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Mehrwertsteuer - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 2 Minuten Lesezeit
Mehrwertsteuer - was Sie wissen und beachten müssen!

Was versteht man unter der Mehrwertsteuer?

Der Begriff Mehrwertsteuer ist eigentlich ein umgangssprachlicher Oberbegriff für die Umsatzsteuer und die Vorsteuer. Zwar ist der Begriff Mehrwertsteuer als „MwSt.“ meist noch auf Rechnungen zu finden, jedoch ist er veraltet und wird im Steuerrecht so nicht mehr verwendet.

Was ist die Umsatzsteuer?

Die Umsatzsteuer besteuert jeden erzielten Euro Umsatz, den ein Unternehmen mit einer bestimmten Ware oder einer Dienstleistung erwirtschaftet. Einfach gesagt ist die Umsatzsteuer die Steuer, die gezahlt werden muss, wenn ein Unternehmer etwas verkauft.

Verkauft also ein Supermarkt eine Packung Nudeln, wird auf den Nettopreis der Packung Umsatzsteuer erhoben und auf der Rechnung bzw. Quittung als „MwSt.“ oder „USt.“ ausgewiesen. Anschließend muss dieser Betrag vom Supermarkt an das Finanzamt abgeführt werden.

Als privater Käufer zahlt man die Umsatzsteuer und damit ist die Sache erledigt. Kauft man jedoch als Unternehmen ein, hat man automatisch einen sogenannten Vorsteuerabzug.

Was ist die Vorsteuer?

Das ist die Steuer, die ein Unternehmen zahlt, wenn Waren oder Dienstleistungen von einem anderen Unternehmen gekauft werden.

Kauft ein Supermarkt mehrere Packungen Nudeln beim Großhändler, fällt auch hier Umsatzsteuer an. Der Großhändler führt den Betrag inklusive Umsatzsteuer an das Finanzamt ab und der Supermarkt fordert den Betrag später vom Finanzamt zurück.

Dieser Ablauf wird auch Vorsteuerabzug genannt. Genau genommen ist der Vorsteuerabzug das Recht eines Unternehmens – hier des Supermarkts –, die Umsatzsteuer aus Verkäufen mit der Vorsteuer aus Einkäufen zu verrechnen. Man sieht also, dass die Umsatzsteuer und die Vorsteuer im Endeffekt die gleiche Steuer sind. Der Unterschied ist jedoch die jeweilige Situation des Betrachters. Für den Verkäufer ist es die Umsatzsteuer und für den Käufer die Vorsteuer. Letztendlich ist der Endverbraucher derjenige, der mit der Umsatzsteuer belastet wird. Hier also der Kunde, der die Nudeln kauft.

Wie hoch ist die Umsatzsteuer?

Die Umsatzsteuer beträgt normalerweise 19 %. Dies ist der gültige Regelsteuersatz. Der ermäßigte Steuersatz von 7 % gilt z. B. für:

  • Lebensmittel
  • Bücher und andere urheberrechtlich geschützte Produkte (Zeitungen, Broschüren)
  • Kunstgegenstände
  • Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr

Wer ist umsatzsteuerpflichtig?

Grundsätzlich sind in Deutschland alle Unternehmen umsatzsteuerpflichtig. Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen, die in § 4 UStG (Umsatzsteuergesetz) verzeichnet sind. Neben vielen anderen sind unter bestimmten Voraussetzungen die Umsätze aus

  • medizinischen Diensten und Krankentransporten
  • Betreuung und Pflegeleistungen
  • See- und Luftfahrt

von der Umsatzsteuer befreit.

Zudem gibt es eine Regelung für sogenannte Kleinunternehmer, also Unternehmen, die weniger als 17.500 € Umsatz im vorangegangenen und voraussichtlich weniger als 50.000 € Umsatz im laufenden Kalenderjahr aufzuweisen haben. Nach dieser Regelung sind Kleinunternehmer nicht umsatzsteuerpflichtig.

Foto(s): ©Pixabay/viarami

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