Online-Sportwetten: Spieler bekommt rund 106.000 Euro zurück

  • 2 Minuten Lesezeit

Das Landgericht München hat entschieden, dass ein Mandant der HFS Rechtsanwälte genau 105.912 Euro plus 5 Prozent Zinsen zurückbekommen soll. Er hatte das Geld in den Jahren 2013 bis 2020 bei bwin online verwettet. In dieser Zeit hatte der Sportwetten-Anbieter allerdings keine gültige Lizenz für sein Angebot in Deutschland. Dazu kommt: Für das Angebot, wie es auf dem Markt war, hätte bwin auch keine Lizenz bekommen können. Die Geschäfte mit dem Anbieter sind daher nichtig. 


Zwar hatte die Elektraworks Ltd., die die Seite www.bwin.com im betreffenden Zeitraum betrieben hat, eine Lizenz aus Gibraltar. Diese galt aber nicht hierzulande. In Deutschland waren Online-Sportwetten von 2013 bis Ende 2020 verboten. Gültige Lizenzen konnten Anbieter von Online-Sportwetten erst ab Oktober 2020 erwerben. Zwar gab es im Jahr 2012 bereits ein Lizenzvergabeverfahren, doch dieses ist gescheitert und die Behörden brauchten anschließend rund acht Jahre, um ein neues, funktionierendes Verfahren auf die Beine zu stellen.


Das Gericht sagt zum Thema Lizenz:


„Eine in Gibraltar erteilte Erlaubnis machte auch eine von der zuständigen nationalen Behörde erteilte Erlaubnis nicht entbehrlich, eine Pflicht zur Anerkennung der gibraltarischen Lizenz bestand nicht.“



Das 1000-Euro-Limit wurde bei Online-Sportwetten so gut wie nie eingehalten


Das Treiben der Sportwettenanbieter wurde vor der Gründung der gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), die erst seit Beginn des Jahres 2023 arbeitet, kaum verfolgt. In gewisser Weise wurde der Markt also unkontrolliert sich selbst überlassen. So konnte es geschehen, dass Angebote im deutschen Internet kursierten, für die es niemals eine Zulassung gegeben hätte. Zum Beispiel konnten bei bwin weit mehr als 1000 Euro pro Monat verspielt werden. Die heutigen Lizenzbestimmungen legen ein 1000-Euro-Limit fest. Auf diesen Zustand wies das LG München in seiner Begründung ausdrücklich hin. Was die Behörden verpasst haben, arbeiten die Gerichte nun auf. 


Illegal Online-Sportwetten anbieten aber gleichzeitig als Trikot-Sponsor auftreten


Im aktuellen Fall hatte der Kläger rund 110.000 Euro eingesetzt und nur rund 4000 Euro gewonnen. Dass das Angebot, welches er nutzte, illegal auf dem Markt war, hatte er erst im Jahr 2020 erfahren, als er sich mit dem Thema Spielsucht befasst hat. Da bwin auch als Trikotsponsor im Fußball aufgetreten war, wäre er nie im Leben darauf gekommen, dass das Angebot nicht legal sein könnte. Der spielsüchtige Mann hat sich inzwischen Hilfe geholt und lebt heute spielfrei.


Der Sportwetten-Anbieter hat die Möglichkeit eine Berufung beim Oberlandesgericht einzulegen. Die Chancen, dass die Berufung Erfolg hätte, sind allerdings sehr gering. Denn inzwischen gibt es einen Hinweisbeschluss vom Bundesgerichtshof, der sich auf die Seite der Spieler stellt. Diesen Hinweisbeschluss haben wir, die HFS Rechtsanwälte, erstritten. Wir gehören zu den ersten Kanzleien in Deutschland, die sich überhaupt an Online-Sportwetten gewagt haben, vertreten inzwischen hunderte Mandanten und konnten bereits mehr als 3 Millionen Euro aus illegal angebotenem Online-Glücksspiel für sie zurückholen. 


Lesen Sie hier mehr dazu.


Erfahren Sie mehr auf der Seite: https://bgh-sportwetten.de/


Sie haben auch Geld bei einem Online-Sportwettenanbieter verloren? Ich helfe Ihnen gerne! Bitte kontaktieren Sie mich über schopf@hfs-rechtsanwaelte.de oder hier über Anwalt.de.





Foto(s): i-stock

Rechtstipp aus dem Rechtsgebiet

Artikel teilen:


Sie haben Fragen? Jetzt Kontakt aufnehmen!

Weitere Rechtstipps von Rechtsanwalt Thomas Schopf

Beiträge zum Thema