konten zuzugreifen.
  5. Zu einem vollständigen Schutz gehört auch die Installation einer aktuellen Antiviren-Software.
  6. Informieren Sie Ihre kontoführende Bank, damit gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Nicht auszuschließen ist nämlich, dass der unseriöse Broker Ihre persönlichen Daten wie Name, Anschrift, die IBAN Ihres Kontos oder die Kreditkartennummer auch in Zukunft mit betrügerischer Absicht verwenden könnte.
  7.  Prüfen Sie, ob Sie bei Ihrer Bank möglicherweise eine Überweisung an den Broker noch zurückrufen können.
  8. Klären Sie, ob in Ihrem Fall eventuell die staatliche Einlagensicherung zumindest einen Teil des Schadens ersetzt.
  9. Melden Sie einen mutmaßlichen Betrugsfall bei den Aufsichtsbehörden (zum Beispiel bei der BaFin), erstatten Sie Anzeige und schalten Sie einen im Kapitalmarktrecht erfahrenen Rechtsanwalt ein.

Broker zahlt nicht aus: Was nun?

Wenn ein Broker nicht auszahlt, kann das verschiedene Ursachen haben, von technischen Problemen bis hin zu betrügerischen Absichten. Es ist wichtig, dass Sie sofort handeln, indem Sie den Kundenservice kontaktieren und Ihre Ansprüche geltend machen. Sollte der Broker weiterhin nicht zahlen, ist es ratsam, rechtliche Schritte zu erwägen und möglicherweise einen Anwalt einzuschalten, der Erfahrung mit solchen Fällen hat. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Brokerbetrug: Wie kann ein erfahrener Rechtsanwalt helfen?

Ihr Rechtsanwalt wird Sie eingehend über die Rechtslage informieren und Sie zur weiteren Vorgehensweise beraten. Wichtig ist: Es kommt immer auf die Umstände des Einzelfalls an.

Ihr Anwalt wird Ihnen insbesondere behilflich sein

  • bei der Beweis-Sammlung,
  • in der Kommunikation mit dem zahlungsunwilligen Broker,
  • bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche gegen den Broker,
  •  bei Stellung einer Strafanzeige sowie
  •  bei einem Gerichtsverfahren.
  • Kommunikation mit Behörden und Banken

Ihr Rechtsanwalt wird alle Ansprüche prüfen, die Sie möglicherweise gegen den Broker geltend machen können. Möglich sind insbesondere Ansprüche auf Schadenersatz und aus Nichterfüllung vertraglich vereinbarter Leistungen. Im Zusammenhang mit einem Strafprozess kann der Broker auch dazu verurteilt werden, durch den Betrug erzielte Gewinne zurückzuzahlen.

Rechtsanwalt Betrugsfälle: Ihr Partner im Kampf gegen Betrug

Wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind, kann ein Rechtsanwalt für Betrugsfälle entscheidend sein, um Ihr Geld zurückzuerhalten. Diese spezialisierten Anwälte verstehen die Komplexität der Gesetze, die Betrugsfälle umgeben, und können effektive Strategien entwickeln, um gegen die Betrüger vorzugehen. Sie bieten nicht nur rechtliche Vertretung, sondern auch Beratung darüber, wie man sich in Zukunft vor ähnlichen Betrügereien schützen kann.

Geld vom Broker zurückfordern: So gehen Sie vor

Das Zurückfordern von Geld von einem Broker kann kompliziert sein, besonders wenn es sich um Betrugsfälle handelt. Betroffene sollten schnell handeln und alle relevanten Beweise sichern, wie Kontoauszüge und Kommunikationsaufzeichnungen. Ein Anwalt kann hierbei hilfreich sein, um die Chancen zu erhöhen, Ihr Geld erfolgreich zurückzuerhalten.

Fazit: Brokerbetrug erfordert schnelles Handeln des Geschädigten!

Wenn Sie möglicherweise von einem Brokerbetrug betroffen sind, dann sollten Sie schnellstens handeln, um möglicherweise noch eine Rückzahlung Ihres Anlagebetrags zu erreichen oder den Schaden zumindest zu begrenzen.

Nehmen Sie umgehend Kontakt zu uns auf!

Dr. Michel de Araujo Kurth steht ihnen mit seiner Expertise gerne zur Verfügung. Sprechen Sie den im Kapitalmarktrecht erfahrenen Rechtsanwalt unter der Rufnummer +49 6151 706982 an. Oder nutzen Sie das Kontaktformular der Kanzlei Dr. Araujo Kurth. Ihr Rechtsanwalt wird sich umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen!



Foto(s): https://ra-araujo-kurth.de/


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