Opfer von Social Engineering - die moderne Form von ​IT-Angriffen

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Viele von uns haben schon einmal von Social Engineering gehört, aber was ist es eigentlich? Bei Social Engineering handelt es sich um eine Methode, die vor allem im Bereich der IT-Sicherheit eingesetzt wird. Dabei wird versucht, an vertrauliche Informationen zu gelangen. Oft wird dabei auf Menschen zurückgegriffen, die nicht aufmerksam genug sind und Daten preisgeben, ohne es zu merken. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr alles über Social Engineering und warum es so gefährlich sein kann.

Definition Social Engineering

Social Engineering ist die Kunst der Manipulation von Menschen zu einem bestimmten Zweck. Dabei werden die Fähigkeiten des sozialen Kontakts und der Kommunikation genutzt, um Menschen dazu zu bringen, Informationen preiszugeben oder bestimmte Handlungen auszuführen, die dem Angreifer nützlich sind.

Die Methode des Social Engineering wird häufig genutzt, um in Computersysteme einzudringen. Hierfür versuchen die Angreifer, an vertrauliche Informationen zu gelangen, um anschließend Zugriff auf das System zu erlangen. Auch werden oft Mitarbeiter des Zielunternehmens dazu gebracht, Schadsoftware auf ihrem Computer zu installieren oder den Angreifern anderweitig zu helfen.

Social Engineering kann aber auch außerhalb von Computersystemen angewandt werden. So können beispielsweise Geldautomaten manipuliert werden, indem man die Menschen dazu bringt, ihre PIN-Nummer einzugeben. Auch können Angestellte dazu gebracht werden, Unterlagen weiterzuleiten oder bestimmte Handlungen auszuführen, die dem Angreifer nützlich sind.

In den meisten Fällen ist Social Engineering eine Form der Betrug, da die Angreifer die Menschen manipulieren und täuschen, um an vertrauliche Informationen oder Geld zu gelangen. Es gibt aber auch andere Gründe, warum Menschen manipuliert werden. So können beispielsweise auch politische Motive dahinter stecken.

Ursprünge des Social Engineering

Ursprünglich stammt das Social Engineering aus dem Bereich der Psychologie. Die Idee ist, dass Menschen dazu neigen, sich an bestimmte Verhaltensmuster zu halten und bestimmte Reaktionen zu zeigen. Diese Eigenschaften können von einem Angreifer ausgenutzt werden, um Zugang zu verlangten Informationen oder Systemen zu erhalten.

Das Social Engineering ist also eine Form der Beeinflussung, bei der Menschen dazu gebracht werden sollen, bestimmte Informationen preiszugeben oder Handlungen auszuführen, die sie normalerweise nicht tun würden. Die Angriffe können sehr subtil sein und oft reichen sie weit über das hinaus, was man normalerweise als Phishing-Attacke bezeichnen würde.

So funktioniert Social Engineering

Der Mensch ist das schwächste Glied in der Sicherheitskette eines Unternehmens. Durch gezielte Manipulationen können Angreifer an vertrauliche Informationen gelangen und so Schaden anrichten. Diese Methode des Angriffs wird als Social Engineering bezeichnet.

Angreifer nutzen die menschliche Neugier und Gutgläubigkeit aus, um an wertvolle Informationen zu gelangen. Dabei werden häufig vertrauenswürdige Quellen simuliert, um dem Opfer eine glaubwürdige Geschichte zu erzählen. Beispielsweise kann ein Angreifer behaupten, von der IT-Abteilung zu sein und dringend Zugriff auf bestimmte Systeme oder Daten zu benötigen. Oft wird auch vorgegeben, dass man auf der Suche nach einem bestimmten Mitarbeiter ist und telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnimmt.

Das Opfer fühlt sich durch die Bitte um Hilfe oder die Suche nach Informationen unter Druck gesetzt und gibt dem Angreifer im Vertrauen seine Zugangsdaten oder andere wertvolle Informationen preis.

So funktioniert Social Engineering:

  1. Der Angreifer recherchiert mögliche Ziele und deren Schwachstellen.
  2. Er entwickelt einen Plan, wie er an die gewünschten Informationen gelangen kann.
  3. Er setzt seinen Plan in die Tat um und manipuliert das Opfer, um an die gewünschten Informationen zu gelangen.
  4. Die gewonnenen Informationen werden genutzt, um Schaden anzurichten oder vertrauliche Daten zu stehlen.

Warum ist Social Engineering so erfolgreich?

Social Engineering ist eine der erfolgreichsten Angriffsmethoden, da sie Menschen dazu bringt, Dinge zu tun, die sie normalerweise nicht tun würden. Durch die Verwendung von Emotionen und dem Ausspielen von Vertrauen können Social Engineerings Angriffe erfolgreich sein, auch wenn sie offensichtlich sind.

Wie kann man sich vor Social Engineering schützen?

Es gibt keine 100%ige Möglichkeit, sich vor Social Engineering zu schützen. Aber es gibt einige Dinge, die man tun kann, um das Risiko zu minimieren.

Hier sind einige Tipps:

  • Informieren Sie sich über die verschiedenen Arten von Social Engineering und wie sie funktionieren. Je besser Sie verstehen, wie die Angriffe funktionieren, desto eher können Sie sie erkennen und abwehren.
  • Passen Sie Ihre Sicherheitsvorkehrungen regelmäßig an. Informieren Sie sich über neue Arten von Angriffen und stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheitsvorkehrungen auf dem neuesten Stand sind.
  • Seien Sie misstrauisch gegenüberunbekannten Personen oder Anrufen. Lassen Sie sich nicht von jemandem zu etwas überreden, ohne zuerst zu prüfen, ob die Person vertrauenswürdig ist.
  • Legen Sie fest, wer in Ihrem Unternehmen welche Informationen erhalten darf und teilen Sie diese Regelung allen Mitarbeitern mit. Stellen Sie sicher, dass alle wissen, wie wichtig es ist, dass keine vertraulichen Informationen an unbefugte Personen gelangen.
  • Richten Sie eine Sicherheits-E-Mail-Adresse oder Hotline ein, an die Mitarbeiter sich wenden können, wenn sie den Verdacht haben, dass jemand versucht hat, Informationen aus ihnen herauszulocken.


Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie das Opfer von Social Engineering wurden, sollten Sie sich unverzüglich an einen in Cybercrime spezialisierten Anwalt wenden. Dieser kann Ihnen helfen, die nötigen Schritte einzuleiten, um den Schaden zu begrenzen und rechtliche Schritte gegen die Täter einzuleiten.


Rechtstipp aus den Rechtsgebieten

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